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Chile 2008

Wann: 05.02.2008 - 08.03.2008

Chile, das „schmale Land“ am Ende der Welt, eingezwängt zwischen Pazifik und Anden, bietet grandiose Naturlandschaften eines ganzen Kontinents in nur einem Land: den Norden mit seiner einzigartigen Wüste, die zugleich als eine der trockensten und lebensfeindlichsten Gegenden der Welt gilt. Den Süden mit fruchtbaren, immergrünen Seenlandschaften, Gletschern, Eisbergen, zerklüfteten Fjorden und unberührter Wildnis im Überfluss. 4300 km Küste erwarten den Besucher ebenso wie fast 7000 m hohe Vulkangipfel in den Anden. Folgen Sie dem HUMBOLDT REISECLUB in das faszinierende Land der Kontraste.

Reisebericht

5. Februar 2008

2220Uhr Abflug mit LH506 nach São Paolo.

Endlich ist es soweit, der Urlaub hat begonne. Um 19Uhr holt mich in Wiesbaden das Taxi ab und fährt mich nach Frankfurt zum Flughafen. Dank eines zuvor gut gefüllten Meilen-Kontos kann ich es mir gönnen, die insgesamt etwas über 17 Stunden Flug (mit kurzem Umsteigen in São Paolo) komfortable im Upper-Deck einer Boeing 747 zu beginnen.

Gleich nach der Ankuft am neuen First-Class-Terminal der Lufthansa werde ich vom meinem "personal assistant" begrüßt, gebe Koffer und Stativ in die Obhut eines weiteren dienstbaren Geistes und werde diese wohl erst in Santiago wiedersehen. Danach geht es direkt durch die Sicherheitskontrolle und schon stehe ich im großen Lounge-Bereich mit seinen vielen Angeboten, sich die Zeit bis zum Abflug zu vertreiben. Alle notwendigen Formalitäten für den Check-In usw. werden von den freundlichen Lufthansa-Mitarbeitern durchgeführt, die mich auch später zum Flugzeug begleiten werden.

Insbesondere die "wining and dining area" mit "á la carte"-menu und hervorragender Buffet-Auswahl lädt, neben der Bar natürlich, zum verweilen ein. Mit einer kleinen Auswahl köstlicher Antipasti beginne ich meinen Urlaub nun in sehr gelungener Atmosphäre. Danach ein Whiskey an der Bar, die mit über 80 verschiedenen Sorten die Auswahl sehr schwer macht.

Hier nutze ich nun auch die Zeit, mit meinem Reisebericht zu beginnen und diese ersten Zeilen in mein Internet-Reisetagebuch zu schreiben. So vergehen dann auch die von mir eingeplanten gut 2 Stunden, die ich für den Reiseantritt eingeplant hatte, kurzweilig und schnell.

Kurz nach 22Uhr werde ich in der Lounge abgeholt und zur Paßkontorlle begleitet, wo bereits auch ein Fahrer wartet um mich direkt zur Maschine zu bringen. Irgendwie ist das schon angenehmer in einem Porsche Cayenne an der Maschine vorzufahren anstatt die endlos langen Gänge des Terminal A zu Fuß zu bewältigen. Mit einem Glas Champagner beginnt dann der erste Flugabschnitt nach São Paolo. An Bord noch ein kleines Menü mit etwas klassischer Musik, danach noch ein Film aus dem Bord-Enternainment-Programm und genauso, wie wir uns immer weiter von Frankfurt entfernen, gewinne ich Distanz zu Alltag und Büro, ich fange schon an den Urlaub und die Erholung richtig zu spüren.

6. Februar 2008

Am Morgen um 710Uhr Ankuft in São Paolo. Dort umsteigen auf den SWISS-Flug LX96, der von Zürich kommend weiter nach Santiago de Chile führt. Um 1145Uhr Ortszeit Ankuft in Santiago de Chile. Transfer zum Hotel Crowne Plaza im Zentrum Santiagos.

Nach einer Warteschleife vor São Paolo geht es mit ca. 30Minuten Verspätung - sonst wären wir pünkltich gewesen - zum Landeanflug meines Zwischenstops und Umsteigeortes. Auch wenn die Swiss-Maschine, mit der ich weiterfliegen werde unmittelbar neben der Lufthansa andockt, bleibt es den Passagieren nicht erspart, einen kleinen Flughafenrundgang zu machen, um die notwendige Sicherheitskontrolle zu durchlaufen.

Mittlerweile sitze ich in der Swiss-Maschine und es ist bereits 1115Uhr, eine halbe Stunde vor unserer geplanten Ankunft in Santiago. An Bord gab es noch einen kleinen Brunch, sodaß ich gut gestärkt in Santiago das Flugzeug verlassen werden. Dort werde ich dann vom Hotel abgeholt und zu eben diesem gebracht werden. Mittlerweile sieht man auch die ersten Gipfel der Andenkette und ich werde jetzt noch ein paar Aufnahmen machen.

Die Landung war pünktlich und die Einreiseformalitäten schnell erledigt. Lediglich das Gepäck ließ ein paar Minuten auf sich warten. Hinter der Zollkontrolle wartete dann auch gleich der Fahrer, der mich zum Hotel brachte. Um 13Uhr Ortszeit hatte ich dann im Hotel eingecheckt, das Gepäck war auf dem Zimmer und der erste Stop war erreicht.

Im Hotel habe ich mich dann erst einmal ausgeruht, bevor ich noch einmal etwas um die vier Ecken gegangen bin und die näherer Umgebung des Hotels erkundet habe. In den umliegenden kleinen Gassen gibt es viele nette Cafés und Restobars (das ist hier so ungefähr die neueste gastronomische Erfindung), die mit kleinen Tischen in begrünten Höfen oder unter Bäumen am Straßenrand zum verweilen einladen. Die Temperatur von rund 25°C ist natürlich auch für solche vorhaben optimal und bei einem leichten Wind und schattigen Plätzen lasse ich es mir dann auch im "R." (gelesen "erre punto") so richtig gut gehen, während ich im Reiseführer noch einmal die Kapitel zu meinem morgigen Ausflug ins Maipo-Tal durchlese.

Den Abend werde ich wohl heute ruhig im Hotel verbringen und ihn auch nicht zu spät werden lassen. Zunächst schreibe ich noch hier etwas weiter und genieße dabei ein Fläschen Viña Sutil, einen Cabernet Sauvignon aus dem vergangenen Jahr, den mir das Hotel als kleine Begrüßungsgeste auf das Zimmer gestellt hat. Ein recht gelungener Einstieg auch in das morgige Ausflugsprogramm.

7. Februar 2008

Der Ausflug führt heute zu zwei bekannten und alten Weingütern Chiles, Undurraga und Santa Rita im Maipo-Tal. Von Santiago aus geht es in das Valle del Rio Maipo der Geburtsstätte des chilenischen Weinbaus. Hier inmitten eines der ungewöhlichsten Weinanbaugebieten der Welt, denn die Weinberge reichen bis unmittelbar an die Hauptstadt Santiagos, wird insbesondere der traditionsreiche Rotwein Cabernet Sauvignon hergestellt.

Das Weingut Undurraga wurde im Jahr 1885 von Don Francisco Undurraga Vicuñas gegründet und gehört seiher zu den bekanntesten und erfolgreichsten Weingütern Chiles. 1903 exportierte die Viña Undurraga zum erstenmal Weine in die USA. Heute sind es 7 Weinlinien, die die Viña in über 70 Länder der Welt vertreibt. Sie erwartet eine Führung durch die Weinproduktion und Lagerung des Weingutes Undurraga und eine Weindegustation.

Danach fahren Sie zum Weingut Santa Rita. Gegründet im Jahre 1880 gehört es zu den ältesten in Chile. Auch hier wird ein Rundgang durch die Weinkeller und den dazugehörigen Park angeboten. Dabei bekomme Sie die Gelegenheit, den gesamten Ablauf der Produktion zu beobachten. Zum Schluß probieren Sie noch Weine des Weinguts.

Pünklich um 13Uhr wurde ich am Hotel von meinem deutschsprachingen "Fahrerguide" abgeholt, der mich zu den Weingütern bringen sollte, die ich vor 5 Jahren auf meiner Weltreise ausgelassen hatte. Dort hatte ich nämlich nur so wenig Zeit in Santiago, daß ein Besuch der weltbekannten Weinregion nicht machbar war. Aber das sollte ich heute nachholen.

Richtung Südwesten, parallel zur Eisenbahnlinie, die nach San Antonio am Pazifik führt, ging es bis zum Weingut Undurraga, das kurz vor dem Ort Talagante gelegen ist. Umgeben von Weingärten und einem kleinen Park liegt das Weingung im Maipo-Valley, wo ca. 300ha der insgesamt über 1200ha Anbaufläche liegen. Hier wird schwerpunktmäßig der Cabernet Sauvignon und etwas Carmenere angebaut, während in den mehr zum Pazifik gelegenen Lagen die Weißweine (Gewürztraminer, Chardonnay und Riesling) dominieren. Dies liegt daran, daß aufgrund des Humboldt-Stroms das Klima in den pazifiknahen Regionen kühler und somit besser für die weißen Weine geeignet ist.

Bei der Besichtigung ging es zunächst durch den Park in dem einige interessante Bäume standen. Besonders erwähnenswert und mir bis dahin unbekannt war die Chile-Palme, die keine Kokosnüsse sondern "Honig" liefert, den man als Brotaufstrich verzehrt. Die Weinherstellung selbst erfolgt in modernen Anlagen unter Nutzung aktuellester Kellereitechnik. Egal ob es um die Kontrolle der Gärtemperatur geht, die übrigens beim Rotwein deutlich höher und somit die Gärung auch wesentlich kürzer (ca. 7 Tage) ist als bei Weißwein, der bei eher kühleren Tempreaturen doch zwei bis drei Wochen braucht um den Gärungsprozeß zu durchlaufen. Danach geht es dann zunächst in Reifetanks, wo der Wein weiter reift. Beim Rotwein folgt dann noch die Lagerung in Eichenfässern, die in kleine 225l Fässern, sogenannten Bordeaux-Fässern, für weitere 6-18Monate.

Das Weingut Undurraga ist heute immer noch in Privatbesitz zweier Familien (einer aus Columbien und einer aus Chile). Allerdings wurden im letzten Jahr die letzten Anteile der namensgebenden Familie Undurraga an einen chilenischen Unternehmer verkauft, der sich allerdings - im Gegensatz zu den columbianischen Anteilseignern - sehr um die Weiterentwicklung des Unternehmens kümmert. So konnte ich heute selbst im Hof die neu angeschafften Edelstahltanks sehen, die gerade für die kurz bevorstehenden Ernte 2008 aufgebaut werden.

Nach der circa 1-stündigen Führung durch das Weingut mit anschließender Weinprobe ging es weiter zum Weingut Santa Rita, das an der östlichen Seite des Maipo-Valley liegt. Auch in diesem Weingut werden traditionelle Methoden, wie z.B. die Handlese des Weins oder der Ausbau in Eichenfässern, mit modernen Weinherstellungsverfahren in Edelstahl kombiniert. Das Weingut Santa Rita ist das drittrößte Chiles und besitzt eine Anbaufläche von 3000ha und produziert im Jahr 120Millionen Flaschen Wein, der in über 60 Länder exportiert wird.

Besonders erwähnenswert bei diesem Weingut ist das Museo Andino, das erst vor zwei Jahren eröffnet wurde und mit dem sich der Besitzer des Weinguts, ein chilenischer Geschäftsmann, einen persönlichen Traum erfüllt hat. Das Museum stellt in mehreren Räumen Kunsthandwerk der Andenvölker aus mehreren Jahrtausenden dar und bietet in einem Raum - was mich besonders interessierte - eine Ausstellung zu Urbevölkerung und Kultur der Osterinsel, die ich ja ab morgen besuchen werde. Weinprobe in Santa RitaLeider ist innerhalb des Museums das Photographieren nicht gestattet, sodaß es nur die eine Außenansicht hier gibt.

Die Führung im Weingut umfaßte ebenfalls alle Produktionsschritte und führte auch in einen Keller hinein, der als chilenisches Nationalerbe ausgewiesen ist, da es einer der ältesten, noch erhalten Keller dieser Art in Chile ist. Hier wurde, dank spezieller Bautechnik und der Verwendung eines eigentümlich zusammengesetzten Mörtels eine Erdbebenstabilität erreicht, die dafür sorgte, daß der Keller bisher alle Erdbeben weitgehend unbeschadet überstanden hatte.

Am Schluß der Führung stand natürlich auch hier, in Santa Rita, noch einmal eine Weinprobe der hervorragenden Weine dieses Weinguts. Die Rückfahrt zum Hotel führte hauptsächlich über die Autobahn und verlief zügig und ohne Staus.

Die Autobahnen in Chile sind in Privatbesitz und in den Autos gibt es kleine Kästchen, die ab und zu einen Pfeifton von sich geben, wenn man an einer Erfassungsstelle vorbeifährt. Offensichtlich ließ sich das System hier etwas einfacher und problemloser als Toll-Collect bei uns einführen, und die Brücken mit den Erfaßgeärten sehen auch um einiges dezenter aus als bei uns.

8. Februar 2008

Morgens um 910Uhr Flug (LA 841) von Santiago de Chile auf die Osterinsel ("Isla de Pascua" oder in der Sprache der Einheimischen "Rapa Nui"). Transfer zur Explora Posada Mike Rapu, im Te Miro Oone Bezirk gelegen, ca. 5km vom Hauptort Hanga Roa entfernt.

Die Sehenswürdikeiten sind die großen Moais, der botanische Garten nebst Gewächshaus, welches von der CONAF (Corporacion National Forestal - der chilenischen Nationalpark-Verwaltung) betrieben wird, der Vulkan Rano Kau und Orongo, eine der bedeutendsten Kultstätten der Insel.

Etwas unbequem war heute das Aufstehen, denn schon um 6Uhr mußte ich mich wecken lassen, um Zusammenzupacken und dann um 715Uhr wieder zum Flughafen gebracht zu werden. Der Check-In verlief recht problemlos und der Flug ruhig. Gegen 1230Uhr ortszeit (das sin noch einmal zwei Stunden gegenüber der chilenischen Zeit zurück) landete die Maschine auf dem Mataveri Airport. Mit einem Blumenkranz begrüßt ging es mit einigen anderen Gästen dann in die neu erbaute und im vergangenen November eröffnete Hotelanlage "Posada Mike Rapu", die, leicht am Hang gelegen, einen fantastischen Blick auf den Pazifik bietet.

Zunächst steht ein kleines Mittagesse an, bevor es heute Nachmittag um 16Uhr zu unserer ersten Exkursion losgeht, die uns heute in den Nordosten der Insel führt. Mit dem Chevrolet Minibus ging es ein kurzes Stück Richtung Norden an der Ostküste entlang bis zum Ahu Hanga Te Tenga. Von Jojo, unserem Guide, erfuhren wir daß die als Ahu genannten Steinrampen als Podeste für die Moais dienten, die für diese Insel typischen, geheimnisumwitterten Steinfiguren.

Auf unserem Fußweg zum Rano Raraku-Krater trafen wir auf viele dieser Steinfigueren, die meist auf dem Gesicht liegend zurückgelassen wurden. Am Rano Raraku-Krater sahen wir dann die Steinbrüche, in denen die Figuren zurechgehauen und dann von dort aus an ihre Ziele verbracht wurden. Dabei erfolgte der Transport bei den kleineren, bis 5m hohen Figuren noch meist in aufrechter Haltung, bei den größeren Figuren jedoch in liegender Position. Zerbrach dann ein Moai auf dem Tranport oder wurde er anderweitig beschädigt, liest man ihn einfach an der Stelle liegen. Reparieren und anschließendes Aufrichten der Figuren kam aus religiösen Gründen nicht in Frage.

Ein weiterer interessanter Anblick am Rano Raraku bot sich uns, als wir das Trainingslager der einheimischen Mannschaften besuchten, die am morgigen Tag an einem Surf-Wettbewert teilnehmen werden. Dieser Wettbewerb ist einer von vielen der in den zwei Wochen um den Monatswechsel von Januar auf Februar ausgetragen wird und bei dem es darum geht die alljährliche Inselkönigin zu wählen. Jede Kandidatin sucht sich eine Mannschaft einheimischer, junger Männer aus, die in den unterschiedlichsten Wettbewerben wetteifern. Diejenige Kandidatin mit der erfolgreichsten Mannschaft wird dann für ein Jahr zur Inselkönigin gewählt.

Bevor wir zum Hotel zurückfuhren, machten wir noch einen kurzen Stop am Ahu Tongariki, den wir bereits vom Rano Raraku aus sehen konnte. Hier beeindruckten die 15 aufgerichteten Moai, die vor dem tiefblauen Wasser des Pazifik ein beeindruckendes Bild boten.

Den heutigen Nachmittagsausflug führten wir in derselben Besetzung durch, die heute gemeinsam aus Santiago eingetroffen war. So waren wir ein recht international zusammengewürftelter Kreis in dem die USA, Australien, Großbritrannien, Chile und Deutschland vertreten waren. Aus München war noch Uli dabei, die in München die Agentur für Explora-Reisen für den deutschsprachigen Raum betreibt und sich gerade über die neu errichtete Posada Mike Rapu informieren wollte. Wie schön doch manchmal auch Dienstreisen sein können.

Umgeben vom Ozean steht natürlich auf der Speisekarte auch immer frischer Fisch zur Auswahl und mittlerweile könnte es fast passieren, daß ich mich hier zum Fischesser entwickle. Beim heutigen Mittagessen, gab es schon hervorragende Ceviche. Das sind mit Zitronensaft marinierte, rohe Fischstückchen, die hervorragend geschmeckt haben. Am heutigen Abend habe ich dann gegrillten Kra-Kra-Fisch probiert, der, dank seiner Grätenfreiheit, ebenfalls ein großer Genuß war. Man merkt dann dabei doch, was es ausmacht, wenn der Fisch fangfrisch auf den Tisch kommt und nicht noch lange Zeit in irgendwelchen Transportketten zugebracht hat.

9. Februar 2008

Am heutigen Tag stand zunächst ein Besuch der Plattform Ahu Akivi auf dem Programm. Hier stehen 7 Moai, mit Blick in Richtung Pazifik, die die ersten sieben Kundschafter darstellen sollten, die von König Hotu Matua ausgesandt worden waren, die Insel zu suchen, die der er im Traum gesehen hatte und die neuen Lebensraum für seine Untertanen erschließen sollte. Interresant ist, daß dies - soweit bekannt - die einzigen Moai sind, die nicht landeinwärts, sondern auf den Pazifik hinaus blicken. Dies wird damit erklärt, daß sie an der Stelle, wo sie aufgestellt sind, dabei in Richtung ihrer ursprünglichen Heimat sehen.

Bezüglich des Sehens und der Augen, die aus weißen Korrallen mit Pupillen aus roten Korallen oder Obsidian in die Figuren eingesetzt wurden, erfuhren wir, daß die Augehöhlen erst vollständig ausgemeißelt wurden, wenn die Figuren an Ort und Stelle standen und aufgerichtet waren. Erst dann wurden die Augen vervollständigt und eingefügt, sodaß der Moai sehen konnte und somit sein Leben und seine Seele erhielt. Ein kleiner Spaziergang führte uns ein Stück Richtung Küste.

In der Nähe von Ahu Te Peu stiegen wir in eine der alten Wohn- und Zufluchtshöhlen, in denen sich die ersten Bewohner der Insel zurückgezogen haben, wenn Gefahr drohte oder man sich vor dem Wetter schützen mußte. Gerade als wir mit der Besichtigung fertig waren, fing es dann auch an, zu regnen, kurz und heftig, wie bereits heute morgen schon einmal zum Frühstück. Aber dies tat unserer guten Laute keinen Abbruch, denn kurz nach den Schauern war auch schon wieder die Sonne da und heitzte uns gut ein.

Paddeln auf Schilfbooten, so fängt der Wettbewerb ana gerade die jährlichen Inselwettkämpfe um die Wahl der Inselkönigin stattfinden und heute der Triathlon, der sich aus Rudern, laufen und schwimmen zusammensetzt auf dem Wettkampfkalender stand, ging es zum Start des Turniers gegen Mittag in den Krater des Rano Raraku, auf und um dessen Kratersee die Wettkämpfe stattfinden.Tapati-Wettkämpfe: Bananenrennen

Schwimmen mit Schilfbündeln, der letzte Teil des Wettbewerbsabei rudern die Wettkämpfer zunächst auf aus Schilf gebauten Booten quer über den See, um ihn anschließend zunächst mit 40kg Bananen beladen zu umrunden. Nach einer kompletten Runde um den See werden die Bananenstauden abgelegt und dann geht es den Kraterrand empor zurück zum Startpunkt, wo auf einem Bündel aus frisch geschlagenem Schilf der Wettkämpfer ähnlich wie mit einem Baumstamm darauf liegend nocheinmal den See kraulend durchschwimmen muß. Unter lautem Beifall und großen Begeisterungsrufen wurde dieser Wettbewerb durchgeführt, bis der Sieger ruhmreich im Ziel ankam, um einen weiteren Punkt für seine Königin zu sammeln.

Auch von den Explora-Mitarbeitern nahm einer, Singha, am Wettbewerb teil und erreichte den vierten Platz in der Gesamtwertung. Mittlerweile hatte sich auch sämtliche Regenwolken endgültig verzogen und der Sonne Platz gemacht. In der Nähe des Parkplatzes außerhalb des Kraters hatte Explora für uns dann auch schon einen leckeren Imbiß vorbereitet, bevor wir kurz vor 15Uhr zum Hotel zurückfuhren. Später um 17Uhr geht es dann noch einmal zu einem Bananengleitbewerb und die Zwischenzeit nutze ich gerade, um hier ein Update zu schreiben.

Am Nachmittag fuhren wir dann noch zum 302m hohen Maunga Pui, an dessem Hang das Rennen mit Banannenschlitten ausgetragen wurde. Hierzu wird aus Bananenstauden ein Schlitten gebaut, auf den sich der Wettkämpfer mit dem Rücken legt und mit dem er dann, teilweise ziemlich holperig, den Berg hinunterruscht. Dabei gilt es, dies in möglichst kurzer Zeit zu berwerkstelligen.

10. Februar 2008

Da heute Sonntag ist, stand am Morgen zunächst der Kirchbesuch auf dem Programm. In Hanga Roa gibt es eine katholische Kirchengemeinde, die auf die Zeit der Missionierung unter der spanischen Eroberung zurückgeht. Schon im Baustil ist die Kirche sehenswert, da christliche Elemente mit Motiven der Eingeborenenkultur kombiniert werden. In der Innenausstattung setzt sich die Vermischung der Kulturen und Kunststile dann fort. So sind die Heiligenfiguren auch in einer typischen, den hageren Kultfiguren nachempfundenen Stilrichtung ausgeführt. Auch im Gottestdienst, der in spanischer Sprache abgehalten wird, mischen sich abendländische und pazifische Elemente. So sind die Liedertexte zwar in spanisch, die Melodien aber stammen gehen auf die Musik von Tahiti zurück, von wo die Inselbewohner einst herkamen.

Hafen von Hanga Roa mit Moai und QE2Nach dem Kirchbesuch ging es dann in das kleine archeologische Museum von Hanga Roa, in dem neben diversen Artefakten auch recht umfangreich auf Bildtaflen die Geschichte und Grabungsgeschichte der Insel dargestellt sind. So wird auch über die Expedition von Thor Heyerdal berichtet, der in den Jahren 1955/56 mit seinem Boot Kontiki zur Osterinsel fuhr und dort archaeologische Untersuchungen angestellt hat. Insbesondere geht auf ihn auch viel Wissen um die Herstellung der Moai zurück, da er mit Einheimischen Handwerkern und den Mitteln der damaligen Zeit versucht hat, entsprechende Skulpturen neu zu erstellen.

Riesenschildkröte im Hafen von Hanga RoaDem Museumsbesuch folgte dann eine kleine Shopping-Tour durch Hanga Roa mit Endpunkt am kleinen Hafen. Dem gegenüber, vielleicht eine halbe Seemeile entfernt lag heute auch die QE2 vor Anker, die auf Ihrer Fahrt von Santiago de Chile nach Sydney ihren ersten Stop auf der Osterinsel im Programm hatte. Im vergleich zu den kleinen Tenderbooten, die so klein garnicht sind, mit denen die Passagiere an Land gebracht wurden, war das Kreuzfahrtschiff mit seiner Kapazität von ca. 2500 Passagieren riesig.

Zum Abschluß des Vormittags ging es dann noch vor dem Lunch im Hotel kurz auf den Pina Pau, von dem aus man einen grandiosen Blick auf die Hauptstadt Hanga Roa hat. Die vor Anker liegende QE2 war auf dem Bild dann natürlich das Tüpfelchen aufm dem I. Außerdem sahen wir im Hafenbecken noch eine Riesenschilldkröte herumschwimmen. Hier war besonders die Musterung des Panzers und Kopfes besonders schön anzusehen.

Der Nachmittagsausflug begann um 1630Uhr und führte und zunächst zu drei nicht restaurierten Ahus, bei denen die Moai auf den Plattformen umgestürzt waren. Bei diesen, eher archäologisch interessanten Plätzen konnte man auch sehr gut die Gesamtanlage eines Ahu, mit dem großen vorgelagerten Platz, Grundmauern von Gebäuden und den Krematorien hinter der Rampe sehen.

Den krönenden Abschluß des Tages bildete dann der Besuch des Ahu Tongariki, oder wie es hier kurz und prägnant heißt der Fünfzehn. Dieser Name rührt daher, daß bei diesem Ahu insgesamt 15 Moai-Figuren wieder aufgerichtet wurden. Am Fuße des Rano Rakau nahe der Küste gelegen strahlt diese Platz eine hohe Spiritualität aus und man kann sich gut vorstellen, wie vor etlichen Hundert Jahren hier kulturelle Riten in einer emotional angereicherten Atmosphäre stattfanden. Besonders im Abendlicht, bei dem die Gesichter der Moai in ein weiches und mysteriöses Licht getaucht sind, kommt die Besonderheit dieses Platzes voll zur Geltung.

11. Februar 2008

Die heutige Vormittagstour beginnt dort, wo wir gestern Abend aufgehört haben, am Ahu Tongariki. Im Morgenlicht wirkt diese Anlage wieder völlig anders. Besonders beeindruckend kommt nun der Blick vom Meer zur Geltung, bei dem die Rückseiten der Moai beleuchtet sind und diese Figuren in einer Reihe alle Richtung Rano Rakau blicken, ihrer Geburtsstätte, wo sie von Steinmetzen geschaffen wurden und in einem schweren Transport an ihren Bestimmungsort gebracht wurden.

Geoglyphen bei TongarikiHier erfuhren wir heute morgen noch ergänzend, daß der gesamte Ahu im Jahr 1960 vollständig zerstört wurde, als nach dem stärksten Erdbeben in Chile in der neueren Zeit ein riesiger Tsunami die Insel überrollte, der bis nach Japan Zerstörungen anrichtete. Die Japaner waren es dann auch, die später anhand alter Originalphotographien vor der Zerstörung mit Nutzung modernster Computertechnik die Anlage rekonstruierten. Dabei wurden auch umfangreiche archäologische Ausgrabungen angestellt, bei denen man feststellte, daß der heute sichtbare Ahu mit den 15 Moais auf einem Vorgängerbau errichtet wurde, der selbst einen nochmals älteren Ahu ablöste. So wurde auch hier über die Zeit immer größer auf bestehenden Grundfesten weitergebaut, wenn es Ansehen und Reichtum der betreffenden Sippe erlaubten. Auch konnten wir heute noch einige Geoglyphen betrachten, die wir am gestrigen Nachmittag nicht mehr angesehen hatten.

Danach ging es zunächst mit dem Auto weiter an die Nordküste, an der mehrere kleinere Ahus zu besichtigen waren, die wir auf einer ca. 2-Stündigen Wanderung erkundeten. Ein weiterer interessanter Punkt war der "Nabel der Welt", ein vom Meer rundgeschliffener, großer Stein, der in einem kleinen kreisförmigen Steinwall platziert ist. Der Überlieferung nach verfügt dieser Nabel über große Kräfte, die er bei Berührung auf die berührende Person überträgt. So setzten wir uns denn auch der Reihe nach auf die kleinen Steine und berührten den Nabel um den Energiefluß zu spüren. Immerhin konnte ich mit meinem Kompaß verifizieren, daß der Stein zumindest über nicht unerhebliche magnetische Kräfte verfügt. Denn der Nordpol verdrehte sich um mehr als 90° nach Westen als ich den Kompaß direkt auf den Stein legte.

Den Endpunkt unserer Wanderung bildete die Bucht von Ovahe, eine der zwei Buchten auf der Insel, die Sandstrände aus weißem und rotem Korallensand zu bieten haben. In die zweite, direkt daneben liegende Bucht von Anakena fuhren wir dann noch schnell mit dem Van, um dort ein kurzes Bad im angenehm warmen Pazifik zu nehmen und ein hervorragendes Picknick zu genießen.Anakena-Beach: Moais mit Palmen

Ich entwickle mich hier wirklich noch zum Fischesser, denn sowohl die Ceviche als auch den rohen Tunfisch, den es mit einer leckeren Sauce gab, habe ich mit Genuß gegessen. Natrülich gab es auch Roastbeef und gegrillten Truthan, sowie verschiedene Salate, Käse und Desserts. Und das alles in einer traumhaft schönen Atmosphäre im Schatten kleiner Bäume, die bei einer leichten Briese den Vormittag gelungen abrundeten.

Die Mittagspause (ab 15Uhr) im Hotel nutze ich dann wieder ein wenig für das Update auf dieser Seite, bevor es am Nachmittag um 1630Uhr zur großen Kratertour in den Süden losgeht. Zunächst geht es mit dem Van an die südliche Seite des Kraters. Auf gut halber Höhe verlassen wir den Waagen und es geht zu Fuß durch etwas wegloses Gelände hinauf bis zum auf ca. 300m Höhe liegenden Kraterrand. Der Blick in das Kraterinnere ist überwältigend. Ein absolutes Highlight des Osterinsel-Besuchs.

IKrater des Rano Kaum Krater des Rano Kau befindet sich ein See mit einer Vielzahl schwimmender Gärten. Diese kleinen grünen Inseln bilden mit dem tiefdunklen Wasser und der Beleuchtung durch die Nachmittagssonne ein faszinierendes Bild. In einer insgesamt rund 2-stündigen Wanderung umrunde wir den Krater auf dem Kamm fast zu dreivierteln, bis wir in Orongo ankommen, wo noch eine Besichtigung auf dem Programm steht.

In Orongo versammelten sich alljährlich im Frühjahr Wettkämpfer der einzelnen Volksstämme, um für das neue Jahr den Vogelmann zu bestimmen. Hierzu kletterten die Wettkämpfer die zum Meer hin steil abfallende Kraterwand hinunter um dann auf die größte der drei vorgelagerten Inselchen zu schwimmen und dort zu verharren, bis sie dem ersten dort brütenden Vogel ein Ei entreißen konnten.

Dieses Ei mußten sie dann schmimmend zur Osterinsel zurückbringen und dort einem weiteren Mitglied ihres Stammes übergeben, der das Ei dann hinauf zu seinem König oder Häuptling brachte. Der Stamm, der das erste Ei brachte, stellte dann für ein Jahr den Vogelmann, der sich für diese Zeit in den Krater zurückzog und die Geschicke aller Stämme der Osterinsel lenkte. Er bestimmte welcher Stamm dem Fischfang und welcher dem Ackerbau nachzugehen hatte und schlichtete auch Streifälle. Erst nach einem Jahr, wenn der neue Vogelmann gekührt war, durfte der alte sein Einsiedlerleben verlassen und zu seinem Stamm zurückkehren.

Band im Hotel Mike RapuAm Abend gab es dann im Hotel noch eine tolle Überraschung. Kurz nachdem wir angekommen waren, setzten sich vier Musiker im Hotel auf die Terasse und begannen mit einer hervorragenden Darbietung. Neben der von Tahiti inspirierten Musik wurden von zwei hübschen Insulanerinnen auch die dazu passenden Tänze vorgeführt. Unversehens sind dann auch wir, die umstehenden Gäste auf die Tanzfläche geführt - oder bei dem einen oder anderen eher gezogen - wurden. So war auch der letzte Abend auf der Osterinsel noch ein voller Erfolg.

12. Februar 2008

Um 1350Uhr Abflug (LA 842) nach Santiago de Chile vom Mataveri International Airport startet.

Schön wäre es gewesen, wenn das Programm gestimmt hätte. Am Morgen hieß es um 10Uhr am Hotel Abschied nehmen.und zunächst zum Flughafen zum Check-In. Nachdem das Gepäck eingecheckt war, besuchten wir noch kurz das Museum oder alternativ, was ich tat, den Moai bei Ko te Riku, der mit seinen Korallenaugen der einzige sehende Moai auf der Osterinsel ist.

Gegen 1230Uhr trafen wir am Flughafen ein, und kurz danach landete auch die LAN-Maschine aus Santiago, so daß einem pünklichten Abflug um 1350Uhr nichts im Wege stehen sollte. Doch weit gefehlt! Da auf der Route zwischen der Osterinsel und Santiago immer nur eine Maschine unterwegs sein darf - vermutlich ist der Luftraum über dem Pazifik so eng, daß kein Platz für zwei Maschinen ist - oder zumindest glaubt das irgendjemand, mußten wir warten und warten und warten. Sechs Stunden später ging es dann endlich los, eigentlich hätten wir schon vor zwei Stunden in Santiago sein sollen. Aber das alles konnte unsere gute Laune nur bedingt beeinträchtigen, denn zum Glück mußten wir nicht, wie andere Reisende Anschlußflüge nach USA oder sonst wo hin bekommen, sondern nur etwas später ins Hotel fahren.

13. Februar 2008

Nach Ankunft in Santiago am Vormittag Begrüssung durch die örtliche deutsch sprechende Reiseleitung und Transfer zum Hotel. Am Nachmittag machen Sie eine Stadtbesichtigung und sehen die wichtigsten Attraktionen der chilenischen Hauptstadt. Bewundern Sie unter anderem die Plaza de Armas im kolonialen Teil der Stadt mit schönen Häusern und der Kathedrale, das Künstlerviertel Bellavista oder die älteste Kirche San Francisco von 1586, die alle Erdbeben und Brände in der Stadt überstand. Vom Berg San Cristóbal genießen Sie einen herrlichen Blick auf die Stadt und die Anden. Eine Übernachtung mit Abendessen in Santiago.

Den Vormittag nutzte ich zunächst einmal zum Ausschlafen, denn die Ankunft nachts um 230Uhr im Hotel hätte sonst doch zu erheblichem Schlafmangel geführt. Danach setzte ich mich dann in der Hotel-Lobby gemütlich hin, um die Website ein wenig zu aktualisieren. Wolfgang traf dann gegen 13Uhr ein und somit war nun auch die Gruppe komplett.

Um 15Uhr ging es zu einer kurzen Standrundfahrt durch Santiago, die uns zuerst auf den San Christobal-Hügel führte, von dem aus man eine schöne Rundumsicht über die Stadt hat. Danach ging es mit der Standseilbahn hinunter und vorbei an der Moneda ins Zentrum zum Postamt, in dem sich ein recht interressantes kleines Museum befindet. Die Besichtigung der Kathedrale von Santiago bildete dann im wesentlichen den Abschluß, bevor es mit dem Kleinbus, der kurzzeitig abhanden gekommen war, wieder ins Hotel zurückging.

14. Februar 2008

Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Flug nach Arica . Dort werden Sie von Ihrer örtlichen, deutsch sprechenden Reiseleitung begrüsst, anschliessend Transfer zum Hotel. Am Nachmittag erleben Sie die Sehenswürdigkeiten von Arica, wie die San Marcos Kathedrale und das ehemalige Zollgebäude (heute ein Kulturhaus). Beide Bauwerke wurden vom berühmten französischen Architekten Eiffel entworfen. Sie schlendern über die Einkaufsstraße zum Plaza Colon, so dass Sie einen Eindruck vom heutigen modernen Leben in Arica bekommen können. Danach besichtigen Sie einige historische Stätten: Zuerst geht es zum geschichtsträchtigen El Morro, ein Hügel mit großartigem Ausblick über die Stadt und das Meer; hier fand eine der letzten Schlachten des Pazifik-Krieges statt. Danach geht es weiter zum Azapa Tal und zum archäologischen Museum “San Miguel de Azapa”. Das Museum enthält beachtliche historische Fundstücke, die bis 10.000 Jahre v. Chr. zurückreichen, einschließlich der berühmten, durch den trockenen Sand gut erhaltenen, Mumien. Eine Übernachtung im Hotel Savona in Arica.

Von wegen "nach dem Frühstück"! Schon um 530Uhr wurden wir abgeholt, denn unser Flugzeug startete bereits um 10 Minuten vor 7Uhr. Nach einem etwas komplizierten Check-In - zuerst war unsere Buchung nicht so ganz auffindbar und dann mußte ich noch etwas für Übergepäck zahlen und man sprach nur spanisch - ging es dennoch pünktlich mit Zwischenlandung in Iquique los und wir erreichten diesmal plangemäß unser nächstes Ziel, Arica.

In Arica wurden wir von der örtlichen Reiseleitung empfangen und zuerst in das nett gelegene, kleine Hotel Savona gebracht. Nach einer kurzen Pause im Hotel gingen wir auf eigene Faust durch die Fußgängerzone von Arica bis zum alten Bahnhof, in dem bis in die 60er Jahre die Züge nach La Paz, Bolivien losfuhren. Dort werden wir auch heute zu Abend essen. Ein kleines Mittagessen unterwegs stärkte uns dann noch, bevor wir wieder ins Hotel zurückkehrten und um 15Uhr zu einem dreieinhalbstündigen Ausflug in die Umgebung von Arica aufbrachen.

Jetzt ging es zuerst in das Azapa-Tal, in dem auf den Hügel riesige, ca. 1000 Jahre alte Geoglyphen zu sehen sind. Die dargestellten Motive sind hauptsächlich ritueller Natur. Die dargestellten Tiere, Menschen oder auch Symbole weisen stets eine enge Beziehung zu den kulturellen Traditionen der Bevölkerung aus.

Danach fuhren wir zu dem kleinen Museum "San Miguel de Azapa", in dem auch die ältesten Mumien der Welt zu sehen waren. Die hier gezeigten Mumien eines Mannes, einer Frau und eines Kindes haben ein Alter von über 8000 Jahren und sind somit deutlich älter als die aus Ägypten bekannten Mumien. Aktuell befindet sich ein neuerer Mumienfund in Boston zur Überprüfung, von dem man annimmt, daß diese Mumien sogar über 10000 Jahre alt sind.

Außer den Mumien sind auch viele Vitrinen vorhanden, in denen das Kunsthandwerk der hier ansässigen Volksstämme über die letzten paar Jahrtausende hinweg dargestellt werden. Nur die Anzahl der Ventilatoren ist etwas gering, sodaß wir nach einer guten halben Stunde froh sind, wieder an der frischen Luft im Schatten bei einer kleinen Briese ein kühles Wasser zu trinken.

Anschliessend folgte eine Fahrt um die Stadt herum auf die Südseite, vorbei an der Fischmehlfabrik, dem heutigen Hauptwirtschaftszweig der Region, die früher durch Kupferminen und den Salpeterhandel groß geworden war. Einer der letzten Schauplätze des Salpeterkriegs (1879-1883) ist der Hügel El Morro, auf dessen Spitze heute eine große Christusstatue und ein kleines Militärmuseum zu finden sind.

Den Abschluß der Nachmittagstour bildete dann ein Besuch in der Stadt, bei dem besonders die von Gustave Eiffel entworfenen Gebäude auffallen. Obwohl Eiffel nie in Südamerika war, sind dennoch einige Bauwerke durch diesen Architekten beeinflußt oder sogar selbst entworfen worden. Die Kathedrale "San Marcos" ließe sich beispielsweise auseinanderschrauben und an einem beliebigen anderen Ort wieder aufbauen. Die Ideen von einem großen schwedischen Möbelhaus sind also selbst garnicht so neu; nur daß man die Kathedrale vermutlich öfter auseinander und wieder zusammenbauen könnte als das Regal "Sven" oder den Schrank, Modell "Trulleberg".

Zum Abendesseng gingen wir noch einmal in die Stadt bis zum alten Bahnhof und nahmen in einem alten ausgedienten Speisewagen der Arica-La Paz-Linie Platz. Denn hier im alten Bahnhof von Arica ist ein kleines, sehr gutes Restaurant untergebracht. Heute Abend ist alles ganz im Zeichen des Valentinstag dekoriert. Eine Speisekarte gibt es nicht, stattdessen werden Vorspeisen und Dessert direkt am Platz präsentiert und man kann sich die gewünschte Variante auswählen. Für die Hauptgerichte müssen wir dann ein wenig unsere Spanischkenntnisse zusammenlegen und so bekommen wir ein hervorragendes Menü mit allem, was dazu gehört.

15. Februar 2008

Heute verlassen Sie Arica und fahren zum 3.500 m hoch gelegenen Andendorf Putre. Im Lluta Tal werden Sie die ersten Geoglyphen sehen, die den alten Handelsweg der Inka vom Pazifischen Ozean ins Hochland markieren. Sie halten in Poconchile und besichtigen die San Gerónimo Kirche mit einem großen Friedhof aus dem Jahre 1605. Bei der Cardones Schlucht können Sie die großen Kandelaberkakteen bestaunen, die hier überall wachsen. Anschließend besichtigen Sie die Festung Pukara de Copaquilla. Schließlich kommen Sie in das Putre-Tal umgeben von den massiven, schneebedeckten Gipfeln der Vulkane. Putre ist die Hauptstadt der Provinz Parinacota und stammt aus der spanischen Kolonialzeit. Den Rest des Tages haben Sie Zeit, sich an die Höhe zu gewöhnen und die alten, im Kolonialstil erbauten Häuser anzusehen. Die meisten haben schön bemalte Steinportale und Fensterbögen aus dem 17. Jahrhundert. Abendessen und eine Übernachtung in Putre im Hotel Quantati.

Die Abfahrt in Arica war für 12Uhr festgesetzt, wobei wir zunächst noch einen kurzen Besuch in den Markthallen vorgesehen hatten. Danach fuhren wir zum Mittagessen wieder in die Stadt zurück, bevor es mit dem Mercedes-Sprinter in die Berge gehen sollte. Unsere gestrige Restaurantauswahl sollte sich heute bestätigen, denn auch das Mittagessen war im Bahnhof vorgesehen. Wir konnten auch feststellen, daß hier meist Einheimische zum Essen gingen, meist ein Indiz für gutes und bezahlbares Essen.

Von Arica fuhren wir zunächst an der Küste entlang und überquerten den Lluta-Fluß, bevor wir auf die Straße Nummer 11 nach Arica abbogen. Das Lluta-Tal selbst gleicht einem grünen Teppich in einer sonst völlig lebensfeindlichen Atmosphäre aus Staub und Stein. Stetig ansteigend ging es bergauf, vorbei an riesigen Transportern, die ihre Last nach Bolivien und Peru transportierten.

Auf 1800m Höhe fingen dann die ersten Lebenszeichen in Form von Kandelaber-Kakteen an, die mit Ihrem Stamm und den an der Spitze ausladenden, dann grün scheinenden Sproßen an eben jene Leuchter erinnern, die für den Namen Pate standen. Danach folgen immer weitere Pflanzen, bis bei Putre - auf einer Höhe von 3500m - neben den natürlich wachsenden Pflanzen auch diverse Kulturpflanzen gedeihen.

Putre selbst ist ein kleines Dorf mit ca. 1200 Einwohnern, einer Schule, einem Krankenhaus, einer Kirche und diversen Hotels und Restaurants sowie einer Kaserne. Schließlich ist die Grenze hier nicht sonderlich weit entfernt.

Das Dorf selbst geht bereits auf die Zeit vor der spanischen Eroberung zurück. Allerdings erhilt es erst unter den Spaniern eine größere Bedeutung als es als Zwischenstop auf der Route von den Silber- und Goldvorkommen in Bolivien an die Küste diente. Auch heute wälzen sich große Karawanen von LKWs auf ihrem Weg nach Bolivien, das seit dem Salpeterkrieg keinen eigenen Küstenzugang mehr hat, an Putre vorbei.

Da das Hotel Savona, das sehr neu ist und in Putre das einzige mit einer - sogar funktionierenden - Heizung ist, etwas außerhalb, hinter der Kaserne liegt, fuhren wir am Abend noch mit Giselle, unserer örtlichen Reiseleiterin und unserem Busfahrer zum Ortskern, um dort in einem recht nett eingerichteten Restaurant zu Abend zu essen. Danach zogen wir uns auf unsere Zimmer zurück, um uns an die Höhe zu gewöhnen und am nächsten Morgen fit für den Ausflug zum Chungará-See zu sein.

16. Februar 2008

Morgens fahren Sie zum atemberaubend schönen Lauca Nationalpark. Es erwartet Sie eine höchst exotische Pflanzen- und wilde Tierwelt, mit Vicuñas, Alpakas und Flamingos sowie zahlreichen anderen Vogelarten, dies ist ein Paradies für Vogelliebhaber. Sie besuchen das Dorf Parinacota mit einer schönen aus dem 17. Jahrhundert stammenden Kirche und den auf 4.570m höchstgelegenen See der Welt, Lago Chungará. Am Nachmittag Rückfahrt nach Arica. Nochmals eine Übernachtung in Arica im Hotel Savona.

Um Lauca-Nationalpark9Uhr sollte unser Ausflug starten, was sich jedoch um eine knappe halbe Stunde verzögerte, da Giselle noch einem holländischen Ehepar Unterstützung leistete, die mit der Höhe erhebliche Probleme hatten, schließlich liegen die Niederlande ja auch größtenteils unter dem Meeresspiegel und nicht darüber. Auch wir haben, der eine mehr oder weniger die Höhe gespürt. Zwei Tage später konnten wir dann auch nach der Rückkehr im auf Meereshöhe gelegenen Arica festellen, wieviel weniger Luft hier in der Höhe ist. Sämtliche Plastikflaschen mit Wasser, Shampoo usw. waren nämlich plötzlich ganz gehörig eingedrückt, was auf den wesentlich höheren Luftdruck in Arica zurückzuführen war.

Unsere heutige Fahrt führte uns weiter auf der Route 11, der Verbindungsstraße nach Bolivien, empor. Zunächst machten wir auf 4100m Höhe beim Mirador de las cuevas einen Stop, um einen kurzen Fußweg durch das Gelände zu unternehmen und dabei die Viscacha zu sehen, eine Kaninchenart, die hier heimisch ist. Das Hochtal, das wir hier auf einer Höhe zwischen 4000 und 4500m durchquerten bot grandiose Blicke in diese einmalige Berglandschaft. Es bildet den Lauca-Nationalpark, der von der CONAF, der chilenischen Forstverwaltung unterhalten wird. Bei dem Spaziergang merken wir dann auch, daß es besser ist, in der Höhe alles etwas langsamer zu tun, aber schließlich sind wir ja auch im Urlaub und nicht auf der Flucht.

Im kleinen Ort Parinacota besichtigten wir die kleine Kirche aus der spanischen Kolonialisierungszeit.

Danach ging es zum Chungará-See, der auf 4500m Höhe der höchstgelegene See der Welt ist. Aufgrund unterirdischer, vulkanischer Quellen friert dieser See nie zu und bietet einen grandiosen Anblick. Besonders die Spiegelungen der Vulkane im See lieferten beeindruckende Fotomotive.

Bemerkenswert ist hier, daß wir uns in dieser Hochebene, die von etlichen durchaus sehr hohen Bergen begrenzt wird, bereits auf einer Höhe befinden, die nur 300m unterhalb der höchten Erhebung Europas, dem Mont Blanc liegt. Und hier geht es immer noch gehörig weiter nach oben. Selbst der Paß nach Bolivien liegt auf einer Höhe von über 5000m. Höhen, die es in Europa garnicht gibt.

Da dir Rückfahrt in das am Meer liegende Arica auf derselben Route verlief, die wir auch zum erklimmen der Höhe genutzt hatten. lieferte diese Strecke keine neuen Eindrücke, sondern vertiefte vielmehr die Kontraste zwischen lebensfeindlicher Felswüste und fruchtbaren Flußtälern.

17. Februar 2008

Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Flug von Arica nach Calama . Empfang am Flughafen in Calama und Transfer nach San Pedro de Atacama. San Pedro ist ein ungewöhnliches, buntes Dorf auf 2.440 m Höhe inmitten einer grünen Oase. Unterwegs besuchen sie noch die spektakulären Cordillera de la Sal - das Salzgebirge. In San Pedro de Atacames drei Übernachtungen im Hotel Tolache.

Die Fahrt zum Flughafen startet um 11Uhr, sodaß noch ausreichend Zeit bleibt, in Ruhe zu frühstücken und das Gepäck zusammenzupacken. Auch ein wenig Update auf der Internetseite ist noch drin. Der Flug soll um 14Uhr starten und uns zunächst über Iquique nach Antofagasta führen wird. Dort steigen wir dann um in den Flug nach Calama, der im spitzen Winkel wieder zurückführt und am späten Nachmittag dort landen soll.

Der Flug verlief ausgesprochen pünktlich und auch das Umsteigen in Antofagasta klappte reibungslos. Planmäßig gegen 1730Uhr erreichten wir Calama wo wir nach kurzer Wartezeit am Gepäckband von unserer hiesigen Reiseleiterin Ulli empfangen wurde. Sie stammt aus der Gegend von Köln und ist vor elf Jahren zum ersten mal hier in die Wüste gekommen und geblieben.

Die Fahrt in das 2.440m hoch gelegene San Pedro de Atacama dauerte noch ca. eine Stunde und führte uns durch eine beeindruckende Landschaft. Obwohl es stark bewölkt war und die Andenkette nicht zu sehen war, beeindruckte uns die Natur um uns herum sehr. Momentan haben wir das Wetterphänomen des "Bolivianischen Winters", bei dem Wolken aus den Amazonaswäldern Boliviens über die mehr als 6.000m hohe Andenkette hinübersteigen und auf der chilenischen Seite zu Bewölkung und teilweise auch Regenfällen führen können.

Ein besonderes interessanter Abschnitt unserer Fahrt war die Passage des Dinosaurier-Tals. Der Name stammt jedoch nicht von entsprechenden Funden sondern den eigentümlichen Felsformationen, die viel Spielraum für Phantasie bieten. Kurz zuvor hatten wir von einem Mirador an der Straße aus die Gelegenheit schon einmal in die Cordillera de la Sal hineinzublicken.

Nachdem wir das sehr schöne, ca. 1km vor San Pedro im Ortsteil Quitor gelegene Hotel erreicht und die Zimmer bezogen hatten, lichteten sich auch die Wolken und gaben in der untergehenden Abendsonne einen grandiosen Blick auf den Hausvulkan, den Linkankabur frei.

18. Februar 2008

Am Vormittag besichtigen Sie San Pedro de Atacama. Dieser Ort war ein wichtiges Zentrum für die Indios, die imposante Stein-Wehranlagen in den Bergen hoch über dem grünen Tal gebaut haben. Die Kolonial-Kirche wurde 1577 erbaut. Das Dorf ist das Zentrum der Atacama-Kultur und hier wurden zahlreiche Mumien und andere Fundstücke ausgegraben, die Sie im außergewöhnlichen archäologischen Museum Padre Gustavo Le Paige besichtigen können. Hier finden sich über 4.000 Schädel, gut erhaltene Mumien, Waffen, Steinwerkzeuge und Tonwaren. Anschließend haben Sie Zeit, das etwa 3000 Jahre alte Dorf Tulor zu besuchen. Die archäologischen Überreste sind die ältesten Fundstücke menschlicher Besiedelung des Tales.

Nach dem Mittagessen geht es weiter nach Toconao, ein Dorf, dessen Häuser und Kirche aus weißem Vulkanstein ein ganz eigenes Gesicht verleihen und in dem die Einheimischen sich der Skulpturenherstellung aus eben diesem weißem Vulkangestein gewidmet haben. Dann geht es weiter zum Salzsee von Atacama, einem ausgetrockneten Binnenmeer in der trockensten Wüste der Welt, das vor Millionen Jahren entstanden ist. Diese riesige Fläche, übersät von glitzernden Salzkristallen, ist ein überwältigender Anblick und gehört zu den eindruckvollsten Landschaften unserer Erde. Sie bleiben bis Sonnenuntergang und schauen sich dieses Farbschauspiel an, danach kehren Sie zum Hotel zurück.

Heute sollte der einzige Tag hier in San Pedro sein, an dem wir einmal etwas ausschlafen konnten. Die Tour durch San Pedro begann nämlich erst um 9Uhr. Von Wolken war überhaupt nichts mehr zu sehen und wir fuhren zunächst mit dem Minibus bis zur Plaza de Armas im Zentrum von San Pedro de Atacama.

Zuerst ging es nach einem kurzen Überblick über die Stadt und ihre Geschichte zur Kirche, deren heutiger Bau im wesentlichen aus dem 18. Jahrhundert stammt. Danach ging es in das von der katholischen Universität betriebene Museum, das hauptsächlich Funde ausstellt, die seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Padre Gustavo le Paige zusammengetragen wurden. Dieser Jesuitenpater ist auch für die heutige Berühmtheit und Bekanntheit des Ortes verantwortlich. Ihm dürfte es auch zu verdanken sein, daß der Ort wächst und so am Tourismus partizipieren kann, anstatt, wie viele andere ähnliche Orte, verlassen das Dasein von Geisterstädten zu fristen.

Im Museum erläuterte uns Ulli anhand der chronologisch ausgerichtete Ausstellung die Geschichte der Region von vor 11.000 Jahren bis heute. Leider wurden die bekannten Mumien, die hier gefunden wurden und im Museum ausgestellt waren, im letzten Herbst aus dem Museum entfernt, da sich eine Gruppe von Leuten hier durchsetzen konnte, die der Meinung ist, daß die Ausstellung von Mumien unpassend und pietätlos sei. So verschwanden mit den Mumien die mit am sehenswertesten Exponate in den Lagerräumen des Museums. Dennoch lieferte der Besuch des Museums einen beeindruckenden und anschaulischen Exkurs in die lokale Geschichte seit Beginn der ersten Besiedlungen.

Nach dem Museumsbesuch geht es noch ein wenig durch die Gassen und Straßen von San Pedro und durch den kleinen Bazar, in dem lokale Handwerkskunst und insbesondere Strickwerk aus Alpaka-Wolle angeboten wird. Das Mittagessen nehmen wir dann auch noch in San Pedro ein, bevor wir zu einer kurzen Mittagspause ins Hotel zurückkehren.

Um 1630Uhr starten wir dann zu unserem Ausflug ins Salar de Atacama.

Mit seinen 3.700km² ist der Salar de Atacama der drittgrößte Salzsee der Erde. Im Gegensatz zu den endlosen weißen, glatten Flächen der Salzseen in Amerika hingegen ist der Salar eine bizarre Landschaft, in der sogar teilweise Bäume Tocanao-Schluchtgedeihen. Vor ca. 500 Jahren waren große Flächen mit Bäumen bestanden, die jedoch zum Gewinn von Nutz- und Brennholz gerodet wurden, was der Erosion erheblich Vorschub leisteste. In den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde dann eine Wiederaufforstungsaktion gestartet, die bis auf wenige Ausnahmen jedoch fehlschlug, da bei der Neubepflanzung schwere Fehler gemacht wurden.

Ansonsten ist die Oberfläche des Bodens auch nicht glatt sondern aufgrund der geringen und seltenen Niederschläge eine mit scharfen Kristallen übersäte Oberfläche, die eher an Strukturen in Höhlen erinnert. Dies liegt daran, daß nur bei ausreichender Anzahl und Menge von Regenfällen das Salz jeweils neu angelöst und die Strukturen glattgestrichen werden.

Bevor wir jedoch zum Sonnenuntergang an die Lagunen im Salzsee fuhren, besuchten wir noch das kleine Dorf Tocanao, das am Ende der Tocanao-Schlucht liegt, wo diese in den Salar mündet. Es ist verblüffend hier auch wieder den Kontrast zwischen einem wasserführenden Talgrund und den umgebenden Bergen zu sehen. Während ringsum alles Wüste ist und kaum Leben hervorbringt, liegt in der Tocanao-Schlucht ein grüner Streifen, in dem die verschiedensten Früchte angebaut werden. Auch nutzen die Einheimischen den kleinen Fluß zum Bad und zur Erholung. Am Rand liegen kleine Gärten, in denen die verschiedensten Obstbäume stehen und gedeihen.

Nachdem wir Tocanao verlassen haben, fahren wir zu einem Bereich im Salzsee, der für Beobachtung freigegeben ist. Hier können an verschiedenen Lagunen die Flamingos bewundert werden, so sie sich denn nicht in ihr Brutrevier zurückgezogen haben, in das der Zutritt untersagt ist. Auf kleinen Pfaden von Salz können wir das Gelände durchstreifen und die grandiose Natur um uns herum genießen. Besonders wenn neue Flamingos in der tiefstehenden Sonne zu der uns nahegelegenen Kolonie flogen, war es ein wunderschönes Bild, diese Vögel gegen den blauen Abendhimmel zu sehen. Ich hoffe, daß meine Video-Aufnahmen von den fliegenden Flamingos gelungen sind. Auch einige andere Wasservögel konnten wir noch beobachten, während wir auf den Sonnenuntergang warteten.

Der Sonnenuntergang kurz nach 20Uhr lieferte dann noch ein beeindruckendes Farbspektakel. Die Farbe der Salzoberfläche mit ihren bizarren Formationen gegen den immer dunkler werdenden Himmel und die dahinter befindliche Kette von Vulkankegeln ist schon ein einmaliges Erlebnis.

19. Februar 2008

Heute heißt es früh aufstehen: um 4:00 morgens fahren Sie zu den Tatio-Geysiren auf 4.300 m Höhe, um diese noch vor Sonnenaufgang zu erreichen. Es ist das höchstgelegene Geysirfeld der Welt in einer abgelegenen, außergewöhnlichen Landschaft. In der Morgendämmerung sind die Dampffontänen am besten zu sehen, wenn der heiße Wasserdampf in der eisigen Morgenluft kondensiert. Aus Hunderten von Fumarolen spuckt und brodelt es und immer wieder schießen Fontänen in die Höhe. Sie haben genug Zeit, um dieses Naturschauspiel zu bewundern. Danach fahren Sie zu einem typischen kleinen Hochlanddorf auf 3.400 m Höhe. Machuca diente früher als Rastplatz für die Lama-Karawanen auf dem Weg entlang der Inka-Straße. Heute leben hier nur noch wenige Menschen. Es ist ein malerischer Ort inmitten des Hochlands mit atemberaubender Aussicht auf die Anden und den Atacama Salzsee.

Mit der Abenddämmerung führt Sie ein Ausflug zum mysteriösen Valle de la Luna, dem berühmten Tal des Mondes, umrahmt von schneebedeckten Vulkanen. Bei Sonnenuntergang verdeutlichen Licht und Schatten den Eindruck einer Mondlandschaft. Genießen Sie den Anblick dieser unwirklichen Landschaft mit dem Licancabur Vulkan im Hintergrund. Danach Rückfahrt nach San Pedro de Atacames.

Wenn wir auch noch nicht um 4 Uhr abfuhren, so mußten wir doch schon um diese Uhrzeit aufstehen, um eine halbe Stunde später mit unserem Van Richtung El Tatio zu fahren. Die Fahrt durch eine atemberaubende Landschaft, was wir allerdings erst auf der Rückfahrt sehen sollten, dauerte rund 2 Stunden, bis wir auf einer Höhe von 4300m das Geysirfeld von El Tatio erreichten. Unterwegs machten wir noch einmal kurz Halt, um den faszinierenden Blick zum Himmel zu genießen. Mitten im Band der Milchstraße, hoch über uns konnten wir das berühme Kreuz des Südens erkennen. Jene vier Sterne, die für viele Seefahrer zum unabdingbaren Lotsen über die Meere der Südhalbkugel wurden. Die Klarheit und Vielzahl der zu beobachtenden Sterne und Sternbilder hier im Süden, bei klarer Sicht und völlig fehlender Störung durch andere Lichtquellen ist unbeschreibbar.

Mit Beginn der Morgendämmerung erreichten wir dann El Tatio und konnten die Dampfsäulen der Fumarolen im erwachenden Morgenlicht bewundern. Danach ging es zu Fuß zwischen den einzelnen Geysiren und Fumarolen hindurch, während die Sonne immer näher kam. Gegen 8 Uhr, ca. 40 Minuten nach dem regulären Sonnenaufgang, hatte die Sonne eine Höhe erreicht, sodaß sie über die umgebenden Vulkankegel auf den Grund des El Tatio schien. Im Gegenlicht boten sich mystische und geheimnisvolle Bilder, wenn der Wasserdamp, wie in einer Hexenküche aus den vielen Löchern im Boden aufstieg.

Zwischendurch war auch für unser leibliches Wohl gesorgt worden, denn Ulli und unser Fahrer hatten an dem einen Parkplatz des El Tatio ein kleines Frühstück für uns aufgebaut. Insgesamt blieben wir bis ca. 10 Uhr, bevor es wieder Richtung San Pedro de Atacama zurückging.

Nun konnten wir auch die Landschaft sehen und genießen, die wir wenige Stunden zuvor bereits bei nahezu völliger Dunkelheit passiert hatten. Die Aussicht hier war überwältigend. Inmitten vieler Vulkane bewegten wir uns in einem Hochtal, das mit rund 4.300m nur 500m unterhalb der Höhe des Mont Blanc liegt. Schneebedeckte Vulkane auf der einen, Lamas und Vicunas auf der anderen Seite bescherten uns beeindruckende Bilder.

Im kleinen Ort von Machuca machten wir noch einmal Halt, um uns anzusehen, wie die Menschen hier oben in einer Höhe von über 3.000m leben. Danach ging es zurück zu unserem Hotel, wo wir gegen 1230Uhr wieder ankamen. Nach einem Mittagessen war dann noch genügend Zeit, bis es um 1630Uhr zu unserem Nachmittagsausflug ins Valle de la Luna losgehen sollte.

Wie vorgesehen startete wir um halb fünf zur Fahrt ins Valle de la Luna, wo noch einmal ein Sonnenuntergang auf uns warten sollte. Zunächst machten wir jedoch noch einmal am Aussichtspunkt der Salz-Kordillere halt, um das unglaubliche und völlig fremde Panorama zu genießen. Danach ging es zu einem kleinen Fußmarsch durch das Tal der Toten, wo wir zwischen bizarren Felsen und Sanddünen hinunterwanderten.

Danach kamen wir dann in das Vale de la Luna, das in einem geschützten Sektor liegt, der auch als Naturpark ausgewiesen ist. Am Eingang des Naturparks erzählte Ulli uns von engen Höhlengängen, durch die man hidurchkriechen könne, was sie früher auch schon mit Gästen gemacht habe. Allerdings sei sie froh, daß dies nicht mehr auf dem Programm stünde. Wolfgang und ich ließen es uns jedoch nicht nehmen, diesen kurzen Rundweg zu gehen. Da ich auch meine kleine Filmleuchte und eine Taschenlampe dabei hatteTal der Toten, waren wir auch ausreichend gerüstet. Unter Zurücklassen sämtlichen überflüssigen Geräts starteten wir in die dunkle Höhle, die man zum Teil wirklich nur kriechend oder auf allen Vieren durchqueren konnte. Danach ging es noch über interessante Salzablagerungen ein wenig bergauf, bis wir am anderen Ende die besorgt auf uns wartende Ulli mit dem Rest der Gruppe wieder trafen.

Das Tal des Mondes selbst ist ein kleiner Abschnitt in der Salz-Kordillere, der auf der einen Seite von einer großen Sanddüne, die als Aussichtspunkt auch für die Sonnenuntergänge dient, begrenzt wird. Da wegen der Ferienzeit in Chile, die von Mitte Dezember bis Ende Februar dauert, recht viel Betrieb war, beschlossen wir jedoch den Sonnenuntergang von einem anderen Aussichtsplatz aus zu genießen. Vorher besuchten wir jedoch noch die Drei Marien, natürlich geformte Salzfiguren, die viel Spielraum für Interpretation und Phantasie lassen.

Auch wenn es zunächst nicht so ausgesehen hatte, wurden wir am Abend noch einmal mit einem sehenswerten Sonnenuntergang belohnt, wobei die Farbspiele über der Salz-Kordillere faszinierend waren.

20. Februar 2008

Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Flug von Calama nach Puerto Montt . Nach der Ankunft Begrüßung durch Ihre örtliche deutsch sprechende Reiseleitung und Transfer nach Puerto Varas. Auf dem Weg kurze Stadtrundfahrt durch Puerto Montt mit einem Besuch des Hafens und des Fischmarktes von Angelmó sowie des nahgegelegenen Kunsthandwerkermarktes.

Weiterfahrt nach Puerrto Varas, bekannt als “Stadt der Rosen”, das wunderschön am Ufer des Sees Llanquihue liegt, Chiles zweitgrößtem See. Auf der anderen Seite des Sees sehen Sie die eindrucksvollen Vulkane Osorno und Calbuco sowie deren Spiegelung im glasklaren Wasser. In Puerto Varas drei Übernachtungen im Hotel Bellavista.

Da der Flug bereits um 9Uhr in Calama starten solle, mußten wir bereis zeitig um 630Uhr in San Pedro losfahren. Die Fahrt nach Calama führte uns noch einmal durch die Salzkordillere und das Dinosaurier-Tal, das in der Morgendämmerung noch einmal ganz anders wirkte. Ein wenig konnten wir auf der Fahrt auch noch den fehlenden Schlaf nachholen. Der Check-In verlief ein wenig chaotisch, da noch eine andere deutsche Reisegruppe mit einer ziemlich hektischen Dame, die irgendwie meinte immer dazwischenreden zu müssen, das ganze Check-In-Personal konfus machte. Aber endlich hatten wir unsere Bordkarten und unser Gepäck war auch mit den richtigen Anhängern und Connection-Flight-Schildern versehen, sodaß wir davon ausgehen konnten, daß es mit uns in Santiago gemeinsam die Maschine wechseln und wir in Puerto Montt alles wiederbekommen würden. In Santiago hatten wir einen kurzen Zwsichenstop und mußten die Maschine wechseln, bei dem ich noch einmal kurz eMails abholen und die Site aktualisieren konnte.

Der Weiterflug von Santiago führte uns dann entlang der Anden-Kordillere mit ihren Vulkanen, die wie Perlen auf einer Kette aneinandergereiht sind, bis in das rund 1000km weiter südlich gelegene Puerto Montt. Vom Flugzeug aus war es ein faszinierender Anblick, wie die zwar immer niedriger werdenden Vulkane mit ihren oft schneebedeckten Spitzen eine der aktivsten und größten geologisch aktiven Zonen markieren. Von den insgesamt über 2000 Vulkanen Chiles sind immerhin über 80 als aktiv bekannt.

In Puerto Montt wurden wir dann von Kornelia abgeholt, die mit uns zunächst den Fisch- und Handwerksmarkt am Hafen besuchte, bevor es noch zu einer kurzen Stadtrundfahrt ging. Im Zentrum von Puerto Montt machten wir dann eine kleine Pause, die wir im Café Haussmann beendeten, in dem es das sehr gute Torobayo Bier von Kunstmann gab. Überhaupt begegneten uns hier auf Schritt und Tritt deusche Namen und Schilder, denn in dieser Region siedelten sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts viele deutsche Auswanderer an.

Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir dann am späten Nachmittag Puero Varras, das sehr schön am Llanquihue-See gelegen ist. Vom Hotel, direkt am See gelegen, konnten wir aus unseren Zimmern den Blick auf den Hausvulkan, den Osorno genießen.

21. Februar 2008

Am Morgen machen Sie eine Fahrt entlang des Sees Llanquihue. Nach einem Besuch der Petrohué Wasserfälle kommen Sie zum Dorf Petrohué. Von hier fahren Sie mit dem Katamaran über den smaragdgrünen, bezaubernden Todos los Santos - See nach Peulla. Hier im Vincenter Pérez Rosales Nationalpark besteht die Möglichkeit, zu den nahe gelegenen Wasserfällen, der Cascada de la Novia durch den Regennebelwald zu wandern. Anschließend Rückfahrt nach Puerto Varas.

Um 8Uhr trafen wir uns am Hotel, wo uns der Sammelbus für die Seentour abholen sollte. Dies dauerte allerdings noch eine halbe Stunde, sodaß wir zunächst etwas warten mußten. Mit dem Bus ging es dann zunächst zu den Wasserfällen von Petrohué, die aus dem Ablauf des Allerheiligen-Sees gespeist werden. Mit einem Grandiosen Hintergrund, der durch unseren Hausvulkan, den Osorno gebildet wurde, bot sich hier ein beeindruckendes Naturschauspiel.

Nach kurzer Fahrt durch den Nationalpark auf einer Schotterpiste erreichten wir den Ort Petrohué, wo wir einen Katamaran bestiegen, der mit einer Kapazität von 310 Personen komplett gefüllt war. Zuerst mußten alle Gäste innen im Schiff einen Sitzplatz einnehmen, bis das Ablegemanöver abgeschlossen war. Vorschrift ist schließlich Vorschrift. Nach dem Ablegen haben wir uns dann aber sofort auf das Außendeck begeben, um die faszinierende Landschaft zu genießen und dem warmen Innenraum zu entkommen. Wenn man die Form der Vulkane, die schon deutlich anders ist als die Bergformen in den Alpen, außer Acht läßt, hätte man auch glauben können, eine Bootsfahrt auf dem Vierwaldstätter See zu unternehmen.

Bei strahlend blauem Himmel und herrlichem Sonnenschein fuhren wir in der regenreichsten Region Chiles knapp zwei Stunden über den Allerheiligen-See, bis wir im Ort Peulla unser Ziel erreicht hatten. Einige Gäste setzten hier ihre Reise fort, um mit dem Bus und zwei weiteren Bootsfahrten bis nach Bariloche in Argentinien zu reisen. Diese Fahrt geht dann über mehrere Tage, sodaß auf dem Boot auch Gepäck mit befördert wird, das in kleinen Metall-Containern auf dem Außendeck fest verzurrt ist.

In Peulla begaben wir uns zunächst zum Mittagessen in das neuere der beiden Hotels. Danach hatten Wolfgang und Nicole sich noch für das Canopy entschieden. Eine neuen Trendsportart, bei der man sich, mit Seilen und Haltegurten gesichert, an Stahlseilen durch die Baumwipfel gleiten läßt. Das war dann auch ein guter Zeitvertreib, bis kurz nach 17Uhr das Boot wieder zurück nach Petrohué startete. Gegen 20Uhr erreichten wir wieder Puerto Varras.

Nach dem Abendessen setzten wir uns noch in der nähe der Plaza de Armas in das Café Hausmann, wo wir bei einem Torobayo-Bier vom Faß ein öffentliches Konzert miterleben konnten, bei dem vier Chilenen mit Gitarre und Gesang Folklore-Songs vortrugen. Wie schon die Landschaft teilweise stark an die europäischen Alpenländer erinnert, so klang auch der Gesang der Musiker sehr vertraut und erinnerte ein wenig an die Lieder des Montanara-Chors.

22. Februar 2008

Tagesausflug zur Insel Chiloé nach Ancud mit Besuch der Pinguinkolonie Puñihuil - einem der wenigen Plätze, wo Magellan- und Humboldt-Pinguine zusammen leben und ihre Jungen aufziehen. Mit dem Zodiac-Schlauchboot Fahrt zu den kleinen Inseln der Pinguinfelsen. Anschließend Rückfahrt nach Ancud und Besuch der beiden historischen Seefestungen aus der Zeit der spanischen Eroberung. Am Nachmittag und Rückfahrt zum Hotel.

Unser heutiger Tagesausflug begann um 9Uhr. Mit Kornelia, unserer hiesigen Reiseleiterin fuhren wir zunächst rund eine Stunde bis zum Fähranleger, der die Route 5, die berühmten Panamerikana, auf die Insel Chiloe verlängert. Der Fährverkehr war sehr groß und insgesamt beförderten 8 große Fähren die Autos vom Festland auf die Insel bis zum Ort Chacao. Vom Boot aus hatten wir faszinierende Blicke auf die Andenkette, die umgebenden Vulkane und die Insel. Auch Seelöwen waren von Zeit zu Zeit im Wasser auszumachen. Nach rund 30 Minuten erreichten wir Chacao und besuchten dort zunächst die Plaza de armas und besichtigten die kleine Kirche.

Interessant auf Chiloe ist, daß dort jede Kirche einen individuell geformten Turm hat und die Turmform für die Fischer der Insel als Orientierungshilfe, quasi als Leuchtturmersatz, dient. So erkennt der Fischer jeweils am Kirchturm, wo er sich gerade befindet. Danach ging es in den Ort Ancud auf Chiloe, wo wir den Fischmarkt, auf dem es nicht nur Fisch gab und die Befestigungsanlage besuchten. Die Befestigung in Ancud war der letzte Posten, der von den Spaniern erst im Jahre 1826 verlassen wurde.

Zum Mittagessen war dann Nicoles große Stunde gekommen. Nicole ist unsere fünfte Reiseteilnehmerin, die in Arica zu uns gestoßen war und die seit Dezember in der Pinguin-Station auf Chiloe als Voluntair gearbeitet hatte. Sie war auch schon am gestrigen Abend auf die Insel vorgefahren, um dort noch einmal ihre Freunde und Bekannten zu treffen. Nach einem Mittagessen ging es mit einem Boot zu den vorgelagerten Felsen hinaus, auf denen sowohl Magellan- als auch Humboldt-Pinguine zu sehen sind. Das Besondere hier ist, daß auf diesem Platz beide Spezies der Pinguine anzutreffen sind. Denn während die Magellanpinguine von Chiloe aus gesehen nur südwärts anzutreffen sind, findet man die Humboltpinguine ab hier nur im Norden.

Auf der Pinguin-Station lernten wir auch Torsten kennen, einen jungen Pinguin, der, fast verhungert, zunächst von der Station aufgepeppelt wurde und sich nun resistent gegenüber jeglichen Auswilderungsversuchen zeigt. Jedesmal, wenn Torsten auf eine der vorgelagerten Inseln zu seinen Artgenossen gebracht wird, um sich ihnen anzuschließen, kehrt er kurze Zeit später wieder in die Station zurück, da es hier ja wesentlich einfacher ist, an frischen Fisch zu kommen. Die ganze Torsten-Story bekamen wir natürlich aus erster Hand von Nicole berichtet.

Am Abend ging es dann wieder zurück nach Puerto Varras, wo wir gegen 19Uhr ankamen. Auf der Rückfahrt beunruhigten uns noch einige Waldbrände, die vermutlich durch Brandstiftung oder unachtsamen Umgang mit offenem Feuer entstanden sind. Zwischen Puerto Montt und Puerto Varras verdunkelten riesige Rauchwolken den Himmel und wir hofften, daß die Brände bis zum nächsten Morgen alle unter Kontrolle sein werden und nicht etwa zu einer Beeinträchtigung des Flugverkehrt führen würden.

23. Februar 2008

Morgens Transfer zum Flughafen von Puerto Montt und Weiterflug nach Punta Arenas . Nach der Ankunft am Flughafen Empfang und Fahrt durch die patagonische Pampa nach Puerto Natales . Dort übernachten Sie in der Weskar Patagonian Lodge.

Feuerland oder auf spanisch "Tierra del Fuego" bildet den südlichen Abschluß Südamerikas und ist der letzte Landzipfel vor der Antarktis. Doch bevor wir es erreichen sollten, stellte sich zunächst beim Frühstück um 9 Uhr die Frage, ob unser Transfer überhaupt um 10 Uhr das Hotel würde erreichen können. In Puerto Varras fand heute nämlich ein (Halb-)Triathlon statt, der um 9 Uhr mit 1,5km Schwimmen im Llanquihue-See (angeblich 14°C Wassertemperatur - wie kalt!) begann. Da die anschließende Radfahrstrecke um den See, direkt am Hotel vorbei führte, war die Uferstraße für den Verkehr eigentlich gesperrt. Durch die Überredungskunst von Kornelia gelang es ihr und unserer Busfahrerin jedoch, die Polizisten davon zu überzeugen, daß wir mit unseren Unmengen Gepäck am Hotel abgeholt werden müßten, was dann auch gelang.

Am Flughafen folgte dann noch das Übliche Check-In-Chaos, was hier insofern besonders ausgeprägt war, daß ziemlich gleichzeitig mehr als 5 Flüge starten sollten und der Flughafen eigentlich nur auf 2-3 Abflüge zur selben Zeit ausgelegt ist. Aber mittlerweile haben wir das Flugzeug erreicht und sitzen in einer guten alten Boeing 737-100, wo ich die Zeit nutze, die liegengebliebenen Abschnitte auf dieser Website zu vervollständigen. Mittlerweile hat unser Sinkflug begonnen und anschließend wartet dann noch eine Busfahrt von 240km nach Puerto Natales auf uns, von wo aus wir morgen in den Torres del Paine Nationalpark starten werden.

Die Fahrt von Punta Arenas nach Puerto Natales dauerte ungefähr zweieinhalb Stunden und führte zunächst über rund 150km durch die patagonische Pampa, eine weite und recht trostlose Landschaft. Fast etwas unheimlich wirkten die vielen toten Bäume, die von einer Flechtenart, Bart des alten Mannes genannt, befallen sind und wo von den knochigen Stämmen nur noch grünlich weiße, wie Haare wirkende Fäden herunterhingen.

24. Februar 2008

Frühe Abfahrt zum Torres del Paine Nationalpark. Unterwegs besuchen Sie die Milodon Höhle, um die Überreste eines verstorbenen Riesenfaultiers zu sehen, das vor über 12.000 Jahren hier gelebt hat. Ankunft im Nationalpark Torres del Paine und Fahrt entlang der Lagune Amarga und des Sees Pehoé, mit herrlichen Ausblicken auf das Paine Massiv, den Almirante Nieto und die Torres del Paine, die Türme, die dem Park seinen Namen geben. Sie sehen heimische Tiere wie Guanakos, Ñandus, Füchse, Stinktiere, Schwarzhals-Schwäne, Flamingos, Kondore und Adler. Übernachtung in der Hosteria Cabanas del Lago.

Um 830Uhr holte uns Gerardo mit seinem Ford Kleinbus ab, der für die bevorstehende Fahrt auf Schotterstraßen das ideale Verkehrsmittel war. Als wir losfuhren nieselte es ein wenig, aber wir waren guter Dinge, denn laut Wetterbericht, den ich noch kurz vor der Abfahrt im Internet überprüft hatte, sollte es heute über 20°C bei leichter Bewölkung werden. Zunächst ging es noch ein paar Kilometer auf befestigter Straße bis zum Abzweig zur Milodon-Höhle, die wir morgen noch besuchen wollen. Dort verabschiedeten wir uns dann von asphaltierten Straßen und gingen zu Schotterstraßen über.

Bei der Fahrt, die uns auch eine ganze Zeit entlang des Lago Toro führte, boten sich immer wieder faszinierende Ausblicke und auch das Wetter besserte sich zusehends. An einem Mirador, einem Aussichtspunkt sahen wir vom Torres del Paine-Massiv die berühmten Hörner zuerst nur im Ansatz, aber im Lauf des Tages sollten wir sie noch komplett ohne Wolken sehen. Doch bevor wir in den Nationalpark Torres del Paine fuhren, bogen wir zur Tyndall Lodge ab, die für die nächste Nacht unser Quartier sein sollte. Nach kurzen Stop ging es dann über die Brücke des Rio Serrano, der momentan wegen der Schneeschmelze erhebliches Hochwasser führte, hinein in den Torres del Paine Nationalpark.

Bei atemberaubenden Blicken fuhren wir am Ufer des Pehoe Sees. Der Name bedeutet in der Sprache der einheimischen Indios "der Versteckte". Mittlerweile wurde der Blick auf die Hörner des Torres del Paine-Massivs immer mehr freigegeben, denn es war der auch für diese Region typische Wind aufgefrischt und dieser schob die Wolken immer mehr beiseite.

Ein kleiner Sparziergang führte uns zum großen Wasserfall, wo das Schmelzwasser aus einem höher gelegenen See in den Pehoe fließt. Wegen der aktuellen Schneeschmelze wares riesige Mengen des eisgrüngrauen Wassers, die tosend hinunterstürzten.

Nach einer Mittagspause fuhren wir noch ein Stück um das Paine-Massiv herum, sodaß wir auch die berühmten Torres (fast ganz wolkenfrei) sehen konnten. Insgesamt konnten wir heute faszinierende und besonders beeindruckende Blicke in die patagonische Bergwelt genießen.

Mittlerweile sind wir in die Tyndall-Lodge zurückgekehrt und genießen auf der Terasse die späte Nachmittagssonne, bevor wir uns demnächst zum Abendessen in die Innenräume zurückziehen werden. Kurz vor unserem Hotel konnten wir dann auch noch einmal zwei nur selten zu beobachtende Blauadler bewundern, die gerade in einem Baum warteten, bis wir vorbeigefahren waren, um sich einem toten Hasen auf der Straße weiter widmen zu können.

25. Februar 2008

Der Vormittag steht Ihnen zur Erholung zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Zeit für Spaziergänge in der Umgebung des Hotels. Am Nachmittag Bootsfahrt zum Serrano und Balmacedagletscher. Nochmals eine Übernachtung in der Weskar Patagonian Lodge.

Während für Nicole heute die letzte Gelgenheit war, einen Gletscher aus nächster Nähe zu erleben, entschieden sich einige, nicht um halb Sieben bereits zur Bootsfahrt aufzubrechen, sondern auszuschlafen, gemütlich zu frühstücken und dann eine kleine Wanderung in der Nähe unseres Hotels zu unternehmen.

So spazierten wir dann knapp 2 Stunden am Rio Serrano entlang und genossen den herrlichen Ausblick auf das heute Wolkenfreie Paine-Massiv. Am Nachmittag beabsichtigen wir dann noch einen Besuch in der Milodon-Höhle, einer Höhle, in der man das Skelett eines 12000 Jahre alten Riesenfaultiers gefunden hat.

Aus der riesigen Höhle heraus, die durch Gletscher und Gezeitenausspülung entstanden ist, bot sich ein beeindruckender Blick auf die umgebende Landschaft. Außerdem war am Eingang der Höhle eine auf Basis der Fell- und Knochenfunde rekonstruierte Figur des Riesenfaultiers aufgestellt, das bis zu 3000kg wiegen konnte. Enteckt wurde die Höhle mit den in vulkanischer Asche liegenden Resten des Tieres vom deutschen Herrmann Eberhardt, einem Kapität der Hapag-Lloyd-Linie, der diese Enteckung am Anfang des 20. Jahrhunderts machte.

26. Februar 2008

Nach dem Frühstück Transfer nach Punta Arenas. Der Tag steht dort zur freien Verfügung. Übernachtung im Hotel Isla Rey Jorge.

Um 930Uhr wurden wir abgeholt und es ging bei leicht regnerischem Wetter durch die südpatagonische Pampa wieder zurück nach Punta Arenas, dessen ursprünglicher Name Sandy-Point war. Viele der Namen hier sind ursprünglich englischer Natur, was auf die Expeditionsfahrt der Beagle zurückgeht, mit der Charles Darwin die Gegend hier erkundete und bei der auch gleichzeitig die Küste kartographiert wurde.

Nach einem Mittagessen in Punta Arenas hieß es dann Abschied nehmen von Nicole und Petra, die nicht mehr die Kreuzfahrt mitmachen. Beide fliegen heute Nachmittag um 17Uhr nach Santiago zurück, von wo sie die Heimreise antreten werden. Derweil werden Wolfgang, Peter und ich morgen auf der M/S Via Australis einchecken, die für die nächsten 4 Nächte unser Zuhause und tagsüber Stützpunkt für unsere Exkursionen in die Welt der Gletscher und Südpatagonies sein wird. Jetzt am Nachmittag werden wir noch eine kleinen Exkursionsrundgang durch Punta Arenas unternehmen.

27. Februar 2008

Um die Mittagszeit Check-In auf Ihrer eleganten Kreuzfahrtyacht „M/N Mare Australis“, ein Schiffsbau aus dem Jahre 2002, der im Sommer 2007 noch einmal komplett überholt wird. Das Schiff verfügt über vier Decks mit insgesamt 64 komfortablen Außenkabinen. Nach dem ersten Abendessen an Bord legt das Schiff in Richtung Magellanstraße ab.

Wegen der terminlichen Verschiebung des gesamten Programms werden wir heute nicht, wie ursprünglich vorgesehen auf der Mare Australis einchecken, denn diese fährt immer Samstags von Punta Arenas ab, sondern auf dem 3 Jahre jüngreren Schiff, der M/N Via Australis, die zur selben Reederei gehört und wegen der großen Nachfrag zusätzlich in Dienst gestellt wurde.

Da wir jedoch erst um 18Uhr auf das Schiff können, da dieses von der vorhergehenden Fahrt erst gegen 12Uhr eintrifft und für die neuen Gäste erst wieder auf Vordermann gebracht werden muß, haben wir am Vormittag noch genügend Zeit, das Museum der Salesianer zu besichtigen, in dem viele interessante Exponate rund um das Thema Patagonien und Antarktis ausgestellt sind.

Im Restaurant Puerto Viejo, "zum alten Hafen", essen wir hervorragend zu Mittag. Bei einem Sauvignon Blanc Medalla Real des Weinguts Santa Rita, das ich vor rund zwei Wochen besucht hatte, genoß ich zunächst Camerones Provenzal, leckere, mit Oliven gegarte Krabben und anschließend eine hiesige Spezialität, Magellansches Lamm. Dieses Lamm wird im Lokal in einem kleine von großen Fenstern einsehbaren Raum über offenem Holzfeuer ganz langsam am Stück gegart und auf Bestellung portionsgerecht serviert. Ein wirklich besonderes Erlebnis und Genuß.

Danach gehen wir schon einmal zum Check-In-Büro, das am Hauptplatz von Punta Arenas gelegen ist. Dort werden die Formalitäten erledigt und auch das Gepäck wird dort deponiert, um von hier zentral zum Schiff auf die Kabinen transportiert zu werden. Da es aber momentan recht feucht von oben ist, lassen wir unser Gepäck noch im Hotel und warten auf den von der Agentur organisierten Transfer um half fünf.

Jorge, der heute uns zum Check-In bringen soll, holte uns jedoch bereits um 15Uhr am Hotel ab. Die immens weite Strecke von 150m zum Check-In-Büro legten wir mit dem Auto zurück, wobei das Ein- und Ausladen deutlich länger als die Fahrt dauerte. Der Check-In im Stadtbüro ging reibungslos vonstatten und nach kurzer Zeit hatten wir unsere Bordkarten. Jetzt sitzen wir im Hotel Cabo de Hornos und schlagen ein wenig die Zeit tot, bis wir um 18Uhr an Bord gehen können.

Kurz vor 18Uhr sind wir zum Hafen gelaufen und haben dort noch kurz im Ausreise-Gebäude gewartet, in dem sich eine kleine Fotoausstellung befunden hat. Aus Sicherheitsgründen durften wir die 50m auf dem Pier nicht laufen, sondern mußten mit dem Bus bis zum Schiff fahren. Nochmal eine so kurze Fahrt, wo das Ein- und Aussteigen wieder viel länger gedauert hat. Aber die Sicherheitsvorschriften...

28. Februar 2008

Landgänge sind nach der Fahrt durch die Magellanstrasse in der Ainsworth-Bucht mit dem Marinelligletscher sowie am Brookegletscher geplant. Weiterhin steht der Besuch einer Seeelefanten-Kolonie auf dem Programm sowie die Möglichkeit zur Wanderung im magellanischen Urwald.

In der Nacht sind wir noch einige Zeit, teilweise auch bei etwas Seegang, bis in die Ainsworth-Bucht gefahren. Hier mündet der Marinelli-Gletscher in die See. Allerdings liegt der Gletschermund bereits rund 15km von der Bucht entfernt, was durch eine momentan rapide Rückzugsgeschwindigkeit bedingt ist. Der Gletscher verliert täglich rund einen Meter, den er sich immer weiter zurückzieht. Ein sehr deutliches Anzeichen der globalen Erderwärmung.

Gegen 9Uhr waren alle 4 Zodiacs einsatzbereit und brachten uns im Shuttleverkehr an Land, wo vor rund 20 Jahren noch Gletscher war. Am Strand sahen wir zunächst drei Seeelefanten, von denen einer schon seit einiger Zeit tot war. Die anderen zwei, lebenden Seelefanten hielten hier eine Art Totenwache. Unser Weg führte uns aber zunächst in entgegengesetzte Richtung zu einem anderen Seeelefanten, der irgendwie an die Augsburger Puppenkiste und Urmel erinnerte, so wie er gemütlich am Strand lag und sich auch nicht durch uns Touristen aus der Ruhe bringen ließ.

Die deutschsprachige Gruppe wurde von Parzival Ramires geführt, der uns bereits durch unseren vorhergehenden Führer Gerardo Renner bekannt war, denn beide leben in Punta Arenas und sind dort Nachbarn. Wie klein doch manchmal die Welt sein kann. Parzival erklärte uns auch sehr viel über die örtliche Flora, die mit Flechten beginnend in beeindruckender Weise sofort von dem durch den Gletscher freigegebenen Land Besitz ergreift. Nach den Flechten, einer Symbiose von Algen und Pilzen, wobei die passenden Spezies sehr differenziert ausgewählt werden, kommen Moose und kleine Gräser, die auf dem Fels Fuß fassen. Nach einigen Jahren kommen dann spezielle Buchenarten hinzu, die mit einem weitverzahnten und sehr flachen Wurzelwerk die Felsen überziehen und das neu entstandene Land vor Erosion und Abtragung schützen.

Ein sehr großes öklogisches Problem stellt mittlerweile der Biber dar, der in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Pelzgewinnung eingeführt wurde. Da hier in der südlichen Hemispähre jedoch die Winter wegen der großen umgebenden Wassermassen wesentlich weniger streng sind als im Norden, wie z.B. in Sibirien, entsprach die Fellqualität nicht den Erwartungen und so wurden die Biber einfach ausgesetzt. Mit einer Population vom mittlerweile über 90000 Tieren stellen diese Nagetiere nun ein gewaltiges ökologisches Problem dar, denn es gibt keine natürlichen Feinde und so zerstören diese Tiere in großem Umfang ganze Wälder.

Gegen Ende der Wanderung durch den magellanischen Urwald kamen wir dann auch an eine große Lichtung, die vormals Wald gewesen, nun von Bibern vollständig gerodet war. Eine ganzes Netz von Kanälen, die diese Tiere zum Transport der Baumstämme angelegt hatten, durchzog die Ebene. Leider war der Damm, den ich vor fünf Jahren noch komplett betrachten konnte mittlerweile aufgebrochen worden, sodaß der einstmalige See nun ein flaches, morastiges Becken war.

Zurück am Strand holten wir unsere Schwimmwesten, die wir zu Beginn unseres Landgangs am Ufer zurückgelassen hatten, um zum neuen Abfahrtspunkt zu laufen. Wegen der fortschreitenden Ebbe konnten wir nämlich nicht mehr am ursprünglichen Punkte die Boote besteigen, sondern mußten zu einer besser für die Boote anfahrbaren Stelle wechseln. Um die Wartezeit zu verkürzen und etwas gegen die vielleicht aufkommenden Kälte zu tun, hatten die Crew-Mitglieder einen kleinen Stand aufgebaut, an dem es heiße Schokolade oder Whisky auf Gletschereis gab.

Mittlerweile haben wir die Ainsworth-Bucht verlassen und sind während des Mittagessens und der nachfolgenden Ruhepause, die ich für das Update hier nutzte, bis nach Tucker-Island gefahren, wo sich eine Pinguin-Kolonie befindet, die mit einer Population von 5000-7000 Magellan-Pinguinen bevölkert ist. Die Pinguine hier kommen jedes Jahr im südlichen Frühjahr (also Oktober, November) zu dieser Insel, um hier zu brüten und die Jungen aufzuziehen. Interessant ist, daß es immer dieselben Pinguine sind, die alljährlich diese Insel aufsuchen. Außerdem nisten auf dieser kleinen Insel auch noch viele Kormorane in Felshöhlen, die wir ebenfalls bei unserer Bootserkundung, die mit dem Zodiac ganz nah an die Insel führt, erkunden werden.

Da auf den 4 Zodiacs nicht alle Gäste gleichzeitig den Ausflug machen können, werden Gruppen eingeteilt, die nacheinander jeweils rund eine dreiviertel Stunde um das kleine Eiland fahren. Zuerst sind die spanisch und italienisch sprechenden Teilnehmer sowie die Gäste aus den USA an der Reihe. Danach folgen die englisch sprechenden Passagiere und in der dritten Gruppe dann deutsch- und französischsprachige. Zuerst geht es mit dem Zodiac in eine kleine geschützte Bucht, in der die Magellan-Pinguine sehr gut zu beobachten sind. Danach geht es auf die Seite mit den Höhlen, in denen die Kormorane nisten. Hier tanzt das kleine Schlauchboot dann auch ganz ordentlich auf den Wellen umher und eine ruhige Kameraführung wird ein ganz klein wenig erschwert. Nachdem ich auf der Rückfahrt noch von einer Welle, die über den Bug geschwappt ist, recht ordentlich geduscht wurde, geht es wieder auf unser Kreuzfahrtschiff zurück, wo es dann erst einmal heißt, wieder trockene Kleidung anzulegen.

Am Abend durchfahren wir dann bereits den Cockburn-Kanal, wo sich bei der untergehenden Sonne, noch einmal faszinierende Panoramen zeigen. Die Nacht hindurch werden wir noch weitere Kanäle Richtung Pazifik durchfahren, bevor wir am frühen Morgen wieder landeinwärts in den nordwestlichen Arm des Beagle-Kanals einschwenken.

29. Februar 2008

Am Vormittag Möglichkeit zum Ausflug am Pia Gletscher, von wo sich eine herrliche Fernsicht auf die Darwin-Kordillere ergibt. Am Nachmittag durchkreuzt das Schiff den berühmten Beagle-Kanal, die berühmte „Allee der Gletscher“, die sich zu beiden Seiten des Schiffes erstreckt.

Heute vormittag ist zunächst noch Fahren angesagt. Über Nacht haben wir mittlerweile den nordwestlichen Arm des Beagle-Kanals erreicht, den wir nun entlang fahren. Während es draußen regnerisch ist, gibt es an Bord einen Vortrag über die Vogelwelt Patagoniens. Auch ein Besuch im Maschinenraum steht um 11Uhr an. Während das Schiff selbst in einer Werft in Valparaiso, Chile gebaut wurde, sind Großteile der Maschinenausstattung aus Deutschland. Mit zwei 38l-Dieselmotoren und einer Leistung von je 850PS und einem Verbrauch von 250l Diesel je Stunde erreicht das Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 10,5Knoten (~20km/h).

Vor der Besichtigung des Maschinenraums hatte ich schon einmal die Brücke besucht. Diese steht den Gästen während der ganzen Fahrzeit offen, mit Ausnahme von Anlege- oder komplizierten Navigations-Manövern. So kann man fast immer einfach auf die Brücke gehen und der Crew bei der Navigation zusehen. Lediglich das Sprechen mit den Offizieren ist untersagt, da die Navigation ohne GPS durchgeführt wird, das zwar an Bord ist, aber in der hiesigen Region und bei der Enge der Kanäle zu ungenau ist. So navigiert der Steuermann nur anhand von Radar, Echolot und Sicht, was seine permanente Konzentration erfordert. Auch am Kartentisch wird noch mit Lineal, Dreieck, Stechzirkel und Bleistift gearbeitet. Lediglich der Taschenrechner hat den früher üblichen Rechenschieber ersetzt.

Gegen 17Uhr haben wir den Pia-Gletscher erreicht, dessen Gletschermund rund 300m in die Höhe ragt. Pünkltich zum Landgang hatte auch der Regen aufgehört und die Sonne schien durch die Wolken und strahlte die großen Eisfelder an. Während wir uns an Land aufhielten, hörten wir mit großem Getöse hinabfallende Eisbrocken und das Knacken des berstenden Eises. Der Gletscher hier ist auch sehr aktiv. Lediglich das Kalben eines großen Blockes konnten wir nicht beobachten. Dennoch war es ein beeindruckendes Erlebnis, so hautnah an diese riesige Eismasse zu kommen. Auch wenn das Darwin Eisfeld mit 2500km² verhältnismäßíg klein ist, wirken die aus diesem Eisfeld kommenden Gletscher riesig.

Alle der Gletscher - DeutschlandAuch bei der Fahrt entlang der Allee der Gletscher konnten wir bei klarer Sicht die grandiosen, nach Ländern, die Expeditionen zu den jeweiligen Gletschern ausführten, benannten Eisfelder bewundern. Bis Sonnenuntergang hatten wir die ganze Allee passiert und bei jedem Gletscher gab es typische Snacks und Getränke für das jeweilige Land: Würstchen und Bier für Deutschland, Käse und Champagner für Frankreich, Pizza und Rotwein für Italien oder Gouda und Genever für Holland.

Vor dem Abendessen gab es noch eine kurze Info über Kap Horn, das wir morgen erreichen werden.

1. März 2008

Am Vormittag kreuzt das Schiff vor Kap Hoorn, wo Atlantik und Pazifik sich treffen, ein Landgang an der südlichsten Spitze ist vorgesehen (wetterabhängig). Am Nachmittag trifft das Schiff in Puerto Williams ein, wo Sie noch einmal eines der südlichsten Biotope der subarktischen Pflanzenwelt bewundern können.

Am Morgen heißt es früh aufstehen, denn der Landgang ist schon um 7Uhr, vor dem Frühstück vorgesehen. Nachdem wir die ganze Nacht durchgefahren waren, erreichen wir zwischen 6 und 7Uhr den südlichsten Punkt von Südamerika. Ein herrlicher Sonnenaufgang begrüßt uns bei blauem Himmel. Die Windgeschwindigkeit von 22Knoten ist noch in Ordnung, um den Landgang zu ermöglichen.

Bei kräftigem Geschaukel und kleineren oder größeren Duschen auf dem Zodiac ging es an den Strand der Kap Horn Insel. 160 Treppenstufen hinauf erklommen wir die Steilküste und liefen zunächst auf einem gut befestigten Weg aus Holzbohlen zu dem berühmten Albatros-Denkmal, wo zwischen zwei halben Stahlrauten die Silouhette eines Albatros dargestellt ist. Hier 13.657km von zu Hause entfernt stand dann auch das berühmte "Ich-Und-Bild" an, was zeitweise zu einem kleinen Stau führte. Danach ging es noch zum Leuchtturm und der großen, chilenischen Fahne, die natürlich hier am südlichsten Punkt Chiles (Antarktis ausgenommen) nicht fehlen darf.

Nach einer guten Stunde auf der Insel folgte eine wieder etwas feuchte Rückfahrt, denn der Wind hatte noch etwas aufgefrischt. Da die See aber immer noch verhältnismäßig ruhig war, folgte noch das I-Tüpfelchen der ganzen Reise, die Umrundung des Kap Horn. Bei teilweise heftigem (zumindest für uns Landratten heftigen) Wellengang und Auf und Ab des Schiffes umrundeten wir das Kap und verließen bei 55°59'44" südlicher Breite und 67°16'51" den Atlantik und erreichten den Pazifik, was unser Kapitän durch dreimaliges Schiffshupen unterstrich.

Nachdem wir an Deck durchgeschaukelt und fast vom Wind verweht worden sind, geben wir unsere wahre Identität zu erkennen und hissen die schwarze Piraten-Flagge, die Parzival bisher gut verborgen gehalten hat. Mittlerweile haben wir auf unserem letzten Teilstück unserer Kreuzfahrt nach Ushuaia wieder ruhigere Gewässer erreicht und nehmen gerade einen kleinen Aperitiv zu uns.

Mittlerweile ist es 17Uhr geworden und wir befinden uns nun in der Wulaia-Bucht, wo die Reederei das Wohngebäude einer alten Antennenstation wieder aufgebaut hat und gerade dabei ist, dort ein kleines Museum über die hier seit 12.000 Jahren siedelnden Ureinwohner einzurichten. Auf einem ebenfalls von der Reederei angelegten Waldweg geht es den Hang der Insel rund 180m hinauf. Auf der Lichtung setzen wir uns dann zur Rast ein wenig hin und genießen die fantastische Aussicht auf die Wulaia-Bucht.

Nach eineinhalb Stunden ist dann auch dieser letzte Ausflug zu Ende und wir verlassen die Bucht in Richtung Ushuaia.Die Grenzformalitäten für die Ausreise aus Chile und die Einreise nach Argentinien werden durch die Schiffsbesatzung ausgeführt, während wir gemütlich im Salon Patagonia unser Abschieds-Dinner genießen. Danach gibt es noch einen Farewell-Drink in der Sky-Lounge und dann heißt es, sich zu verabschieden von unseren Tischnachbarn aus Österreich, der Schweiz und Deutschland. Auch Wolfgang und Peter werden morgen einen anderen Weg nehmen und wieder nach Santiago zurückfliegen, während ich meine Reise noch nach Buenos Aires fortsetze, um dort nun mit dem Nachprogramm zu beginnen.

2. März 2008

Am Vormittag Ausschiffung in Ushuaia und Transfer zum Flughafen. Flug nach Buenos Aires und am Abend weiter nach Paris.

Oder individuell: Via Rio Gallegos geht es mit Aerolineas Argentinas (Flug AR 2850) von Ushuaia heute zunächst nach Buenos Aires , wo die Ankunft am frühen Nachmittag ist. Transfer zum Claridge Hotel im Zentrum der Stadt. Eine Übernachtung.

Heute morgen mußte ich schon um 530Uhr Bordzeit (chilenische Zeit) aufstehen, denn meil Flug verließ bereits um 950Uhr argentinischer Zeit Ushuaia und unpraktischerweise wird die Uhr in Argentinien eine Stunde vorgestellt, wenn man aus Chile kommt. Damit noch genug Zeit zum Packen blieb, half also nichts gegen frühes Aufstehen. Aber es blieb noch ein wenig Zeit, einen Kaffee zu trinken und sich noch einmal von allen zu verabschieden. Dann ging es mit dem Gepäck zunächst den Anleger entlang bis zur Straße, da Taxis nicht bis zum Schiff vorfahren dürfen.

Ein Taxi brachte mich dann zum Flughafen und pünktlich um 950Uhr startete dann der Flug nach Buenos Aires, wobei nach 45Minuten Flugzeit noch eine Zwischenlandung in Rio Gallegos anstand. Um 15Uhr hatte ich dann in Buenos Aires das Gepäck wieder zusammen und ein Taxi für die Fahrt zum Hotel gechartert.

Den Nachmittag ruhe ich mich ein wenig aus und nutze auch die Gelegenheit, die Daten nun im Internet wieder aktualisieren zu können.

3. März 2008

Am frühen Morgen Transfer zum nahegelegenen Flughafen und Flug mit AR2742 nach Iguaçu . Begrüßung durch die örtliche Reiseleitung und Transfer zum Hotel Sheraton Iguaçu. Der Nachmittag beginnt mit einer kurzen Zugfahrt zum Aussichtspunkt "Garganta del Diablo" (Teufelsschlund). Anschließend führt Sie eine kurze Wanderung direkt an die Wasserfälle auf der argentinischen Seite heran. Von weitem hören Sie bereits die Fälle rauschen und erste Nebelschwaden ziehen über dem urwals auf. Genießen Sie das unvergessliche Naturschauspiel.

Und schon wieder früh aufstehen, denn ich muß eine Stunde vor Abflug, also um 650Uhr am Flughafen sein. Obwohl ich ein bestätigtes Business-Class-Ticket der bequemeren Sitze wegen hatte, gab es gar keine solchen Plätze in der Maschine und ich bekam auch nur eine Economie-Bordkarte. Auf Nachfrage bei der Besatzung erfuhr ich dann, daß je nach Maschinenausstattung auch mal Business fehlt. Aber man werde mir in Buenos Aires den zuviel bezahlten Flugpries rückerstatten. Mal sehen, ob das funktioniert.

Da ich diesmal den großen Koffer in Buenos Aires gelassen hatte, reiste ich nur mit Handgepäck und mußte daher nicht auf Gepäck warten. Am Ausgang wartete dann auch schon Tatjana auf mich, die mich morgen und übermorgen auf der argentinischen und brasilianischen Seite des Iguaçu-Nationalparks führen wird.

Im Hotel angekommen genieße ich zuerst einmal den herrlichen Blick auf die Wasserfälle, die ich sowohl vom Bett aus als auch von meinem Balkon aus in voller Größe bewundern kann. Für heute Nachmittag habe ich dann noch eine Bootsfahrt gebucht, um mir das ganze noch mehr aus der Nähe zu betrachten. Nach der Rückkehr werde ich mir dann noch eine Shiatzu-Massage in der Spa-Anlage des Hotels gönnen.

Die Bootsfahrt heute nachmittag um 2Uhr war ein riesen Spaß gewesen und die nassen Hoten trocknen mittlerweile auf meinem Balkon in der Sonne. Auch wenn die Boote von außen ähnlich wie Zodiacs aussehen, sind sie größer (bis 38Personen) und mit 2x250PS auch deutlich stärker motorisiert.

Zunächst ging es mit Schwung in eine gute Fotoposition, wo von der Bootsmannschaft Erinnerungsfotos geschossen wurden, die man später im Hotel käuflich erwerben kann. Auch ein Video wurde mit wasserdichter Kamera aufgenommen, was ich mir dann auch bestellt habe. Danach hüllte sich die Besatzung komplett in Ölzeug und man konnte schon ahnen wie es weitergeht. Für unsere persönlichen Sachen, die trocken bleiben sollten, hatte jeder einen Ölsack bekommen, in dem man alles wasserfest verstauen konnte. Viele, wie ich auch verstauten gleich das ganze Hemd und fuhren quasi in Badekleidung auf dem Boot mit. Außerdem mußte natürlich jeder eine Schwimmweste anlegen, falls man aus dem Boot fällt.

Was jetzt kam, machte diese Maßnahmen auch durchaus wichtig, denn wir fuhren nicht nur nah an einen der größeren Wasserfälle heran, sondern gleich mittendurch und das gleich dreimal. Eine Dusche ist gegen die Wassermassen, die sich hier auf uns herabstürzten eher ein kleines Rinnsal. Da das Wasser angenehm warm ist und die Außentemperaturen von rund 30°C eine Erfrischung willkommen machen, kam diese Abkühlung uns sehr gelegen.

Nach der Dusche ging es dann noch einige wenige Kilometer flußabwärts. Hier konnte der Bootsführer dann auch einmal so richtig den Gashebel betätigen und mit 60km/h ging es zunächst durch einige Stromschnellen, um dann ein wenig weiter Flußabwärts nach rund einer halben Stunde wieder an Land zu gehen.

Die Rückfahrt durch den umgebenden Dschungel erfolgte dann auf der mit Bänken ausgestatteten Ladefläche eines uralten Mercedes-LKW, wobei wir währende der Fahrt noch einiges über die Flora der hiesigen Region erfuhren.

4. März 2008

Heute besichtigen Sie die Iguaçu-Wasserfälle von der brasilianischen Seite aus. Von dort haben Sie einen überwältigenden Panoramablick. Fußpfade, Stege und Brücken führen Sie ganz nah an die Fälle heran. Ein Aufzug bringt Sie zu weiteren Aussichtspunkten mit grandiosen Ausblicken. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an falkultativen Touren, z.B. Macuco-Safari.

Da ich kurzfristig nochmal den Veranstalter für meinen Aufenthalt gewechselt hatte, sah das ursprüngliche Programm fürh heute Vormittag den Besuch der argentinischen und für heute Nachmittag den Besuch der brasilianischen Seite vor. Allerdings hatte ich gestern bereits mit Tatjana ausgemacht, heute Vormittag nur die argentinische Seite zu besuchen und morgen dann nach Brasilien und anschließend dann direkt zum Flughafen zu fahren.

Um auch möglichst viel von der Fauna hier im Nationalpark mitzubekommen hatten wir bereits 8Uhr zum Start unseres heutigen Rundgangs vereinbart. Das war auch eine sehr gute Wahl, denn die Busse mit den Touristen aus den umliegenden Hotels, die nicht im Park übernachten, kommen etwa ab 9Uhr an und so konnten wir auch noch viele Tiere beobachten, die sich später am Tag doch eher zurückziehen.

Zuerst ging es auf dem Upper Trail zu den oberen Plattformen an den einzelen Wasserfällen. Jetzt konnte ich von oben auf die Stellen sehen, die ich gestern unten auf dem Wasser mit dem Boot passiert hatte. Tatjana zeigte mir einige Stellen, die noch vor zwei Tagen randvoll mit Wasser waren und heute nur mäßige Mengen Wasser führten. Mich hat dabei erstaunt, in wie kurzer Zeit sich hier die Wassermengen ändern können. Die frühe Zeit hatte sich auch wirklich gelohen, denn neben verschiedenen Vögeln, die teilweise noch auf der Wiese zu sehen waren, gab es auch Meerschweinchen und Eichhörnchen zu sehen, die sich später am Tag im Unterholz oder den Baumkronen verstecken.

Nachdem wir den oberen Weg noch fast ohne Touristen passiert hatten, kamen wir an die Estacion Cataratas, den kleine Bahnhof, an dem der Eco-Train die Touristen zum Busparkplatz auf der einen und der Teufelsschlucht auf der anderen Seite führt. Die Wasserfälle an der Teufelsschlucht, der größten Kaskade hier am Iguazu-Wasserfall sollten dann auch unser nächtes Ziel sein. Mittlerweile hatte sich auch eine ordentliche Anzahl an Gästen in die Warteschlange für den Zug eingereit, der halbstündlich die Passagiere zu dem Trail, der zur Teufelsschlucht führt, befördert. Da mittlerweile in Südamerika die Schule wieder begonnen hat und die große Zahl einheimischer Somer-Urlauber zurückgegeangen ist, kommen wir gleich beim ersten Zug mit und gehen auf dem gut 1km langen Trail bis zu der Aussichtsplattform, die grandiose Ausblicke in die Teufelsschlucht hinab bietet.

Unterwegs gab es diverse Fischarten im Wasser zu sehen, aber auch zwei Kaimane konnten wir in fast unbeweglicher Pose bewundern. Selbst eine Schildkröte, die gerade dekorativ aufgetauch war, wird meinen Film bereichern. Zur interessanten Fauna kamen auch beachtenswerte Eindrücke der hiesigen Flora hinzu. Auch wenn die meisten Orchideen mittlerweile verblüht sind, konnten wir doch auch noch blühende Exemplare finden. Auch die verschiedenen Bambusarten, die hier wachsen, wiesen eine beeindruckende Größe auf.

Absolutes Highlight des Trails, der meist auf Brücken entlangführt war natürlich der große Wasserfall an der Teufelsschlucht. Während hier riesige Wassermassen in die Tiefe stürzen und in der Schlucht permanent einen Nebel aus Gischt erzeugen, nutzen die Vögel, insbesondere Geier, dieses als natürliche Klimaanlage. Schon gestern waren mir die großen Vögel aufgefallen, die immer ihre Kreise in den Gischtwolken der Wasserfälle zogen. Heute hatte ich nun erfahren, was der Grund für dieses auffällige Verhalten ist.

Den Nachmittag genieße ich nun im Hotel, um nach einer erlebnis- und eindrucksreichen Reise auch einmal ein wenig zu entspannen. Heute Mittag hatte sich auch eine kleine Eule die Ehre gegeben. Aber bis ich die Kamera geholt hatte, war sie leider schon wieder entschwunden.

Während hier am Pool die Bühnentechnit für heute Abend aufgebaut wird, genieße ich es, hier im Nationalpark untergebracht zu sein. Wenn ich mir vorstelle, nach einem Besuch des Nationalparks nochmal etliche Kilometer bis zum Hotel fahren zu müssen und nicht von dem eigenen Balkon aus die Fälle 24Stunden (bei Nacht sieht man sie zwar nicht so gut, aber sie sind trotzdem da) vor der Haustür zu haben, bin ich sehr froh, die Entscheidung für das Hotel direkt an den Fällen getroffen zu haben.

5. März 2008

Der Morgen steht bis zum Transfer zum Flughafen zur freien Verfügung. Rückflug nach Buenos Aires mit AR 2739 um 1700. Dort Ankuft um 1850 und Transfer zum Claridge Hotel im Zentrum der Stadt. Zwei Übernachtungen.

Nach den vergangenen Tagen, an denen doch immer recht früh die Nächte zu Ende waren, konnte ich heute morgen die später gelegene Grenze des Hotelfrühstückst (bis 1030Uhr) ausnutzen. Mit Tatjana hatte ich vereinbart, daß es um 11Uhr Richtung Brasilien losgehen sollte. Vorher hatte ich dann auch noch das Glück, die kleine Eule (oder vielleicht eher ein Käuzchen) noch einmal zu sehen, und diesmal hatte ich auch eine Kamera dabei.

Ursprünglich wollte ich heute Morgen auch noch den unteren Trail noch einmal entlanggehen. Da aber die Nach sternenklar war und es daher am Morgen doch auf 17°C abgekühlt hatte, lagen zunächst große Nebelschwaden über dem Nationalpark. Die Sonne brauchte dann auch fast bis 10Uhr, um den Nebel zu lichten. So verzichtete ich dann auf den Morgenspaziergang, genoß das späte Frühstück und konnte dann auch noch das Käuzchen von gestern ablichten.

Tatjana war auch schon kurz vor 11Uhr da, lediglich auf das Auto mußten wir noch ein paar Minuten warten. Dann ging es eigentlich nur auf die andere Seite des Iguazu-Flusses. Den Aussichtsturm des Hotels, an dem der Rundweg auf der brasilianischen Seite beginnt, konnte ich schon die ganze von meinem Zimmer aus in ca. 1km Entfernung sehen. Allerdings mußten wir, um dorthin zu gelangen, zunächst einen Umweg von 42km fahren, in Argentinien aus- und Brasilien einreisen (inkl. aller erforderlichen Stempel), über die Freundschaftsbrücke fahren, die im Dreiländereck Argentinien, Brasilien und Paraguay liegt und dann noch beim brasilianischen Nationalpark vom Auto auf einen Doppeldecker-Bus umsteigen, der die Gäste des Parks an die zentralen Stellen bringt.

Mittlerweile war auch sämtlicher Nebel verschwunden, aber nur sichtbar, denn die Luftfeuchtigkeit war heute recht schweißtreibend. Dennoch lohnte sich der rund 1,2km lange Trail, der immer weiter nach unten führend bis hin zur Teufelsschlucht führte. Besonders schön auf der brasilianischen Seite ist, daß man besser auf die Wasserfälle blicken kann, auch wen 80% der Fälle in Argentinien liegen.

In einer kleinen Ausstellung am Parkeingang erfuhr ich auch, daß die Fälle vor langer Zeit (wirkllich sehr langer Zeit - ca. 125.000.000 Jahren) etliche Kilometer weiter flußabwärts lagen. Aktuell sollen sich die Fälle durchschnittlich einen halben Zentimeter je Jahr durch Abschleifen und Wegschwemmens des Gesteins flußaufwärts wandern. Außerdem gab es auch noch eine Antwort auf die Frage, warum die Wasserfälle in zwei Stufen hinabstürzen. Als sich die Kontinentalplatten noch in anderer Anordnung befanden, gab es auch zwei große vulkanische Eruptionen, die mit riesigen Lawaströmen verbunden waren, die die heutige Ebende der Iguazu-Fälle anfüllten. Aus diesen zwei, übereinanderliegenden Magma-Schichten bildeten sich dann die in den zwei Stufen herabstürzenden Fälle aus, die langsam aber stetig flußaufwärt wandern.

Am Schluß des Trails ging es dann mit einem Panoramaaufzug wieder auf die obere Ebene, wo der Bus uns wieder bis zum Parkeingang zurückbrachte. Besonders bei der Aufzugsfahrt konnte man die großen Spinnen bewundern, die zwischen der Tragekonstruktion des Aufzugs ihre Netze gesponnen hatten. Mit ihren Beinen waren die Spinnen immerhin rund handtellergroß.

Nach dem Besuch auf der brasilianischen Seite gab es das ganze Aus- und Einreise-Prozedere rückwärts noch einmal, bevor ich in Puerto Iguazu am Flughafen mich von Tatjana verabschieden mußte. Heute wies man mich dann auch gleich darauf hin, daß der Flug nur Economy führe und gab mir auch gleich ein handgeschriebenes Ticket über den zuviel gezahlten Flugpreis zurück. Für den Hinflug bekam ich es dann nach der Landung in Buenos Aires ebenfalls. Mit dem Rest der Formalitäten wird sich dann Wolfgangs Büro auseinandersetzen müssen, da ich dort die Tickets gekauft hatte. Aber das wird wohl kein Problem mehr sein.

Mittlerweile sitze ich nun in Buenos Aires im Hotel, habe dort alle Infos bekommen, wie es morgen weitergeht und genieße nun noch einen Terraza de los Andes, Malbec Reserva aus dem Jahr 2005, und schreibe die Ereignisse des heutigen Tages zusammen, nachdem ich mich zuvor an einem hervorragenden Essen, wo Fleisch noch richtig nach Fleisch schmeckt, erfreut habe.

6. März 2008

Heute ist eine Fahrt ins Nachbarland Uruguay vorgesehen. Von Buenos Aires geht es mit dem Boot über den Rio de la Plata nach Colonia del Sacramento , einer Stadt, die zum Weltkulturerbe zählt, da sie der einzige Ort in Südamerika ist, in dem sowohl spanischer als auch portugisischer Kolonialstil anzutreffen ist.

Eigentlich sollte ich um 830Uhr abgeholt und zum Hafen gebracht werden. Leider hatte aber dem Fahrer irgendein Intelligenzbolzen gesagt, daß er mich schon um 8Uhr abholen soll. Und pflichtbewußt war der dann noch 10 Minuten früher da, und so wurde ich gerade als ich um zehn vor Acht zum Frühstück gehen wollte von der Rezeption angerufen, daß mein Transfer da sei. Also kein Frühstück und ab zum Hafen, wo wir schon kurz nach Acht ankamen. Da das Schiff aber erst um 10Uhr losfuhr, war vor 9Uhr überhaupt kein Check-In vorgesehen. Irgendwen hätte ich jetzt am liebsten erwürgen können.

Ein Ausschnitt aus der BleistiftsammlungMit der Fähre ging es dann in einer Stunde fahrplanmäßig über den Rio de la Plata in das 45km entfernte Colonia del Sacramento. Hier funktionierte dann alles wieder normal. Mit insgesamt 10 anderen Gästen fand die englischsprachige Führung statt, die uns zuerst ein wenig außerhalb zur Granja Colonia führte. Der Besitzer ist begeisterter Sammler von allem, was sich sammeln läßt. Auf dem Grundstück stehen alte Autos und landwirtschaftliche Geräte. Außerdem gibt es auch ein kleines Museum, in dem er seine 28.000 verschiedenen Schlüsselanhänger (vor zwei Jahren im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen), eine ebenfalls mehrere tausen Exemplare umfassende Bleistiftsammlung, Aschenbecher, Getränkedosen usw. sind auch ausgestellt. Da auch die Frau sammelt, fehlt natürlich auch nicht die Sammlung kleiner Parfum-Flacons. Insgesamt ein recht amüsantes Museum und die Urkunden für die einzelnen Guiness-Buch-Rekorde sind natürlich auch zu betrachten.

Ansonsten wird hier vielfältiges Gemüse und Obst angebaut, daß dann seit mehreren Generationen schon zu Marmelade verarbeitet wird. Neben den Obst-Marmeladen gibt es auch Marmeladen aus Zwiebeln, Paprika, Avocado und anderen Gemüsen zu probieren. In einem eingezäunten Areal werden dann noch diverse Tiere wie Ziegen, Schafe, Pferde oder auch Nandus gehalten.

Anschließend fuhren wir wieder zurück in die Stadt Colonia del Sacramento und durchfuhren zunächst die neueren Wohngebiete, bevor es in die seit einigen Jahren auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste stehende Altstadt ging.

Bervor wir in der Stadt ausstiegen, fuhren wir noch an der alten Stierkampfarena aus dem Jahre 1910 vorbei. Diese war jedoch nur zwei Jahre in Betrieb, bevor in ganz Uruguay der Stierkampf verboten wurde. So verfällt dieses große Bauwert seit nunmehr schon 96 Jahren vor sich hin.

Bei einem kleinen Stadtbummel konnten wir ein Stadtbild genießen, in dem irgendwie die Zeit stehengeblieben zu sein schien. Auch die große Anzahl von Oldtimern, eigentlich sind es hier einfach nur uralte Autos, die überall parkten und auch noch gültige Nummernschilder besaßen, versetzte uns etliche Jahre zurück. Nach dem Stadtrundgang gab es noch ein organisiertes Mittagessen und danach gab es noch Freizeit, bis es Zeit war, wieder mit dem Boot zurückzufahren. Für mich war Treffpunkt um 4Uhr, sodaß mir noch rund eineinhalb Stunden blieben, durch den Ortskern zu schlendern. Auch wenn die Sonne sich heute nur wenig zeigte, war es in Colonia trocken und bei angenehmen 22°C und einer kleinen Briese auch eine willkommene Abwechslung gegenüber den deutlich höheren Temperaturen der letzten Tage in Iguazu.

7. März 2008

Der Tag steht zur Erholung zur freien Verfügung.

Heute vormittag habe ich mich zunächst im Hotel mit Andrea getroffen, die von der örtlichen Reiseagentur für mich zuständig ist. Sie bedauerte nochmals das gestrige Misgeschick mit der Abholung und gab mir noch ein paar Tips für heute und morgen. Auch habe ich für den Nachmittag noch eine Tour ins Tigre-Delta und für den Abend den Besuch einer Tango-Show gebucht.

Den Rest des Vormittags habe ich einen kleinen Spaziergang in den Norden der Stadt unternommen. Bis zu einer Gelbfieberepidemie im 19. Jahrhundert war nur der südliche Teil der Stadt belebt. Dort wohnten sowohl die Armen wie die Reichen. Nach der Epidemie jedoch zogen die wohlhabenden Bewohner, die es sich leisten konnten in den Norden der Stadt. Der Reichtum ist bis heute in diesem Nordteil geblieben. Auf der Avenida Alvear reiht sich ein Designer-Geschäft an das nächste und sämtliche großen Marken sind hier vertreten.

An der Plaza Indentante Alvear besuchte ich zunächst die Basilika de Nuestra Senora del Pilar, in der es auch ein kleines Museum gibt. Danach ging ich auf den direkt angrenzenden und wohl einzigartigen Friedhof Recoleta. Dieser Friedhof wurde im Jahre 1822 angelegt und ist bis heute in Benutzung. Hier werden Staatspräsidenten, Generäle, Nobelpreisträger und andere berühmte Personen beigesetzt. Auch das Grab von Evita Peron ist hier. Der Friedhof ist eine Aneinanderreihung einzelner Mausoleen, in denen die jeweiligen Familien ihre letzte Ruhe finden.

Danach bin ich wieder ins Hotel zurückgelaufen, da ich dort viertel vor Zwei für den Tigre-Delta-Ausflug abgeholt werden sollte. Wie es so ist, war der Transfer wieder etwas früher da, und so habe ich ihn gerade noch erreicht. Die Fahrt ging zunächst in den Ort San Isidro, in der auch die Wohn-Villa des Staatspräsidenten liegt. Von dort ging es mit dem Costal-Train oder Küsten-Zug entlang des Flußufers bis zur Station Canal, wo der Bus wieder auf uns wartete und uns mit einem kurzen Umweg über den Frucht- und Gemüse-Hafen zum Anleger brachte, wo das Boot für eine einstündige Rundfahrt auf den Kanälen wartete. Hier im Tigre-Delta, wo auch der Parana-Fluß mündet, gibt es undgefähr 5000 Flußarme, die das Delta in viele Tausend kleine Inseln untergliedern. Auf diesen Inseln gibt es kleine oder auch große Wochenendhäuser, Freizeitparks, Restaurants usw.

Wegen Niedrigwasser können wir nicht die sonst übliche Rundfahrt machen, da ein Kanal einen zu niedrigen Wasserstand für unser Boot hat. So fahren wir dann dieselbe Strecke wieder zurück, die wir hingefahren sind. Unterwegs begegnen uns die verschiedensten Boote: Taxi-Boote, Bus-Boote, Ruderboote, Supermarkt-Boote und so fort, denn hier im Delta kann alles nur zu Wasser erreicht werden, den Straßen und Brücken zwischen den einzelnen Inselchen existieren hier nicht.

Um 18Uhr zurück im Hotel bleibt mir noch genügend Zeit, mich ein wenig zu erfrischen, bevor es um halb Acht zur Tango-Show im "Viejo Almacen", dem "Alten Markt" geht. Hier gibt es nach einem eingeschlossenen Abendessen eine hervorragende Show, die in einem kleinen, alten, ehemaligen Lagerhaus stattfindet, direkt an dem Platz, an dem früher der Markt gewesen ist und auf dem sich die Menschen damals trafen und wo der Tango geboren wurde. Die Show dauert bis kurz vor Mitternacht und so gehe ich dann auch anschließend gleich aufs Zimmer, als der Bus mich am Hotel abgesetzt hatte.

8. März 2008

Der Vormittag steht noch zur freien Verfügung. Am Nachmittag Transfer zum Flughafen, wo um 2250Uhr der neu von Lufthansa eingeführte Non-Stop-Flug nach Frankfurt LH511 startet.

Nicht nur der Vormittag sondern eigentlich der ganze Tag stand mir noch zur Verfügung, bevor ich heute Abend um 20Uhr zum Flughafen fahren werde. Mittlerweile ist es 18Uhr und ich habe gerade noch einmal im Hotel geduscht, nachdem ich von einem ausgedehnten Stadtspaziergang zurückkam.

Vor einem nicht zu frühen Frühstück hatte ich schon soweit alles zusammengepackt und um 11Uhr hatte ich noch einen Massagetermin im Health-Club des Hotels vereinbart. Vorher war nutzte ich dann noch den Pool und schließlich um 1230Uhr checkte ich dann aus, ließ mein Gepäck im Hotel und machte mich, nur mit der ganz kleinen Fotokamera am Gürtel bewaffnet, auf den Weg. Entlang der Avenida Libertad kam ich zunächst zur Plaza San Martin und Fuerza Aerea Argenina, mit dem Torre Monumental, einem der Wahrzeichen von Buenos Aires. Heute Morgen meinte es die Sonne auch noch einmal besonders gut und bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel war dies noch mal ein schöner Abschied von Argentinien, denn die letzten beiden Tage waren zwar auch trocken gewesen, aber die Sonne setzt dem Ganzen halt einen besonderen Glanz auf.

Weiter auf der Avenida Libertador, an der Plaza Francia, bei dem Recoleta Friedhof, machte ich Mittagspause und besuchte das einzige Hard-Rock-Café in Argentinien. Andrea hatte mir gestern noch den Tip gegeben, das Museo de Arte Decorativo y Oriental zu besuchen. Dieses Museum ist in einer Villa - eigentich müßte man Palast sagen - untergebracht, die zwischen 1916 und 1917 von einem Chilenischen Diplomaten und seiner Frau, die aus der Alvear-Familie stammte, erbaut wurde, während diese in Paris weilten. Von den europäischen Baustilen beeindruckt, ließen sie die Villa rund um ihre Sammlung europäischer und asiatischer Kunstschätze herum bauen. Der Architekt selbst hat die Villa nie persönlich gesehen, da dieser in Paris die Entwürfe ausführte und die Einrichtungselemente in Europa anfertigen ließ. In Buenos Aires wurde dann alles wie in einem Baukasten zusammengebaut.

Herausragendes Stück der Sammlung ist wohl ein Gemälde von "El Greco", das den leidenden Christus darstellt und von dem eine Art Zwillingsbruder im Metropolitan Museum in New York zu bewundern ist. Der Kamin, der von Rodin entwurfen wurde, existiert jedoch nur in einem Bronzeentwurf, der nie wegen des ersten Weltkriegs und des Todes von Rodin im Jahre 1917 zur Ausführung kam. Das Ehepaar lebte mit seinen zwei Kindern jedoch weniger als 20Jahre in dem Palast, denn als im Jahre 1935 die Ehefrau starb, zog sich der Diplomat auf ein Landgut zurück. Bereits im Jahre 1937 bot er das Anwesen dem argentinischen Staat an, mit der Auflage, das Haus als Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies alles erfuhr ich auf der Führung, die täglich um 1430Uhr beginnt und rund dreiviertel Stunden dauert.

Nach der Führung spazierte ich noch weiter zum Park des 3. Februar, der in der Stadt mehr oder minder das Naherholungsgebiet bildet. Mit einem Planetarium, Karussels, einem japanischen Garten und vielen anderen Attraktionen ist er so etwas, wie die grüne Lunge der Stadt. Über ein paar andere Straßen ging ich dann zurück zur Avenida Florida, der Fußgängerzone, von der aus es nicht mehr weit bis zum Hotel in der Tucuman ist. Dort sitze ich nun und verbringe die verbliebene Zeit bis zum Transfer zum Flughafen damit, diese Zeilen zu schreiben und einige neuer Bilder auf der Website zu ergänzen.

Der Check-In, diesmal nicht ganz so komfortabel wie in Frankfurt beim Abflug, verläuft zügig. Nach dem Einchecken geht's mit der Bordkarte zunächst zur Flughafensteuer, wo die Ausreisegebühr zu entrichten ist. Danach noch Paß- und Sicherheitskontrolle und nach rund 30 Minuten habe ich dann noch ein wenig Zeit, in der Flughafenlouge, die hier Lufthansa gemeinsam mit United nutzt, das Internet zu nutzen und noch einen kleinen Abschiedsdrink zu nehmen. Da fast zeitgleich Lufthansa und United aus Buenos Aires abfliegen, ist es zwar sehr voll, aber ein Plätzchen findet sich dann doch noch.

An Bord mache ich es mir in meinem Sitz bequem und sehe mir nach dem Start noch einen Film an. Nach dem Abendmenü stelle ich dann auch recht bald den Sitz in die Waagerechte und schlafe sehr gut einige Stunden bis zum nächsten Morgen.

9. März 2008

Nach gut 12 Stunden Flugzeit nachmittags um 1500Uhr Ortszeit Ankuft in Frankfurt/Main.

Nach einem guten Schlaf noch ein Frühstück (auch wenn es in Deutschland schon Mittag ist) und dann beginnt auch schon der Landeanflug auf Frankfurt.

Am Gepäckband hole ich dann noch meine zwei aufgegebenen Gepäckstücke ab, die fast als erste auf das Kofferband fielen. Da in dem Rimowa-Alu-Koffer ein kleines Loch war, das wohl irgendwo auf der Reise beim Verladen reingekommen ist, ging ich noch zur Gepäck-Service-Stelle, wo man den Schaden gleich aufnahm und mich dann zur Begutachtung desselben an die Kofferstelle - ebenfalls im Gepäckausgabebereich - schickte. Dort sieht es fast wie in einem Koffergeschäft aus und beschädigte Koffer werden dort repariert oder durch neue ersetzt. Da sich bei Alu Löcher nicht schweißen oder kleben lassen, erhielt ich direkt einen neuen Koffer, sodaß ich mit einem weiteren Gepäckstück nach Hause fuhr.

Am Ausgang wartete dann auch direkt der Flughafentransfer, den Wolfgang für mich gebucht hatte und so ging es dann im doch etwas kälteren Deutschland wieder zurück nach Hause zum Kofferaus- und -umpacken, da morgen gleich die Arbeit wieder rufen wird.

Auch wenn fast fünf Wochen eine lange Zeit sind, verging diese wie im Flug und bescherte mir viele einmalige und wunderbare Eindrücke und Erlebnisse. Wenn alles paßt, werde ich im Sommer noch einmal mit Wolfgang und dem Reiseclub nach Island reisen und ansonsten steht als nächstes Ziel Indien und Butan auf dem Programm.

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