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Baltikum 2013

Wann: 15.06.2013 - 24.06.2013

Diese Reise wird uns durch die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland führen. Sowohl Kultur als auch Natur dieser interessanten Länder stehen im Mittelpunkt der 10-tägigen Rundreise von Vilnius bis Tallin.

Reisebericht

15. Juni 2013

Am Vormittag Treffen der Teilnehmer am Frankfurter Flughafen und Lufthansa-Linienflug nach Vilnius. Nach der Ankunft Begrüßung durch Ihre örtliche, deutsch sprechende Reiseleitung und Transfer zum ****Hotel Radisson Astorija in der Altstadt. Abendessen und Übernachtung.

Transfert und Treffen am Frankfurter Flughafen verliefen pünktlich und ohne Probleme. Lediglich bei Wolfgangs Reisetasche weigerte sich der Baggage-Drop-Off-Kiosk, das Gepäckstück anzunehmen. Hier half dann nur der klassische Check-In mit Personal, was am Bahnhof-CheckIn-Schalter am schnellsten von sich ging, da aufgrund geringer Personalbesetzung die Schlangen an den Gepäckschaltern in Terminal A und B sehr groß waren.

Danach ging es zügig durch die Gepäck-Kontrolle und auch der Flieger selbst war ausgesprochen pünktlich. Wir erreichten Vilnius sogar 3 Minuten vor der geplanten Ankuftszeit um 14 Uhr. Da Littauen zum Schengen-Raum gehört, war unsere einzige offene Aufgabe im Flughafen nun nur noch, unser Gepäck entgegenzunehmen. Das dauerte etwas und zwischendrin stoppte auch mal das Band, aber nach rund einer halben Stunde hatten wir alle unsere Koffer und gingen dann zur Bank, um uns mit littauischem Geld zu versorgen. Dort im Ankunftsbereich wartete auch schon Nijole oder für uns besser zu sprechen "Nicole", die uns auf unserer Rundreise bis Tallin begleiten wird.

Sie machte dann auch gleich den von allen begrüßten Vorschlag, einen Teil des für den morgigen Sonntag vorgesehenen Besichtigungsprogramms bereits heute am Nachmittag zu unternehmen. Nachdem wir im Hotel angekommen waren, verabredeten wir uns dann für 16Uhr, um dort zu Fuß die direkt beim Hotel liegende Altstadt zu besuchen. Speziell die Höfe der altehrwürdigen Universität von Vilnius wollten wir heute noch besichtigen, da diese Sonntags meist geschlossen sind.

Das Wetter für unser erstes Kennenlernen von Vilnius war nicht besser möglich. Bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel, einigen dekorativen weißen Wölkchen und etwas über 20°C konnten wir es besser nicht treffen, um die schönen und von langer Historie erzählenden Gassen und Plätze zu Fuß kennenzulernen.

Direkt gegenüber vom Hotel leuchtete die rosafarbene Barockfassade der Kasimir-Kirche, deren an die Jagiellonen-Krone angelehnte Kuppellaterne auch von vielen anderen Orten innerhalb der Altstadt über den Dächern sichtbar war und uns so immer den Weg zu unserem Hotel wies. Während der Sowjet-Zeit diente die Kirche, deren Bau im Jahre 1604 begonnen wurde, als "Museum des Atheismus", in dem der Beweis angetreten werden sollte, daß Religion stets Opium für das Volk sei. Eine Leninstatue anstelle des Altars sollte dies zusätzlich bestätigen.

Vom gegenüberliegenden Rathaus im klassizistischen Stil aus dem Jahre 1799 ging es durch die Fußgängerzone und das kleine Judenviertel in Richtung Universität. Die im Jahr 1579 gegründete Universität ist nach der Krakauer Universität die zweitälteste des polnisch-littauischen Staates. Die Universität beeindruckt durch ihre vielen Innenhöfe, die nach verschiedenen Berühmtheiten der Universität und Landesgeschichte benannt sind.

Im Großen Hof, der nach dem Jesuitenprediger Piotr Skarga benannt ist, dominiert die Fassade der Johanniskirche das Bild. Im Innenraum setzt sich diese Pracht fort, wenn man auf den Hauptaltar mit seinen 10 Seitenaltären blickt.

Auf dem Rückweg ging es dann noch an der orthodoxen St. Paraskevi Kirche vorbei, bevor wir uns auf der Hotelterasse mit Blick auf die Kasimir-Kirche ein frisches Volfas Engelmann gönnten. Dieses frische Lagerbier sollte auf dieser Reise unser Lieblingsapperitiv werden.

16. Juni 2013

Vormittags Stadtrundfahrt in der von Grossfürst Gediminas 1323 gegründeten Hauptstadt Litauens. Der Rundgang durch die Altstadt macht Sie mit den gotischen und barocken Architekturdenkmälern aus dem 16.-18. Jh., u.a. dem alten Universität-Campus, der St. Annen-Kirche und der wunderschönen Peter-und-Paul-Kirche, bekannt. Nachmittags unternehmen Sie einen Ausflug nach Trakai, der mittelalterlichen Hauptstadt des Grossfürstentums Litauen. Besichtigung der Inselburg aus dem 15.Jh. inmitten der malerischen Seenlandschaft. Abendessen und Übernachtung in Vilnius.

Heute begann unsere Stadrundfahrt um 9Uhr und führte uns zunächst zur Kirche "St. Peter und Paul" im Nordosten der Stadt, an der Neris gelegen. Da es Sonntag war und hier in Littauen noch ein Großteil der Bevölkerung an den Gottesdiensten teilnimmt, war eine Besichtigung des Kircheninneren nicht möglich, lediglich durch die offenen Eingangstüren konnten wir uns einen Eindruck von der berühmten Stuckarbeiten im Innenraum verschaffen.

Mit dem Bus ging es dann wieder zurück ins Zentrum zum weitläufigen Kathedralenplatz, der von der Kathedrale mit ihrem etwas eigenartig anmutenden und separat stehenden Glockenturm dominiert wird. Während die Fassade der in den Jahren 1783 bis 1801 zu ihrer heutigen Form umgebauten Kirche an einen griechischen Tempel erinnert, bildet das Fundament des Glockenturms ein Turm der alten Stadtbefestigung. Historisch läßt sich an diesem Platz der Sakralbau bis zu einem Tempel des Perkunas, des alten littauischen Hauptgottes zurückverfolgen, dessen Zeichen wie bei Zeus der Blitz ist.

Danach ging es zu Fuß den Gedimino-Prospekt entlang, vorbei am Theater, das einen sehr ansprechenden und interessanten Eingang mit drei Theaterfiguren besitzt. Die Straße selbst war am heutigen Tag für den Verkehr gesperrt und es waren verschiedene Spielfelder zur sonntäglichen Unterhaltung aufgestellt. So konnte man Badminton oder Basket-Ball spielen oder sich mit Tischtennis die Zeit vertreiben. Da wir ja bereits gestern einen Teil des Stadtrundgangs unternommen hatten, blieb auch uns so mehr Zeit, das herrliche Wetter und die schöne Atmosphäre zu genießen.

Unser nächster Stop war die durch ihre gotische Backsteinarchitektur bekannte Annenkirche. Über diese Kirche soll Napoleon auf seinem Weg nach Russland gesagt haben: "Diese Kirche möchte ich auf Händen nach Paris tragen". Wir besuchten dann auch noch die direkt hinter der Annenkirche liegende Bernhardinerkirche, die für das einfacherere Volk war, während die Annenkirche den vornehmen Ständen vorbehalten war. Zu Fuß ging es dann noch etwas durch das gotische Viertel, bevor wir uns in der Respublika U¸upis, dem Künstlerviertel von Vilnius die sich von den dort wohnenden Künstlern gegebene Verfassung ansahen.

Danach fuhren wir noch zu einem Aussichtspunkt im Südosten der Stadt, von dem aus wir noch einmal unsere Rundgänge am gestrigen Tag und heutigen Vormittag Revue passieren lassen konnten.

Zum Mittagessen ging es dann nach Trakai, das inmitten einer wunderschönen Seen-Landschaft gelegen ist. Dort besuchten wir am Nachmittag die wieder vollständig restaurierte Festung, die auf einer kleinen Insel im See liegt. Doch zunächst schlenderten wir am Seeufer einwenig entlang und suchten uns eines der vielen Gartenlokale aus, um uns zu stärken.

Der 27km von Vilnius entfernt liegende, ehemalige Sitz der littauischen Herzöge ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für die Bevölkerung und die gut restaurierte Burg ist häufig auch Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen. Die Burg beherbergt heute ein Museum mit Rüstungen und alten Dokumenten. Besonders beeindruckend ist der große Saal mit seinen 21m Länge, der durch ein kunstreiches Sterngewölbe überspannt wird.

Nach unser Rückkehr in Vilnius am späteren Nachmittag brachte der Bus uns noch zum einzig erhaltenen Stadttor von Vlinius, dem Tor der Morgenröte aus dem Jahr 1514. In dem sich auf der stadtzugewandten Seite einer Kapelle im Hauptgeschoß ein wundertätiges Marienbild befindet, das im Jahr 1620 hier im damaligen Wilna gemalt wurde.

17. Juni 2013

Nach dem Frühstück Fahrt nach Kaunas, wo Sie einen Stadtrundgang unternehmen. Hierbei besuchen Sie die Altstadt von Kaunas mit der St. Georgs - Kirche, der Kaunas - Burg, die am Zusammenfluss des Nemunas und der Neris errichtet ist, den Hof der theologischen Hochschule, das Rathaus, das von ehemaligen Kaufmannshäuser aus dem 16.-18. Jh. und barocken Kirchen umgeben ist. Weiterhin sehen Sie die Vytautas - Kirche aus dem 14. Jh. und das Perkunas-Haus (Donnerhaus) (von außen). Sie werden den besonderen Charme der Fußgängerzone, der Laisves Aleja, wahrnehmen können. Weiterfahrt nach Klaipeda, dort Ankunft am Abend. Abendessen und Übernachtung im ****Hotel Euterpe.

Um 9Uhr brachen wir heute zu unserer zweiten Station auf. Zuerst ging es nach Kaunas, wo die aus Vilnius kommende Neris, rund 100km weiter westlich in die Memel mündet. Von einem Berg gegenüber der Stadt konnten wir uns zunächst einen guten Überblick über die zweitgrößte Stadt Litauens machen.

Kaunas war viel umkämpfter Schauplatz der Litauerkriege des Deutschen Ordens, der hier seine Territorien in Ostpreußen und Livland zu verbinden suchte. Im Juli 1410 wurde mit der vernichtenden Niederlage von Tannenberg die Schlacht endgültig zugunsten von Polen und Litauen entschieden. Strategisch verlor die Stadt nun an Bedeutung, erlebte aber mit dem 1440 gegründeten Hansekontor einen großen wirtschaftlichen Aufschwung aufgrund ihrer verkehrsgünstigen Lage im polnisch-litauischen Staat.

Von einem Aussichtspunkt gegenüber der Stadt konnten wir uns einen ersten Eindruck über die Stadt verschaffen. Besonders interessant war die Fassade der evangelisch-lutherischen Kirche, die mit ihrem schmiedeeisernen Schmuck auf der weißen Fassade ein wenig an ein Smiley-Gesicht erinnert.

Danach ging es zur Festungsanlage, wo wir unseren Stadturndgang starteten. Die im Mündungsdreieck von Neris und Memel liegende Burg wurde erstmals 1361 erwähnt und sie blickt auf eine umkämpfte Geschichte zurück. Heute ist die mehrfach in ihrer Geschichte zerstörte Burg wieder gut restauriert und bildet eine malerische Kulisse.

Direkt neben der Burg liegt die St. Georgs-Kirche, die heute von Franziskanermönchen betreut wird. In sowjetischer Zeit diente diese Kirche als Trockenraum für Fallschirme und im Innenraum besteht noch enormer Restaurierungsbedarf. Um die Fallschirme aufhängen zu können wurden viele Löcher in die Wände gebohrt, die heute wie große Wunden im Innenraum der Kirche klaffen.

Etwas ungewöhnlich ist auch der Eindruck des Rathauses, das eher an eine barocke Kirche denn an einen Profanbau erinnert. Mit dem interessanten Fahrrad-Kunstwerk, das als etwas größerer Blumenständer dient, boten sich auf dem Rathausplatz interessante Fotomotive.

Die ebenfalls am Marktplatz liegende, aus dem Jahr 1410 stammende, im gotischen Stil erbaute Peter und Paul Kathedrale bildet mit ihrem gut restaurierten barock gestalteten Innenraum einen nicht größer möglichen Kontrast zur St. Georgs Kirche. Seit 1926 ist die Kirche Sitz des Erzbischofs von Kaunas, dessen Bistum in diesem Jahr errichtet wurde.

Nachdem wir uns noch um den Rathausplatz herum in die einzelnen Lokale zu einem Mittagessen verteilt hatten, ging es weiter zum Küstenort Klaipeda, der für die nächsten zwei Nächte unser Quartier sein sollte.

Bevor wir uns ins Hotel begaben, unternahmen wir noch einen kleinen Stadtrundgang, mit dem wir am Marktplatz beim berühmten "Ännchen von Tharau" starteten. Hier in Memel, wie der deutsche Name für Klaipeda lautet, steht Ännchen auf dem Simon Dach Denkmal. Simon Dach übersetzte im Auftrag des um Anna Neander - wie der bürgerliche Name von Ännchen lautete - werbenden und aus Schweden stammenden Johann von Klingsporn dessen Liebesverse ins Königsberger Platt.

Ännchen heiratete aber den Pfarrer Johannes Partatius, mit dem sie 10 Jahre bis zu dessen Tod zusammenlebte. Danach heiratete sie seinen Nachfolger, der aber wieder bereits nach 6 Jahren verstarb. Im Rahmen der in dieser Zeit üblichen Pfarrwitwenversorgung praktizierten Art, heiratete sie danach auch noch dessen Nachfolger, den sie ebenfalls überlebte. Nun zog sie aber zu ihrem ältesten Sohn, der zwischenzeitlich ebenfalls Pfarrer an der Lutherkirche in Insterburg war.

Auf unserem weiteren Rundgang ging es noch an schön hergerichteten Speicher-Häusern vorbei und in einem kleinen Park waren einige aus Metall von lokalen Künstlern hergestellte Skulpturen aufgestellt.

Bevor wir dann im Hotel ankamen besuchten wir noch einen Schmied in seiner Werkstatt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, schmiedeeiserne Relikte der ostpreusischen Vergangenheit von Memel zu bewahren. In seinem Hof zeigte er uns stolz die vor dem Einschmelzen geretteten Kreuze, die er zu einem kleinen Kunstwerk zusammengestellt hatte.

18. Juni 2013

Besichtigung der Altstadt von Klaipeda mit dem Ännchen von Tharau - Denkmal auf dem Theaterplatz, alten Strassen und Gassen mit gut erhaltenen altertümlichen Wohnhäusern, Kunstgalerien, Cafés sowie den alten Lagern, die unter dem Einfluss deutscher Architektur gebaut wurden. Weiterhin entdecken Sie heute die Kurische Nehrung mit ihren wunderschönen Sanddünen, Stränden und romantischen Fischerdörfern sowie dem Thomas-Mann-Haus in Nida. Am Ende Besichtigung des Hexenberges in Juodkrante (Schwarzort). Nachmittags Rückkehr nach Klaipeda, Abendessen und Übernachtung dort.

Da wir die Besichtigung von Klaipeda ja schon auf den gestrigen Tag vorgezogen hatten, stand uns der heutige Tag ganz für den Besuch auf der Kurischen Nehrung zur Verfügung. Diese knapp 100km lange Halbinsel ist über Land nur von der russischen Seite aus zu erreichen, sodaß wir heute Morgen zuerst zur Fähre fuhren, um auf diese seit 2000 in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes besonders geschützte und sehenswerte Halbinsel zu gelangen.

Bei unserer Abfahrt war der Himmel noch ein wenig verhangen, aber der Wetterbericht versprach einen herrlichen Sommertag und bereits auf der Fähre lichteten sich die Wolken und die Sonne brach mehr und mehr durch. Auf der Halbinsel angekommen hieß es dann noch den Eintritt in den Nationalpark zu entrichten, bevor wir unseren ersten Stop beim Hexenberg in Schwarzort machten.

Die nächste gute Stunde wanderten wir durch herrlichen Nehrungsurwald am Evaberg, der schon den alten Schwarzortern als sagnumwobener Ort galt und daher den Namen Hexenberg (Raganų kalnas) trägt. Entlang des wunderschönen Wanderwegs wurden in den 1970er Jahren über 80 Holzskulpturen von Hexen, Teufeln und anderen Motiven aus litauischen Märchen und Mythen erstellt. Die Schnitzereien wurden dabei von vielen Künstlern gestaltet und ausgeführt, die im Gegenzug für die Stiftung der Skulptur Kost und Logis hier auf der Kurischen Nehrung erhielten.

Zum Glück hatte ich noch etwas Autan eingesteckt, denn im Wald war neben unserem Morgenspaziergang auch die Fütterung der Raubtiere angesagt. Eh man sich versah, diente man nämlich als Nahrungsquelle für eine der unzähligen, hier umherschwirrenden Stechmücken. Heute Nacht werde ich sehen, wie gut das Autan gewirkt hat oder ob es die Biester auch geschafft haben, durch die Kleidung hindurch sich von mir zu ernähren.

Auch über die Entstehung der Kurischen Nehrung selbst gibt es eine Sage - natürlich auch in einer Skulptur dargestellt, die Nijole uns unterwegs erzählte.
Die Riesin Neringa war bei den Fischern am kurischen Haff sehr geschätzt, denn sie half ihnen indem sie die Fische in ihre Netze trieb und im dichten Wald den Leuten den rechten Weg wies. Sie war eine gute Riesin, doch als sie sich in Naglis den Herrn der Burg Vente verliebte und diesen heiraten wollte, zürnte der Wellengott Bangputys und tobte so sehr, daß sich riesige Wellen auf der Ostsee auftürmten und die Fischer bedrohte. Auch hier eilte Neringa wieder zu Hilfe indem sie mit ihrer Schürze große Mengen Sand beibrachte und diesen zwischen den kleinen Inseln des Haffs aufschüttete, sodaß sich eine durchgehende Landzunge bildete, die kurische Nehrung, benannt nach Neringa, der Retterin der Fischer.

Nach unserer Wanderung spazierten wir in Juodkrante oder Schwarzort noch ein wenig an der Uferpromenade entlang, wo ein kleiner, pyramidenförmiger Gedenkstein an die Aufnahme der kurischen Nehrung in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste im Jahr 2000 erinnert.
Auch ein paar Schwäne begrüßten uns hier an der ruhigen Haff-Seite.

Danach ging es mit dem Bus nur ein kurzes Stück weiter zu unserem nächsten Stop.
Einige von uns überlegten zunächst, ob sie aus dem Bus aussteigen sollten, denn es gab eine gewisse Gefahr von oben. Wir befanden uns nämlich in einer Brutkolonie von Kormoranen und was die von den Vögeln im Flug fallengelassenen Exkremente anrichten können, war an den unzähligen abgestorbenen, wie von Schnee weißen Baumskeletten deutlich zu sehen.
Schließelich aber siegte die Neugier und die meisten von uns erklommen auch die Aussichtsplattform, von der aus man auf Wipfelhöhe die unzähligen Vögel mit den Jungen in ihren Nestern beobachten konnte.

Beliebt sind die unter Naturschutz stehenden Kormorane bei den Einheimischen und besonders den Fischern nicht, denn neben den Schäden im Wald stellen sie für die Fischer auch eine große Konkurrenz im Kampf um den täglichen Fischfang dar.
Dennoch war es sehr interessant, die Vögel hier bei der Aufzucht ihrer Jungen zu beobachten.

Und weiter ging es nun bis kurz hinter Niden zur Großen Düne. Diese liegt noch auf littauischem Territorium, währen nur wenige Minuten weiter die Grenze zu Rußland liegt. Der Landzugang zur kurischen Nehrung, die ja eine Halbinsel ist, liegt nämlich auf russischer Seite in einer Enklave des russischen Staats um die Stadt Kaliningrad herum.

Blickt man von der großen Düne aus in diese Richtung nach Russland, kann man sehr schön auf der linken Seite das Haff sehen, währen auf der rechten Seite die Strände zur Ostsee liegen.

Der Zeiger der großen Sonnenuhr auf der Düne erinnert ein wenig an die Obelisken der Ägypter.
Neben der Uhrzeigt (es wird hier nicht etwa die lokale sondern die Mitteleuropäische Standardzeit angezeigt) zeigt die Uhr auch das Datum an.
Dazu sind in der 12Uhr Achse die littauischen Monatsnamen, beginnend mit Sausis, dem Januar aufgeführt. Daneben sind auch die zugehörigen Runenzeichen dargestellt. Außerdem werden auch noch die astronomisch bedeutsamen Tage (Tag-Nacht-Gleiche in März und September sowie längster und kürzester Tag im Jahr) zusätzlich angezeigt.

Von der Großen Düne fuhren wir dann noch das kurze Stück nach Niden (Nida), wo wir auf einen Parkplatz in der nähe des Wohnhauses von Thomas Mann fuhren, der hier in Niden von 1930 bis 1932 mit seiner Familie lebte.

Auffallend im Ortsbild sind auch die vielen auf Masten montierten Verklicker, die - normalerweise auf dem Mast eines Segelbootes angebracht - dem Seemann den Wind anzeigen. Hier im Haff hatten sie aber noch eine andere Aufgabe. So wie das Land zwischen den einzelnen Fischer-Familien aufgeteilt war, war auch der Fanggrund im Haff genau zugeteilt. Damit man nun erkennen konnte, ob ein Fischer auch nur in seinem Gewässer fischte, war auf dem Verklicker detailliert zu erkennen, wem das Boot gehörte. Die kunstvollen als Kurenwimpel oder Kurenkahnwimpel bezeichneten Schilder aus Holz und Blech waren sozusagen die Visitenkarte des Fischers.

Bevor es zur Rückfahrt nach Klaipeda wieder auf die Fähre ging, machten wir noch einen kleinen Abstecher an den Ostsee-Strand, der hinter einer langen Düne liegt und im Sommer beliebtes Ausflugsziel ist. Da die Ostsee momentan noch recht frisch ist, waren heute nur wenige Leute am Strand und im Wasser waren nur vereinzelt besonders tapfere zu sehen.

Vielleicht liegt das aber auch an der in diesem Jahr nicht so frischen Ostseeluft, denn am Strand lagen Abermillionen von angespülten Maikäfern, die nicht unbedingt zur Verbesserung der Luftqualität beitrugen.

Dieses Phänomen tritt alle 4 bis 5 Jahre regelmäßig auf und bisher konnte man noch nicht klären, woher diese Maikäfer kommen und warum sie ausgerechnet hier in dieser Zahl am Strand angespült werden.

Nach der Rückkehr ging es dann am Abend noch in ein schönes Restaurant am nahe gelegenen Hafen, bevor wir gegenüber vom Hotel in einer Studentenkneipe noch einen vom Wirt empfohlenen, lustigen Mitternachtsimbis (mit Käse gefüllte, nicht ganz so runde Kartoffelknödel) gönnten.

19. Juni 2013

Nach dem Frühstück Abfahrt Richtung Riga. Der erste Stopp erfolgt in Palanga, einem ruhigen und gepflegten Städtchen an der Ostseeküste, ca. 25 km von Klaipeda entfernt, das für seine goldenen Sandstrände berühmt ist. Palanga ist Sommerhauptstadt und berühmteste Erholungsort im Baltikum. Danach Weiterfahrt zum Berg der Kreuze bei Siauliai, einem einmaligen Ort, wo die Litauer zum Dank an Gott unzählige Kreuze aufgestellt haben. Bereits auf lettischem Boden in Rundale Besichtigung des prächtigen Barockschlosses von Rastrelli, der ehemaligen Residenz des Kurländischen Herzogs. Schloss Rundale ist die architektonische Perle Lettlands, entworfen vom hervorragenden Architekten Francesco Bartolomeo Rastrelli, der auch Architekt des Winterpalastes in St. Petersburg war. Am Nachmittag erreichen Sie die lettische Hauptstadt Riga. Abendessen und Übernachtung im ****Hotel Neiburgs.

Bei wieder traumhaft schönem Wetter und angenehmen Temperaturen zwischen 20°C und 25°C hieß es heute nun, Litauen auf Wiedersehen zu sagen und das zweite Land auf unserer 3-Länderreise hier im Baltikum zu begrüßen. Doch bevor wir Litauen verließen unternahmen wir noch einen Abstecher in den Kur- und Badeort Palanga. Entlang der Fußgängerzone, die prächtig mit Blumen geschmückt ist, öffneten als wir ankamen die ersten Gartenlokale, um die Touristen zu einem Kaffee einzuladen.

Am breiten und schönen Sandstrand war so früh noch nicht viel los, doch die ersten Gäste marschierten mit Badetaschen an den Ostsee-Strand. Von der Seebrücke aus, die über eine breiten Steg vom Strand her erreicht werden kann, konnte man gut die vielen Seevögel beobachten, die sich hier in Strandnähe tummelten.

Auf dem Rückweg machten wir noch Pause für einen Kaffe in einem der verlockenden Lokale, bevor wir an der katholischen St. Marienkirche wieder von unserem Bus abgeholt wurden.

Ein letzter Abstecher in Litauen auf unserer Fahrt nach Riga folgte noch in der Nähe des Orts ¦iauliai, bei dem in rund 12km Entfernung der Berg der Kreuze liegt. Dieser Berg, der ein mittelalterlicher Burghügel gewesen sein soll, dessen Burg im Jahr 1348 von den Kreuzrittern zerstört wurde, diente vermutlich schon seit dieser Zeit als Gebets- und Opferstätte.

Nach einer Legende soll vor einigen hundert Jahren einem Vater, der am Krankenbett seiner Tochter wachte im Traum die Gottesmutter Maria erschienen sein, die ihm sagte, er solle auf dem Berg ein Kreuz errichten. Nachdem er dies getan und wieder nach Hause zurückgekehrt war, war seine Tochter wieder gesund geworden.

An diese Legende erinnert heute noch eine weiße Marien-Statue, die auch auf dem Hügel inmitten der abertausenden Kreuze steht.

Nach einem Besuch von Papst Johannes Paus II im Jahr 1993 wurde in unmittelbarer Nähe des Hügels ein Kloster errichtet. Das von Franziskanern bewohnte Kloster wurde dann im Jahr 2000 eingeweiht. Interessant ist, daß hinter dem Altar kein Altarbild aufgestellt ist, sondern ein großes Fenster den Blick direkt auf den Berg der Kreuze freigibt.

Nun ging es endlich nach Lettland. Der Grenzübertritt war ziemlich unspektakulär, denn die ehemaligen Grenzanlagen waren schon nicht mehr vorhanden und nur einige Schilder ließen erkennen, daß wir nun in einem anderen Land waren. Denn alle drei Länder, die wir hier im Baltikum bereisen sind EU-Mitglieder und gehören dem Schengen-Abkommen an, sodaß wir auf unserer Reise außer beim Check-In am Flughafen keine Reisedokumente vorweisen mußten.

Der erste Punkt in Lettland, noch vor Riga war das wunderschöne, von Rastrelli gebaute Barockschloß Rundale. Das Schloß diente seit 1740 mit Unterbrechungen den kurländischen Herzögen, zuerst Ernst Johann Biron, als Sommerresidenz.

Heute ist das in Staatsbesitz befindliche Schloß mit seinem großen Park Museum und Anziehungspunkt für viele Touristen. Die Räume im Schloß sind mit viel Liebe zum Detail originalgetreu wiederhergestellt und vermitteln so sehr gut einen Eindruck über das Leben des kurländischen Herzogs in den Sommermonaten.

20. Juni 2013

Heute unternehmen Sie eine interessante Rundfahrt durch Rigas mittelalterliche Altstadt mit ihren winkeligen Gassen und zahlreichen Gebäuden aus Romanik und Gotik: der Dom, die Petrikirche, die Große und die Kleine Gilde, das Schwedentor sowie das schöne Architekturensemble der Drei Brüder und romantische Handwerkergässchen. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Abendessen und Übernachtung in Riga.

Zunächst ging es zu Fuß vom Hotel zum Domplatz, der in unmittelbarer Hotelnähe liegt. Der gotische Dom zu Riga stammt aus dem Jahr 1211 und ist die größte baltische Kirche.

In der Reformationszeit fiel der Innenraum den Bilsterstürmern zum Opfer. Heute ist der Innenraum hell und die gotische Struktur der Kirche ist gut erkennbar. Besonders sehenswert ist die barocke Kanzel.

In der Außenerscheinung des Doms kontrastiert der wuchtige Barock-Turm mit dem eleganten, hochragenden gotischen Kirchenschiff.

Durch kleine Gassen ging es weiter durch die Altstadt zur St. Petri-Kirche. Hier vor der Kirche ist auch eine Bronze-Skulptur der Bremer Stadtmusikanten zu sehen, die die Städtepartnerschaft zwischen Riga und Bremen dokumentieren.

Vom Turm der Petri-Kirche hatten wir noch einen schönen Rundblick über Riga, dessen Stadbild hier deutlich vom Dom dominiert wird.

In unmittelbarer Nähe der Petri-Kirche, am Marktplatz befinden sich die Gildhäuser, von denen besonders das Schwarzhäupterhaus zu erwähnen ist, das mit seiner großartig verzierten Backsteinfassade beeindruckt.

Die Schwarzhäupter waren Vereinigungen von Kaufleuten der baltischen Hansestädte. Schutzpatron der Gilde war zunächst St. Georg, aus dessen lokalen Bruderschaften die Schwarzäupter hervorgegangen waren. Der Name "Schwarzhäupter" weißt auf den im Wappen dargestellten Mohrenkopf hin, der als Symbol des Hl. Mauritius, des späteren Schutzpatrons, Einzug in das Wappen fand.

Erst 1939, im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts, wurde die Gilde in Riga aufgelöst und aus dem Vereinsregister gestrichen. Diese gründete sich im Jahr 1960 zunächst in Hamburg unter dem Namen "Compagnie der Schwarzen Häupter aus Riga e.V." neu und zog 1980 in die Partnerstadt Rigas, nach Bremen um. Der berühmte Silberschat der Gilde befindet sich seit 1987 in Bremen und wird dort alljährlich im Herbst zum Brüdermahl der Gilde hervorgeholt.

Hier am Marktplatz holte uns dann der Bus ab, um uns in den nördlich vom Zentrum gelegenen Stadtteil Centra Rajons zu bringen. Dort befinden sich die meisten, der wunderschönen aus der Jugendstil-Zeit stammenden Gebäude, die wir uns nun noch ansehen wollten, bevor wir zurück am Hotel einen freien Nachmittag haben sollten.

21. Juni 2013

Nach dem Frühstück Fahrt über den Gauja-Nationalpark nach Tallinn. Unterwegs halten Sie in Sigulda. Landschaftlich erinnert das Gebiet rund um Sigulda mit seinen roten Sandsteinfelsen tatsächlich ein wenig an die Schweiz, auch wenn die ganz hohen Berge fehlen! Empfehlenswert ist die Guttmannshöhle, eine vom Fluss vor langer Zeit aus dem Sandstein ausgewaschene tiefe Grotte. Sehenswert ist auch die Turaidaburg, die im Jahre 1214 errichtet wurde. Abends Ankunft in Tallinn. Abendessen und Übernachtung im ****Hotel Baltic Imperial.

Und wieder hieß es heute, einem baltischen Land auf Wiedersehen zu sagen. Nach rund einer Stunde Fahrzeit erreichten wir bei Sigulda das neue Schloß.

Am Parkplatz erinnerte die dort aus Metall und Steinen zusammengestellte Armee ein wenig an die Blechbüchsenarmee der Augsburger Puppenkiste.

Vorbei am neuen Schloß ging es zur alten Burgruine Segewold, in deren Wand über dem rechten Fenster noch deutlich das Templer-Kreuz zu sehen ist. Heute dient die Ruine, in deren Innenhof eine Freilichtbühne eingerichtet ist, als Aufführungsort für Konzerte und Musik-Festivals.

Danach ging es zur Guttmanshöhlen, einer großen in den roten Sandstein gewaschenen Höhlen, in der auch eine Trinkwasserquelle entspringt. Hier wurde Majia, die unter dem Namen "die Rose von Turaida" bekannt wurde im Jahr 1620 getötet. Die Legende um die Schönheit erzählt dabei folgende Geschichte:

Im Jahr 1601 nach einer blutigen Schlacht im Polnisch-Schwedischen Krieg fand der Burgschreiber ein kleines Mädchen in den Armen seiner toten Mutter, das er Majia nannte, da dies alles im Mai passierte. Wegen ihrer großen Schönheit und Tugend wurde Majia bald nur noch "die Rose von Turaida" genannt.

Majia verliebte sich in Victor den Sohn des Burggärtners und im Jahr 1620 sollte die Hochzeit stattfinden. Doch im August 1620, im 20. Jahr des Polnisch-Schwedischen Kriegs kamen zwei Offiziere in die Gegend und Adam Jakubowski verfiel sofort Majia und wollte sie besitzen. Mit einem gefälschen Brief von Victor lockte Adam Majia zur Guttmannshöhle, um sich ihrer zu bemächtigen.

Als Majia an der Höhle eintraf erkannte sie die Ausweglosigkeit ihrer Situation und wandte eine List an, um ihre Unschuld zu retten. Sie erzählte Adam, daß sie ein Zaubertuch besäße, das den Träger unverwundbar mache und das sie Adam schenken wolle, falls er sie gehen ließe.
Zum Beweis bot sie Adam an, sie anzugreifen, woraufhin er sie mit dem Schwert schlug, woraufhin Majia tot zu Boden stürzte.

Am Abend fand Victor Majia blutüberströmt an der Guttmannshöhle und er brachte sie zur Burg, wo er sie auf dem nahegelegenen Friedhof beerdigte.

Das Grab des sonst zwischenzeitlich aufgelassenen Friedhofs ist heute noch unter einer alten Linde zu sehen und es wird von der Bevölkerung immer noch verehrt. Viele lettische Brautpaare kommen nach der Hochzeit in die Stadt Sigulda, um dort ihren Brautstrauß von einer Brücke in die Gauja zu werfen und sich im Andenken an die Rose von Turaida ewige Treue zu schwören.

Zwischenzeitlich sind wir bei der Burg von Turaida angekommen, doch bevor wir zum Burghof gehen, spazieren wir noch durch den angrenzenden Park in dem einige neuzeitliche Steinskulputren ausgestellt sind.

Am Ende des Parks befindet sich im angrenzenden Wald eine von großen Bäumen umstandene Stelle, die als Hexenplatz bekannt ist und wo in der heutigen Nacht die Sonnwendfeier von den einheimischen begangen wird.

Die Feiern dauern hier typischerweise 3 Tage und enden in der Nacht vom 24. Juni, dem Johannis-Tag mit einem großen Johannis-Feuer.

Nach der Besichtigung der Burganlage ging es dann wieder zurück zum Bus. Unterwegs machten wir dann noch eine kurze Mittagspause an einem kleinen Rasthof, bevor es dann über die Grenze in das letzte baltische Land unserer Reise ging, Estland.

22. Juni 2013

Heute erwartet Sie ein Stadtrundgang in Tallinn und Umgebung. Sie sehen die schönsten Sehenswürdigkeiten, u.a. Schloss und Park Kadriorg, den Sängerpark und die Ruinen der St. Brigita Festung. Tallinn ist ein wahres Museum unter freiem Himmel. Die Altstadt wurde 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Das historische Zentrum Tallinns hat eine über Jahrhunderte erhaltene und die Altstadt umschließende Stadtmauer und ist deshalb eine wahre Perle von hohem kulturhistorischem Rang. Genießen Sie das immer noch vorhandene Flair des Mittelalters. Es warten auf Sie der "Lange Hermann" und die "Dicke Margarete". Sie besichtigen den Toompea-Hügel, die Alexander-Newski-Kathedrale, den Hermannsturm sowie den Kanonenturm „Kiek in de Kök“. Der Domberg mit Dom und das gotische Rathaus werden Sie ebenfalls begeistern. Nachmittags Ausflug zum ethnologischen Freilichtmuseum Rocca al Mare, das 10km von Tallinn entfernt direkt am Strand der Koplibucht liegt. Der Name selbst ist italienischer Herkunft und bedeutet „Felsen an der See“. Die Wege im schönen Waldpark führen an einer Fülle verschiedenster Holzgebäude aus dem 17.-19. Jh. vorbei, die aus einzelnen Regionen Estlands zusammengetragen und wieder originalgetreu aufgebaut wurden. Abendessen und Übernachtung in Tallinn.

Zunächst ging es mit dem Bus in den Nordosten der Stadt in das Caterinenthal, das heute den Namen Kadriorg trägt. Dort befindet sich das estnische Kunstmuseum, das hier nur als "KuMu" bezeichnet wird. Der Name steht als estnischsprachige Abkürzung für Kunstimuuseum und zeugt von der Vorliebe der Esten, vieles mit kurzen, prägnaten Namen zu versehen.

Nahe beim KuMu in der Weizenbergi-Straße befindet sich auch das restaurierte Schloß Catherinetal hinter dem Sitz des lettischen Präsidenten. Heute wird in dem Schloß, das dem KuMu angeschlossen ist, ausländische Kunst vom 16. bis 20. Jh. gezeigt.

Nun fuhren wir mit dem Bus weiter zur Sängerbühne, wo alle 5 Jahre das estnische Liederfest stattfindet. Diese Tradition geht bis ins Jahr 1869 zurück und das nächste Fest findet im kommenden Jahr, 2014 statt. Der Zuhörerbereich faßt über 70.000 Besucher und auf der Bühne trat 2009 der gemeinsame Chor mit 18.000 Sängern auf. Seit 2003 ist diese Veranstaltung auch von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt und 2008 in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen worden.

Nach einem kurzen weiteren Stop an der Küste mit Blick auf den Hafen von Tallin ging es zum 10km entfernten Freilichtmuseum Rocca al Mare. Hier in diesem großen Freilichtmuseum konnten wir uns einen guten Überblick über Häuser und Lebensgewohnheiten der Esten in der Zeit vor 150 und mehr Jahren verschaffen.

Am Nachmittag führte uns dann unser Ausflug in die Oberstadt, Domberg oder Toompea, wo wir am Lossi-Platz unseren Bus verabschiedeten und den Rest der Führung zu Fuß zurücklegten. Gegenüber dem Platz befindet sich die große, russich orthodoxe Aleksander Nevski Kathedrale, in der gerade eine Trauerfeier an einem Seitenaltar stattfand. Besonders beeindruckend waren hier die herrlichen Gesänge, die von einem kleinen Laienchor zur Trauerfeier gesungen wurden.

Im Talliner Dom (auf estnisch: Tallinna Toomkirik) konnten wir die zahlreichen, aufwändig gestalteten Wappen-Epitaphien sehen, die von den vielen mit Tallin verbundenen Familien zeugen.

Nachdem wir die Oberstadt besichtigt hatten, gingen wir auf dem typischen groben und unregelmäßigem Kopfstein-Pflaster, das bei uns auch Katzenköpfe genannt wird, in die Unterstadt, die auch den Namen Reval trägt.

Im Café Kalev, das auch ein kleines Marzipan-Museum beherbergt, konnten wir uns über die Herstellung und kunstvolle Verzierung von Marzipan informieren.

23. Juni 2013

Der größte Nationalpark in Estland ist von unvergleichlicher Schönheit. Bei einer Rundfahrt über die schmalen Straßen des Parks stösst man auf wunderschöne restaurierte alte Gutshöfe. Dazwischen unberührte Natur: Seen, Moore, Wälder und viele Wasserläufe, die für eine Vielzahl seltener Tiere und Pflanzen als Lebensraum dienen. Das prachtvolle Gut Palmse gilt als Perle des Nationalparks. Abendessen und Übernachtung in Tallinn.

Heute hatten wir noch einma Natur pur auf dem Programm. Gut ausgerüstet mit ausreichend Autan ging es in den Lahemaa-Nationalpark, ein Hochmoor, das noch einmal beeindruckende Natur bieten sollte.

Wie schon auf der ganzen Reise war auch heute wieder das Wetter optimal und das Wollgras leuchtete regelrecht in den Moorwiesen und in den Tümpeln spiegelten sich der blaue Himmel und dekorative weiße Wolken.

Hier im Wald konnte ich dann auch mal das Islanmoos in Natura sehen, das ich noch von meiner Modelleisenbahn her kannte, weil man damit so schön Büsche und Hecken nachbilden kann.

Inmitten des Parks war ein kleiner Hochstand aufgebaut, von dem aus man einen fantastischen Blick über das gesamte Moor hatte.

Nachdem wir gut eine Stunde durch das Moor gelaufen waren, ging es mit dem Bus ein wenig weiter zum Landgut Palmse. Zuvor machten wir noch in einem von deutschen Auswanderern geführten Lokal einen kurzen Stop.

Das repräsentative Herrenhaus stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts und wurde von der Familie von der Pahlen erbaut, die das Gut 1677 übernahm. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gut im 19. Jahrhundert.

Während in sowjetischer Zeit nach dem zweiten Weltkrieg das Areal zu unterschiedlichsten Zwecken genutzt und kaum bis gar kein Wert auf die Erhaltung der Bausubstanz Wert gelegt wurde, ist das Anwesen heute wieder in einem sehr gut restaurierten Zustand und wir konnten uns sehr gut einen Eindruck über das Leben der Gutsbesitzer in den vergangenen Jahrhunderten verschaffen.

Besonders interessant ist das Konzept des Museums im Herrenhaus. Hier sind alle Einrichtungsgegenstände und auch einige Kostüme durchaus auch zur Nutzung durch die Besucher bestimmt.

Bevor es zurück nach Tallin ging, machten wir noch einen Abstecher zum kleinen Küstenort Altja. Dort gab es auch eine urige Kneipe und da es zwischenzeitlich ein Uhr am Nachmittag war, paßte es gut, daß wir hier auch einen Tisch für das Mittagessen zuvor reserviert hatten.

Das große Lokal war auch gut besucht, denn der Ort wird gerne von Reisegruppen besucht, da man hier sehr gut sehen kann, wie die Ostseefischer leben.

Hier am Meer war Nebel aufgezogen und die Stimmung am Strand mit den alten Fischerhütten, Netzen, die zum Trocknen aufgespannt waren und dem Meer, das sich in der Unendlichkeit des weißen Nebels verlor, hatte schon etwas mystisches.

24. Juni 2013

Der Vormittag steht für eigene Entdeckungen in Tallinn zur Verfügung. Am Nachmittag Transfer zum Flughafen und Rückflug mit Lufthansa nach Frankfurt.

Den Vormittag habe ich zunächst genutzt, ein wenig Ordnung in meinen Reisebericht zu bringen und schon einmal die ganzen Bilder zu sichten und auszuwählen. Darüber ging dann der Vormittag auch schnell rum.

Zum Mittagessen hatte Wolfgang noch einmal die ganze Gruppe eingeladen und wir trafen uns am Marktplatz von Tallin. Das Essen war noch einmal sehr gut und nachdem wir zurück im Hotel waren, hieß es dann auch gleich schon Koffer in den Bus einzuladen und zum Flughafen zu fahren.

Nijole und unser Busfahrer hatten dann auch noch eine lange Fahrt zurück bis nach Vilnius vor sich. Daher fiel der Abschied dann auch relativ kurz aus. Der Flug verlief pünktlich und auch die Gepäckausgabe in Frankfurt funktionierte gut.

So schnell wie diese 10 Tage vorbei gegangen sind, so vielfältig und schön sind die Erinnerungen an diese Reise. Und nächstes Jahr, im Februar steht dann hoffentlich Ceylon auf dem Programm. Den Urlaub dafür habe ich auf jeden Fall schon einmal eingereicht.

Öffnungszeiten:
Mo-Fr. 9:00 - 18:00 Uhr
Sa: nach Vereinbarung

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