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Peru 2012

Wann: 03.03.2012 - 20.03.2012

Die Reise durch das "Reich dder Inkas" gewährt faszinierende Einblicke in die Vergangenheit und in die Schönheit der Natur. Peru gehört aufgrund seiner Landschaft, Archäologie und den Menschen zu den beeindruckendsten Ländern der Erde. Ob Titicaca-See oder Pazifik, Wüste oder Hochland, die Eindrücke sind überwältigend. Eine unvergessliche Reise in die Wiege Südamerikas erwartet Sie!

Reisebericht

3. März 2012

Am Mittag Abflug von Frankfurt nach Bogota. Dort Ankunft am Abend. Transfer zum Hotel De La Opera.

Dank eines ausreichenden Meilen-Guthabens konnte ich mir für diesen Urlaub den Flug in der First-Class gönnen. Das schließt neben dem Komfort während des Flugs auch einen äußerst angenehmen Check-In in Frankfurt ein. Daher ließ ich mich auch schon um 1030 Uhr zu Hause abholen und nach Frankfurt bringen.

So konnte ich zunächst ein leckeres Mittagessen genießen. Als Vorspeise gab es Saltimbocca vom Kalbsfilet mit in Salbei gerösteten Gnocchi und gratiniertem Spargel. Das mehr asiatisch angelegte Hauptgericht bestand aus einem gegrillten Uruguay-Filet in einer Sesam-Soße auf Spargel und Wasabi-Kartoffel-Gratin. Eine hervorragende Kombination. Dazu ein schöner Riesling aus dem Rheingau und nach dem Essen einen Alten Apfel aus der schweizer Brennerei Studer.

Auf diese Weise beginnt der Urlaub schon gleich am Anfang. Demnächst geht es dann zum Flugzeug, in dem ich die nächsten rund 12 Stunden zubringen werden, bis ich dann am heutigen Abend gegen 1935Uhr Ortszeit ankommen werde.

Innenhof des HotelsDer Flug selbst verlief ziemlich unruhig. Man kam sich vor, als führe man mit einem Rennwagen auf einer alten Römerstraße entlang. Selbst der Flugkapität erklärte nach der Landung, daß er in seiner langjährigen Flugerfahrung noch keine so unruhige Atlantiküberquerung hinter sich gebracht hatte. Egal in welcher Flughöhe wir es auch versuchten, die Schlaglöcher waren überall gegenwärtig.

Dennoch war der Flug pünktlich und auch Einreise, Gepäckausgabe und Zollkontrolle konnte ich zügig hinter mich bringen, sodaß ich gut eine halbe Stunde nach Ankunft schon von meinem Fahrer empfangen wurde, der mich dann durch das bereits nächtliche Bogotá zum Hotel brachte.

Das Hotel liegt mitten in der kolonialen Altstadt Bogotás im Bezirk La Candelaria, nur zwei Blöcke von der Plaza de Bolívar entfernt. Es besteht aus zwei renovierten und untereinander verbundenen Kolonialgebäuden mit schönen Innenhöfen und gemütlich eingerichteten Aufenthaltsräumen. Nach einem Absacker in der Hotelbar ging ich dann auch zeitig aufs Zimmer, um mich erst einmal gut auszuschlafen.

4. März 2012

Um 930 Uhr Abfahrt zum Ausflug "Salt Cathedral and Guatavita". Die Fahrt führt zunächst durch das Bogotá-Plateau und die exclusivsten Vororte der Stadt in den Ort Zipaquirá, wo die Besichtigung der weltweit einmaligen, unterirdisch gelegenen Salz-Kathedrale vorgesehen ist. Danach geht die Fahrt weiter in den vom kolonialen Flair geprägte Ort Guatavita, die am Ufer eines alten Bergwerksees liegt. Am Nachmittag Rückfahrt nach Bogotá.

Aufgrund des Zeitunterschieds von 6 Stunden war es für mich kein Problem, am Morgen zeitig aufzustehen und zuerst ein gutes Frühstück mit hervorragendem kolumbianischen Kaffee zu genießen. Um 930Uhr holte mich dann pünklich Rodrigo ab, mit dem ich heute den Tagesausflug zu der Salz-Kathedrale von Zipaquirá und dem kleinen Bergdorf Guatavita unternehmen wollte.

Eingang zur Salz-KathedraleDie Fahrt in das rund 50km nördlich gelegene Zipaquirá führte zunächst durch die vornehmen Wohn- und Konsulatsbezirke im Norden Bogotás, bevor es dann auf der Autobahn weiter Richtung Norden ging.

Da heute Sonntag war, konnte ich eine Besonderheit im Straßenverkehr Bogotás live erleben. An Sonn- und Feiertagen werden nämlich rund die Hälfte aller mehrspurigen Haupstraßen halbseitig für den Autoverkehr gesperrt und für die Nutzung durch Radfahrer und Inline-Skater freigehalten. Von Rodrigo erfuhr ich, daß diese Sonderregelung in vielen kolumbianischen Städten praktiziert wird. Sogar der Bürgermeister von New York hatte sich vor ein paar Jahren dieses System angeschaut, um auf diese Weise auch seine Stadt am Sonntag für die Bevölkerung attraktiver zu machen.

Nach rund 2 Stunden Fahrt erreichten wir den Parkplatz der Salz-Kathedrale bei Zipaquirá. Schon in präkolumbianischer Zeit, seit dem 5. Jh. v. Chr. wurden die Salzstöcke beim heutigen Zipaquirá abgebaut. Zuerst im Tagebau, später dann unterirdisch. Auch heute noch wird das Salz mit Wasser aus dem Berg ausgewaschen und als Viehsalz und für die chemische Industrie vermarktet.

Bereits im Jahr 1952 baute man in alte, stillgelegte Stollen eine Kathedrale, die jedoch später wegen Einsturzgefahr geschlossen werden mußte. Im Jahr 1992 begann dann mit 4-jähriger Bauzeit der Bau der neuen, heute zugänglichen Kathedrale, die mit einer Länge von 120m und einer Fläche von rund 8.500m² zu den größten Sakralbauwerken weltweit gehört.

Vom höher gelegenen Eingang, der von einem Steinrelief mit Bergbau-Motiven geziert wird, geht es zunächst durch einen kurzen Tunnel, der wegen seiner Lage zum Ausgang hin mit Holz und Reisern, die von Stahlträgern gehalten werden, gegen die Feuchtigkeit der Außenluft geschützt wird, um ein "Schmelzen" des Salzes zu vermeiden. Danach schließt sich ein Kreuzweg an, dessen 14 Stationen von alten Seitenstollen gebildet und mit großen, aus Salz gehauenen Kreuzen geschmückt sind.

In der Apsis der Kathedrale selbst ist ein großes, farblich illuminiertes Kreuz von 18m Höhe und 10m Breite gehauen, durch das die Größe des Raums erst richtig bewußt wird, wenn man am unteren Ende des Kreuzes steht und nach oben schaut. Von der Empore aus hat man einen beeindruckenden Blick in den riesigen Kirchenraum und der Engel an der linken Seite ist, wie alle Figuren hier in dieser Salz-Kathedrale nicht aus Stein, sondern aus Salz gehauen. Selbst Altar und Ambo sind hier aus Salz gefertigt.

In einer kleineren Seitenkapelle wurden auch gerade die Vorbereitungen für den sonntäglichen Gottesdienst vorgenommen, denn die Anlage ist nicht nur ein Touristenziel sondern für die Bewohner Zipaquirás auch eine "ganz normale" Kirche.

Bevor man den Berg wieder verläßt, kommt man noch an einigen Souvenierständen vorbei, wo neben diversen Salz-Skulpturen auch Schmuck aus grünem Smaragd verkauft wird, der ebenfalls hier in der Gegend abgebaut wird. Ein interessanter Schlußpunkt der Besichtigung ist dann noch der Salz-Spiegel, der aus einem nur und 10cm tiefen Teich voll mit flüssigem Salz, einer sehr hochprozentigen, fast gesättigten Salzlösung besteht. Trotz der minimalen Wassertiefe ist nichts vom Grund zu sehen, sondern der See wirkt wie ein perfekter Spiegel, in dem man die dekorativ illuminierte Umgebung noch einmal sehen kann.

Nach der Besichtigung ging es dann weiter in das in den Bergen an einem 18km langen Stausee gelegene Guatavita. Unterwegs nahmen wir aber noch einen kleinen Umweg über den Ort Sopo mit, denn in diesem Ort gibt es eine Molkerei mit dem Namen Alpina. Diese Molkerei wurde in den 50er Jahren von zwei Schweizern gegründet und beliefert heute ganz Kolumbien mit sämtlichen Varianten von Milchprodukten. Das interessante neben der Auswahl an allerlei bekannten Käsesorten (Parmesan, Peccorino, Schweizer, Holländer usw.), die hier in den Bergen Kolumbiens produziert werden, ist der Fabrikverkauf an sich. Das Verkaufsgebäude neben der Fabrik liegt in einem kleinen Park mit Spielplatz, Bänken, Tischen und Grill-Möglichkeiten und ist beliebtes Ausflugsziel der Bewohner Bogotás. Das geht soweit, daß am Wochenende die normalerweise in Gegenrichtung befahrbaren Straßen zu Einbahnstraßen umdeklariert werden, um die Besuchermassen bewältigen zu können.

Wir fuhren aber weiter in die Berge hinauf, zu dem (neuen) Ort Guatavita. Das heutige Guatavita hat mein Alter, denn im Jahr 1962 wurde der alte Ort abgetragen und in eine höhere Lage verlegt, damit man den Fluß auf einer Länge von insgesamt 18km aufstauen konnte, um den steigenden Trinkwasserbedarf von Bogotá zu decken. Grundsätzlich kann dieser Stausee auch noch zusätzlich zur Energiegewinnung genutzt werden, was bisher aber (noch) nicht stattfindet.

Im Ort gab es dann ein kleines Mittagessen, was uns auch ganz gut um den kurzen Schauer herumkommen ließ, der just zu dieser Zeit niederging. Danach unternahmen wir noch einen kleine Stadtrundgang, bevor es wieder zurück Richtung Bogotá ging.

Bei Chia trafen wir dann noch auf den Dampfzug, der Ausflügler aus Bogotá und Umgebung von Chia nach Zipaquirá zur Salz-Kathedrale bringt. Die Rückfahrt durch die auf gut 2.600m liegende Hochebene, in der auch Bogotá liegt, führte nochmals an vielen Obst- und Gemüseplantagen vorbei. Durch das ganzjährig gemäßigtet Klima (um 20°C) und ausreichende Feuchtigkeit, kann in dieser sehr fruchtbaren Ebene zweimal und in guten Jahren sogar dreimal geerntet werden.

Kurz vor 18Uhr, gerade wenn es anfängt hier dunkel zu werden, erreichte ich wieder mein Hotel. Zum Abschluß des sehr schönen und interessanten Tages folgt noch ein kleines Abendessen im Hotel. Morgen werde ich mir dann noch kurz die Umgebung ums Hotel herum ansehen.

5. März 2012

Am späten Nachmittag Flug von Bogotá nach Lima. Nach Ihrer Ankunft werden Sie am Flughanfen in Empfang genommen und in das Gruppenhotel Sol de oro gebracht.

Wenn schon der große Hauptplatz, die Plaza de Bolívar, nur zwei Blöcke vom Hotel entfernt ist, wollte ich doch heute vormittag noch vor meinem Abflug mir die Umgebung des Hotels anschauen. Als ich nach dem Frühstück mit Kamera bewaffnet aus dem Hotel ging, erhielt ich zunächst noch einmal gute Ratschläge und Sicherheitshinweise, wieviel Blöcke in welche Richtung ich ungefährdet gehen könne und wo ich besser nicht zu Fuß - besonders mit einer so großen Kamera - weitergehen sollte.

Mit der notwendingen Umsicht, aber ohne mich unsicher oder gefährdet zu fühlen ging ich durch die schön renovierten Gassen des Viertels "La Candelaria". In der Mitte des Platzes steht eine große Statue von Simón Bolívar aus dem Jahr 1846. Dahinter im Westen des Platzes befindet sich das langgestreckte Rathaus, das Liévano Haus. Links davon im Süden befindet sich das Capitol, der Sitz des kolombianischen Kongresses.

Gegenüber im Norden liegt der Justizpalast, ein großes modernes Gebäude, in dem das oberste Gericht tagt. Das neue Gebäude wurde erst 1989 wieder erbaut, vier Jahre nachdem der Vorgängerbau während der Belagerung durch Guerillatruppen zerstört worden war. Dabei stand auch schon dieser Vorgängerbau nicht sonderlich lange. Denn dieser ersetzte 1948 den während des sogenannten "El Bogotazo" zerstörten ersten Justizpalast aus dem Jahr 1921, der den Unruhen zum Opfer fiel, die 1948 als Reaktion auf die Verhaftung des Präsidentschaftskandiaten Jorge Eliézer Gaítan folgten.

Im Rücken, also im Osten befindet sich die erste Kathedrale von Bogotá aus den Jahren 1807-1823. Daneben die Heilige Kapelle aus dem 17. Jahrhundert.

Ganz links, an der Nord-Ost-Ecke des Platzes ist das von den Jesuiten im Jahr 1604 gegründete Colegio Mayor de San Bartholomé, das ursprünglich als Universität gedacht, heute als weiterführende Schule betrieben wird.

Geht man von der Plaza de Bolívar kommend am Hotel vorbei, folgt gleich als nächstes ein Theater mit einem sehr schönen Eingang im Jugendstil. Es folgen dann noch eine Bibliothek und ein Militärmuseum.

Nachdem ich im Hotel zurück war und meine Eindrücke der beiden letzten Tage sortiert und zusammengeschrieben hattee, checkte ich um 1330Uhr aus und wollte in Ruhe auf den für 14Uhr bestellten Transfer warten. Man hatte mir gesagt, für internationale Flüge müsse ich 3 Stunden vorher am Flughafen sein und die Fahrt kann bei dichterem Verkehr eine Stunde dauern. Sicherheitshalber war dann der Fahrer schon viel zu früh da und statt umd 14Uhr abzufahren, war ich zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie am Flughafen. Check-In, Ausreise und Sicherheitskontrolle haben dann immerhin 20 Minuten gedauert, wobei der etwas unkoordinierte Check-In bei der Taca davon mindestens die Hälfte kostete.

Nun sitze ich also wieder mal an einem Flughafen in der Lounge und nutze die Zeit, den Bericht fortzuschreiben und mit einigen Bildern anzureichern. Jetzt hoffe ich nur, daß meine Ankunft in Lima genauso pünktlich und zügig verläuft wie hier in Bogotá, sodaß ich dann vielleicht schon gegen Halbzehn im Hotel in Lima sein werde. Mal sehen.

Wolfgang dürfte mit seiner Gruppe mittlerweile auch im Flugzeug von Frankfurt nach Madrid sitzen. Morgen werden sie mir dann erzählen können, ob der Flug über den Atlantik auch so unruhig war.

Der Flug war wieder ein wenig unruhig und zwischendrin ging es auch einmal durch eine Gewitterfront. Während der gerade hereingebrochenen Dämmerung wirkten die Blitze in den Wolken dann besonders dramatisch, wobei unser Pilot gekonnt die wirklich verwirbelten Gebiete umflog.

Pünklich gelandet und auch zügig durch die Einreisekontrolle gelangt, wartete ich zunächst einige Zeit auf mein aufgegebene Gepäck, das ich extra wegen diverser Hinweise über den besonders sorgsamen Umgang mit dem Gepäck in Plastikfolie hatte wickeln lassen. Nun habe ich dies einmal ausprobiert und es auch als relativ unnütz eingestuft, denn keiner der so vorbehandelten Koffer kam im Originalzustand auf dem Gepäckband an. Vielmehr sind sämtliche Verpackungen wohl bei der Gepäckkontrolle aufgeschnitten worden, sodaß mehr Fetzen denn ein Schutzmantel mit den Koffern auf dem Gepäckband lag.

Doch die unangenehme Überraschung kam dann bei der Zollkontrolle. Ein Fotoapparat ist ja in Ordnung, aber von Objektiven, die einfach mitgenommen werden können hat keiner was gesagt und hier in Peru ist man wohl der Meinung, daß es ein einzelnes Objektiv tut. Hier sollten vielleicht die Hersteller von Kameras mit Wechseloptik noch etwas mehr Aufklärungsarbeit leisten. Auf jeden Fall mußte ich nun mit meinem Gepäck zur Zollstelle. Dort erklärte man mir, daß ich eigentlich jedes zusätzliche Objektiv zu verzollen hätte und dieser Zoll dann auch nicht mehr bei der Ausfuhr rückvergütet wird. So touristenfeindlich diese Regeln sind, so freundlich und bemüht mir dennoch zu helfen waren die Zollbeamten, die mir anboten, vielleicht nur zwei Objektive zu verzollen. Nachdem ich den Wert genannt und der zu entrichtende Zoll selbst bei den Zollbeamten ein Schlucken verursacht hatte, ließ sich das ganze noch auf ein Objektiv, das dann auch eher ein günstiges war, herunterhandeln. Dennoch waren über 300US$ an Zoll zu zahlen. Ein besonders unschöner Auftakt, besonders, weil es mich so völlig unvorbereitet traf.

Aber nun habe ich das Hotel gut erreicht, meine Unterlagen für die Rundreise erhalten und an der Bar den Frust über die unnötigen Zollgebühren mit einem Pisco Sour, der vom Hotel als Begrüßungsdrink serviert wurde, heruntergespült.

6. März 2012

Sie treffen die Gruppe im Hotel und brechen zu einer Stadtrundfahrt auf. Lima ist eine Mischung aus Gebäuden im Kolonialstil - die historische Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe - und moderner Architektur. Nach langer Restaurierungszeit erstrahlen die kolonialen Gebäude in neuem Glanz. Bei einer Stadtbesichtigung lernen Sie Lima besser kennen: Plaza de Armas, Kathedrale, Regierungspalast, die Kirche San Francisco. Anschließend besuchen Sie das Museum Larco Herrera, hier befinden sich Austellungsstücke aus Keramik (hauptsächlich der Kulturen Moche und Chimú), Sammlungen von erotischen Objekten, Gold- und Silberarbeiten, Textilien und Steinskulpturen. Das Museum wurde vor kurzem renoviert. Nach der umfassenden Einführung in die peruanische Kultur, lernen Sie auch die peruanische Küche näher kennen. Ihr Museumsbesuch wird mit einem peruanischen Mittagessen im face del Museo gekränt. Die Tour endet in den hübschen Wohnvierteln von San Isidro und Miraflores. Übernachtung im Hotel Sol de Oro.

Pünktlich um 8Uhr, als ich vom Zimmer in die Lobby kam, um nachzusehen, wo Wolfgang mit dem Rest unserer Gruppe bleibt, kamen sie gerade im Hotel an. Es war noch genug Zeit für alle, sich frisch zu machen und gemütlich zu frühstücken, bevor es gleich um 10Uhr zur Stadtrundfahrt Lima los geht. Der Nebel vom frühen morgen hat sich schon weitgehend gelichtet und es verspricht ein schöner und warmer Tag zu werden.

Mit dem Bus ging es dann um 10Uhr zunächst an einen kleinen Aussichtspunkt an der Steilküste, der noch zum Ortsteil Miraflores gehört, in dem auch unser Hotel liegt. Hier hat man einen schönen Ausblick auf den Pazifik und die Bucht, an der Lima sich entlang zieht. Wenige Meter weiter ist der Park der Liebe, der besonders an Wochenenden von Brautpaaren aufgesucht wird, um sich dort vor der großen Skulptur und dem Meer im Hintergrund fotografieren zu lassen.

Die nächste Station war dann das Museum Rafael Larco Herrera, in dem die Privatsammlung der Familie Larco ausgestellt ist. Ursprünglich in Trujillo im Jahr 1926 gegründet siedelte das Museum mit seiner umfangreichen Sammlung von über 45.000 Exponaten 1962 an seinen heutigen Standort in Lima um. In großzügigen Ausstellungsräumen und inmitten eines wunderschönen, bunt blühenden und gepflegten Gartens werden hauptsächlich Keramiken der unterschiedlichen peruanischen Kulturen gezeigt. Besonders berühmt ist die Sammlung der Moche-Keramiken.

Neben den Keramiken sind auch etliche Schmuckstücke meist aus Gold oder vergoldetem Kupfer und einige Textilien zu sehen.

Nach einer rund 2-stündigen, aber sehr kurzweiligen Führung durch das Museum ging es in das auf demselben Grundstück liegend Restaurant, wo wir mit unserer Gruppe zunächst ein Mittagessen einnahmen.

Danach fuhren wir mit unserem Bus bis zum Kloster San Francisco, in dem leider ein Fotografie-Verbot besteht. So schön ich heute vormittag im Museum die Exponate ablichten konnte, war es mir nun leider nicht möglich im Innern des Klosters Bilder zu machen. Obwohl, gelohnt hätte es sich schon, denn durch glückliche Fügungen in der Geschichte, ist das Kloster hier eine besonders reich und üppig ausgestattete Anlage, die durch Spenden reicher Adliger und Kaufleute unterstützt, die in der Kolonialzeit ihr Glück in Peru suchten.

Lediglich in den Katakomben, die ebenfalls zum Kloster gehören, war es möglich, ein paar wenige Fotos zu erlangen, da sich unsere kleine Gruppe hier unten ohne Wärteraufsicht und andere Gruppen allein durch die Gänge bewegte.

Nach der Besichtigung des Klosters ging es dann zu Fuß durch die Stadt, vorbei an schönen Gebäuden bis zur Plaza de Armas, wo wir noch die große Kathedrale von Lima besuchten. Um den Platz herum liegen neben der Kathedrale auch noch der Gouverneurs-Palast, die Nationalbank und die Stadtverwaltung.

Zum Schluß geht es noch zu ein paar Wechselstuben, damit für die Rundreise noch Dollar oder Euros in Neue Peruanische Sol getauscht werden können.

Am Abend ist dann noch die Fahrt in ein Restaurant vorgesehen, wo neben einem umfang- und abwechslungsreichen Buffet auch eine Show peruanischer Folklore geboten wird. Margarita, unsere Reiseführerin, die uns bis Arequipa begleiten wird, holte uns für diesen Abendausflug dann um 7Uhr wieder am Hotel ab. Ich hatte ihr auch einmal die Quittung über meine Objektiv-Einfuhr-Steuer gegeben, denn ihr war bisher eine solche Vorgehensweise auch unbekannt. Die Agentur hatte dann auch noch einmal nachgehakt, aber es handelt sich hier tatsächlich um eine neue, touristenfeindliche Geldeinnahme-Erfindung der peruanischen Zollbehörden.

Dennoch, das Essen war hervorragend und bot diverse Eindrücke der abwechslungsreichen und schmackhaften peruanischen Küche. Auch die Show war schön anzuschauen und neben farbenfrohen Kostümen wurde teilweise auch große Akrobatik geboten. Nur die Lichtführung war für meinen Geschmack etwas zu unruhig mit andauernden und schnellen Farbwechseln. Das erschwerte dann doch sehr das Fotografieren.

7. März 2012

Nach dem Frühstück Weiterfahrt entlang der Pazifikküste nach Paracas. Der Ort war der Mittelpunkt einer Prä-Inkakultur, die wegen ihrer einmalig schön gewebten Tetilien berühmmt ist. Unterwegss besichtigen Sie die Tempelstadt Pachacamac. Bis zur ankuft der Spanier war diese Kultstätte das wichtigste Heiligtum an der peruanischen Küste. Pachacamac war vermutlich schon lange vor der Inkazeit ein Wallfahrtsort, der Pilger von weither anzog, die das berühmte Orakel um Rat fragen wollten. Erbaut Jahrhonderte vo den Inkas, ist Pachacama bekannt für seine großartigen pyramidenfürmigen Tempel und Fresken, mit denen die lehmsteinernen Wände verziert sind. Abendessen und Übernachtung im Hotel La Hacienda Bahia Paracas.

Die Fahrt nach Paracas, unserem ersten Zwischenstop auf dem gut 1.000km langen Weg bis nach Arequipa führte an der Pazifik-Küste entlang, die bis auf wenige Stellen, wo Flüße aus den Anden in den Pazifik münden eine trockene Wüste ist. Durch die besonderen klimatischen Bedingungen hier an der Küste und den kalten Humboldt-Strom ist um diese Jahreszeit, so wie in insgesamt über der Hälfte des Jahres starker Nebel an der Küste vorhanden. Regnen tut es in dieser Zeit jedoch überhaupt nicht, nur tiefe Nebelschwaden ziehen vom Ozean her aufs Land.

Nach rund 20km Fahrt erreichten wir eines der bedeutendsten Heiligtümer der peruanischen Kulturen, Pachacamac.Dieser Ort bildete lange Zeit ein bedeutendes Pilgerziel speziell für die nach dem Ort benannte Pachacamac-Kultur. Die Bedeutung des Ortes ist vielleicht mit dem heutigen Mekka zu vergleichen, das eigentlich ein Muß für jeden Moslem ist. So mußte auch jeder Peruaner einmal in seinem Leben das Orakel von Pachacamac aufsuchen.

Die Anlage war sehr großräumig und wurde im Verlauf ihrer Geschichte mehrfach erweitert. Mit vielen Heiligtümern, Gästehäusern, Geschäften und anderen öffentlichen Gebäuden entstand eine riesige Anlage in derem Zentrum der Sonnentempel alles überragte. Dort saßen die Priester und interpretierten das Orakel, wenn sie den Hilfesuchenden Pilgern auf ihre Fragen antworteten..

Leider war der Nebel heute morgen recht dicht, sodaß wir das Meer vom Sonnentelmpel aus mehr erahnen als shen konnten.

Danach fuhren wir dann weiter bis nach Paracas, wo wir in einem sehr schönen Hotel, direkt am Strand übernachteten.

8. März 2012

Nach dem Frühstück geht es mit dem Schnellboot zu den Ballestas-Inseln. Diese Inseln sind mit Pelikanen, Kormoranen, Tölpeln und Pinguinen bevölkert und werden auch die "kleinen Galapagos-Inseln" genannt. Nach dem Besuch fahren Sie weiter über Ica nach Nazca. In Ica besuchen Sie das Regionalmuseum. Das Museum zeigt die Geschichte der Gegend, besonders die der hier herrschenden Paracas- und Nazca-Kulturen, von der Antike bis zum Beginn des Kolonialismus. Die Ausstellung umfasst eine vielseitige Sammlung gut erhaltener Stoffe mit Tiermotiven und Fabelwesen sowie sehenswerte Keramiken. Am beeindruckendsten sind jedoch die Mumien und Beuteköpfe oder die bedeutende Sammlung an Knotenschnüren der Inka-Epoche. Anschließend fahren Sie in die 5km entfernte Oase Huacachina, die von gigantischen Sanddünen umschlossen ist und mit ihren Gebäuden einen Flug über die sagenumwobenen Linien von Nazca erleben können (optional ca. 90US$). Übernachtung im Hotel Majoro.

Da heute einiges auf dem Programm stand, ging es bereits um 730Uhr mit dem Bus los. Nach einer etwas chaotischen, aber von sehr viel hilfsbereiten Leuten begleiteten Suche nach dem richtigen Anleger für den Start unserer 2-stündigen Bootstour starteten wir um viertel nach Acht mit einem kleinen Boot von einem Hotel in Paracas. Zuerst ging es zu der Scharrfigur oder Geoglyphe, die als Kandelaber bezeichnet wird und ca. 70cm tief tief in den Boden eingescharrt ist. In ihrer Art ist es eine zwar ähnliche, technisch jedoch ganz anders hergestellte Figur als die sogenannten Nasca-Linien, die wir später am Tag noch besichtigen werden.

Ob es dennoch einen Zusammenhang gibt und diese Figur zeitlich mit den Nasca-Linien korreliert oder später zu datieren ist, wird in Forschrekreisen zwiespältig diskutiert. Auch Inhalt und Bedeutung werden ebenso unterschiedlich diskutiert wie die Urheberschaft, die einheimischen Hochkulturen oder auch Außerirdischen zugeschrieben werden.

Nachdem wir uns unser eigenes Bild von den Figuren machen konnten und die wesentlichen Thesen zu Ursprung und Sinn gehört hatten, ging es mit dem Boot in rund 20-minütiger Fahrt zu den Ballestas Inseln; einer kleinen Gruppe, bizarr geformter Inseln mit Unterspülungen, durch die man mit dem Boot fahren konnte. Früher wurde hier auf den Inseln Guano gewonnen, dessen Export für diese Region eine wichtige und bedeutsame Einkommensquelle war. Heute zeugen noch kleine Mauern davon, wie man versuchte, das Abrutschen der Vogel-Hinterlassenschaften zu verhindern, sodaß der wertvolle Dünger möglichst vollständig gesammelt werden konnte.

Auf den Felsen konnten wir unzählige Vögel verschiedenster Arten betrachten, die in teilweise großen Schwärmen zum Fischfang von den Klippen starteten. Während die Vögel die Klippen und Steilhänge bevölkerten, waren in den vom Meer ausgewaschenen Höhlen und Durchbrüchen unzählige Seelöwen zu beobachten.

Da im Januar und Februar die Hauptzeit für den Nachwuchs ist, konnten wir auch sehr viele kleine Seelöwen beobachten, die in ihren ersten Lebenswochen das Schwimmen beigebracht bekamen.

Nach gut zwei Stunden Bootsfahrt ging es dann mit dem Bus weiter in den Hauptort der nächsten Provinz, Ica. Dort in einem kleinen aber sehr interessanten Museum waren neben Keramik auch diverse Textilien der hier ansässigen Paracas- und Nasca-Kulturen zu sehen. Ebenso waren Mumien und Schädel ausgestellt, die hier vor Ort gefunden worden waren.

Bei den Schädeln war es sehr interessant zu sehen, wie man in der damaligen Zeit schon offensichtlich erfolgreich - die Patienten hatten aufgrund der verheilten Knochenstrukturen die Operation mehrere Jahre überlebt - Schädelöffnungen, sogenannte Trepanationen durchgeführt hatte.

Auch ein etwas befremdlich wirkender Modetrend in besseren Kreisen war zu beobachten, Schädel-Deformationen. Damit man nicht so wie der Rest der Bevölkerung aussah wurde bereits bei Säuglingen durch fixieren und festbinden des Schädels eine langgezogene und etwas an Since-Fiction erinnernde Schädel-Deformation hervorgerufen, die in Ihrer Folge dann auch zu chronischen Kopfschmerzen mit der Notwendigkeit einer Entlastungsbohrung im Schädel führte.

Zum Glück haben sich nicht allte Modetrends erhalten.

Nach dem Museumsbesuch machten wir noch kurz Halt in einem Supermarkt, um uns mit einem kleinen Mittagsimbis einzudecken, den wir dann in einer kleinen Oase bei einem ehemaligen Franziskaner-Kloster einnehmen wollten.

Überhaupt ist nahezu die gesamte Küstenregion Perus von Wüste geprägt, die bis an den Pazifik reicht. Nur vereinelte Quellen und Flußtäler, die aus den Hoch-Regionen des Landes das Wasser in den Ozean bringen, sorgen für kleine Grünstreifen, die das sonst öde und trockene Land durchschneiden.

Nach dem kleinen Picknick ging es dann etwas weiter im Landesinneren nach Nasca, wo auf einer großen Ebene, die durch besondere geologische Eigenschaften geprägt ist, die sogenannten Nasca-Linien zu betrachten sind.

Die wohl bedeutendsten Forschungen zu diesen Figuren wurden von einer Deutschen, Maria Reische durchgeführt. Die 1903 geborene Mathematikerin widmete einen Großteil ihres Lebens der Erforschung der vielen Tausend Linien, die auf der Ebene um Nasca schon seit Jahrhunderten unverändert erhalten sind und die seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.

Von einem eigens zu diesem Zweck erbauten Aussichtsturm konnten wir zwei dieser Figuren sehr gut betrachten. Ein Rundflug über die Figuren ließ sich nicht organisiernen, da auch nur einige der Gesellschaften, die diese Flüge anbieten, vertrauenswürdiges und gut gewartetes Fluggerät verwenden.

Die geologische Besonderheit bei diesen Figuren ist, daß sie zunächst darauf basieren, daß auf einem hellen, mit Salz und Salpeter versetztem Lehm und vormals Meeresgrund eine Schicht kleineren vulkanischem, aus dem Hochland stammenden und durch Schlammlawinen hierher transportierten dunklen, fast schwarzen Gerölls liegt.

Die Figuren wurden nun durch leichtes, nur wenige Zentimeter tiefes abtragen der oberen, dunklen Schicht hervorgehoben, wobei die Linien dann hell gegenüber ihrer Umgebung hervortreten. Der hohe Salpeter und Salz-Gehalt des darunter liegenden hellen Lehms führt nun in Verbindung mit der durch den häfigen Nebel bedingten Feuchtigkeit dazu, daß die oberen dunkeln Steine quasi eingebacken werden. Durch die Festigkeit des Bodens fehlt auch feiner Sand, sodaß die Figuren weder zuwehen oder durch Erosion zerstört werden können. So ist es auch zu erklären, daß diese Figuren die vielen Hundert Jahre seit ihrer Entstehung haben überstehen können.

Auch wenn die Deutungen Erich von Dänikens von Außerirdischen, für die diese Linien so etwas wie Landemarkierungen sind und die Interpretation größerer rechteckiger Flächen als Landebahn spektakulärer sind, ist wohl die Interpretation von Maria Reische über von Menschen der Nasca-Kultur geschaffenen Figuren plausibler und wahrscheinlicher. Aber auch hier ist bis heute noch unklar, welche Bedeutung die einzelnen Figuren für die Menschen der damaligen Zeit hatten. Immerhin spricht einiges dafür, daß zumindest ein Großteil dieser Figuren auch eine astronomische Bedeutung hat, denn Zusammenhängen mit den Bahnen von Sonne, Mond und Sternen sind klar zu erkennen.

Nach der Besichtigung der Nasca-Figuren ging es dann noch wenige Kilometer, teils über unbefestigte Piste zu unserem Hotel, einer alten Hazienda, die inmitten vieler Felder unser Quartier für die kommende Nacht sein sollte.

9. März 2012

Nach dem Frühstück Fahrt nach Chauchilla. Die Grabstätten inmitten der erbarmungslosen Wüste beherbergen eine Ansammlung von Sonnengebleichten Knochen und Schädeln, unzählige Tonscherben sowie einige Mumien. Durch die extreme Trockenheit sind die Mumien un Skelette, die der Präinkazeit zugeordnet werden, sehr gut erhalten (dennoch wurde leider viel bei den letzten Erdbeben zerstört). In der Nähe befinden sich Aquäduktee aus der Zeit der Nazca-Kultur. Anschließend geht es entlang der Küste weiter nach Arequipa. Mittagessen in einem lokalen Restaurant unterwegs. Nach der Ankunft in Arequipa Transpfer zum Hotel. Arequipa wird wegen der fabelhaften Kolonialbauten aus weißen Tufftein die "weiße Stadt" genannt. Außerdem liegt diese Oasenstadt zwischen Kütse und Hochland besonders schön, umgeben von den pittoresken Vulkankegeln des Misti, des Chachani und des Picchu Picchu. Übernachtung im Hotel Sonesta Posada del Inka direkt an der Plaza de Armas gelegen.

Der heutige Tag stand unter dem Zeichen einer langen Busfahrt, denn die fast 600km bis zum 2.300m hoch gelegenen Arequipa wollen mit einem nicht sonderlich üppig motorisiertem Bus auf einer kurvenreichten Strecke erst einmal bewältigt werden.

Doch bevor wir den Hauptteil der Strecke in Angriff nahmen, ging es zunächst noch einmal zu dem Gräberfeld bei Chauchilla in der Nähe von Nazca. Die Abfahrt war bereits um 7Uhr, um möglichst viel vom Tageslicht ausnutzen zu können.

Bei den Grabstätten von Chauchilla handelt es sich um einige wieder freigelegte Gräber, in denen neben den Mumien auch diverse Grabbeigaben aus Keramik und Textilien gefunden wurden. Heute sind einige der ummauerten Gräber wieder freigelegt und überdacht. Die Mumien sitzen immer noch in ihrer typischen embryonalen Hockstellung in den Gräbern und sind von den gefundenen Grabbeigaben, so sie nicht in Museen verbracht wurden, umgeben.

Interessant und auffällig an den Mumien ist der meist noch sehr gute Erhaltungszustand der Haare, während die Schädel selbst nur noch aus ausgelbleichte Knochenresten bestehen.

Unterwegs passierten wir auch einen Grabenbruch, der von einem relativ schmalen Riß vor dem letzten größeren Erdbeben nun auf eine stattliche Breite angewachsen war.

Dieser Grabenbruch zieht sich über eine Länge von über 100km hin und mündet in der Nähe von Puerto de Lomas in den Pazifik.

Es folgt auf der Panamericana Sur eine längere Fahrt entlang der Küste, die teilweise sehr steil abfällt, sodaß wir mit dem Bus zwischen den einzelnen grünen Flußtälern immer zumindest bis auf halber Höhe auf die Dünen hinauf fahren mußten und wieder hinunter.

Mit kleineren Zwischenstops zum Fotografieren und Beine-Vertreten lockerten wir die Fahrt auf, bis wir am Nachmittag zu einer etwas verspäteten Mittagspause einkehrten, bevor wir die Küste endgültig für die Fahrt in das 2.300m hoch liegende Arequipa verlassen haben.

Kurz nach 20Uhr haben wir dann das sehr schöne, direkt an der Plaza Mayor gelegene Hotel erreicht, in dem wir nun die kommenden zwei Nächte bleiben werden.

10. März 2012

Arequipa wird wegen der fabelhaften Kolonialbauten aus weißem Tuffstein die "weiße Stadt" genannnt. Außerdem liegt diese Oasenstadt zwischen Küste und Hochland besonders schön, umgeben von den pittoresken Vulkankegeln des Misti, des Chachani und des Picchu Picchu. Sie erleben bei eienr Staddtrundfahrt die wiechtigsten Sehenswürdigkeiten von Arequipa. In Arequipa ist der spanische Einfluss auf die Architektur besonders stark zu spüren, wovon wunderschöne Bauten aus dieser Zeit, wie die Kathedrale und die Jesuitenkirche La Compañia, Zeugnis ablegen. Das bedeutendste Beispiel der kolonialen Architektur des 16. Jh. ist das Kloster Santa Catalina. Eine Führung im Kloster gestattet Ihnen einen Einblick in das strenge religiöse Leben dieser Zeit. Mittagessen in einer typischen Picantería "Sol de Mayo". Besuch des Museum Santuarios Andinos und Besuch der "Juanita", so taufte man die Mumie eines Inkamädchens, die im September 1995 in der Nähe des Ampato Gipfels gefunden wurde (vom 31.12.2011 bis 01.05.2012 wird die "Juanita" Mumie restauriert. Als Ersatz wird die "Sarita" Mumie ausgestellt.). Übernachtung.

Heute morgen ging alles etwas gemütlicher los. Um 9Uhr trafen wir Edwin, unseren peruanischen, aus dem Hochland stammenden Führer, der uns nun bis Puno begleiten wird. Da heute nur wenige Punkte angefahren werden sollten und der Großteil unserer Stadtbesichtigung zu Fuß erfolgte, hatten wir einen kleineren Bus als bisher. Mit dem ging es zunächst nach Carmen Alto, einen kleinen, etwas höher gelegenen Vorort von Arequipa, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf die umliegenden Vulkankegel des Misti, Chachani und Picchu Picchu hatte.

Danach ging es zum Mirador de Yanahuara, einem kleinen Aussichtspunkt, mit einer sehr schönen, von den Franziskanern erbauten Kirche, die Johannes dem Täufer gewidmet ist. An dieser Kirche konnten wir den speziell hier für Arequipa typischen Baustiel bewundern. Die Fassanden vieler Kirchen werden hier nämlich aus weißem Tuffstein erbaut, der sich wegen seiner Weichheit sehr gut für die Verzierung mit großen Reliefs eignet.

Mit dem Bus ging es dann weiter zum Kloster Santa Catalina, von dem ein kleinerer Teil auch noch heute von Dominikanerinnen bewohnt wird. Der weitaus größte Teil der riesigen Klosteranlage ist heute jedoch als Museum zugänglich und erlaubt einen interessanten Einblick in das frühere Klosterleben. Die Anlage hier inmitten von Arequipa ist eigenlicht nochmal eine kleine Stadt, mit kleinen verwinkelten Straßen und Gassen, an die Wirtschaftsräume, Klosterzellen, Gast- und auch Schulungsräume angrenzen. Denn in dem Kloster wurden nicht nur junge Mädchen als Novizinnen auf ihr späteres Klosterleben vorbereitet, sondern auch Mädchen und junge Frauen der gehobenen Gesellschaft für ihr späteres Leben ausgebildet.

Bevor wir vor dem Mittagessen noch den Markt mit seinen bunten Ständen besuchten, führte der Weg an der Jesuitenkirche vorbei, die ebenfalls ein sehr schönes Beispiel kolonialer Architektur ist. In den angrenzenden Kreuzgängen sind heute kleine Geschäfte untergebracht, während die Kirche wieder von Jesuiten betrieben wird. Dies war nicht ununterbrochen so, denn nachdem die Jesuiten mit den Spaniern nach Peru gekommen waren, bauten sie dort neben ihrer Missionarstätigkeit auch Schulen auf und sorgten für eine breitere Bildung, was dem spanischen Eroberern überhaupt nicht gefiel. Daher wurden die Jesuiten 1678 per Gesetz aus dem Jahre 1674 des Landes verwiesen. Nur einzelne Mönche blieben im Hochland und Regenwald und führten dort fernab der Spanier ihre Mission fort.

Das Mittagessen nahmen wir dann in einem sehr schönen Restaurant mit großem Garten ein, das am heutigen Tag unter anderem auch eine größere Hochzeitsgesellschaft bewirtete. Auch hier gab es wieder hervorragendes Essen, das wir uns gemütlich im Garten des Restaurants bei folkloristischer Live-Musik schmecken ließen.

Nach dem Mittagessen ging es dann noch in ein weiteres Museum, um eine weitere Mumie zu besichtigen. Zuerst wurde in einem Film die recht aufwändige und spektakuläre Suche nach den Mumien in rund 6.000m Höhe beschrieben, bevor es durch die sehr dunkel beleuchtete Ausstellung ging. Neben den Grabbeigaben war die sogenannte "Sarita"-Mumie ausgestellt, da die normalerweise ausgestellte "Juanita"-Mumie momentan wegen Restaurierungsarbeiten aus der Ausstellung entfernt wurde.

Wegen dreier ineinandergeschachtelter Vitrinen, von denen die innerste auf -21°C gekühlt wurde und einer fast nicht vorhandenen Beleuchtung, ließ sich allerdings nur sehr wenig von der Mumie erkennen. Den besten Eindruck vermittelten die großen und besser beleuchteten Fotografien an den Wänden, bei denen auch der gute Erhaltungszustand wesentlich besser zu erkennen war.

11. März 2012

Nach dem Frühstück fahren Sie durch verschiedene Landschaften der Höhenlage bis nach Chivay. Die Collaguas und Cabanas, Andenkulturen aus der zeit vor den Inkas mit einer hohen Entwicklung im Bereich der Landwirtschaft, konstruierten hier mehr als 8000 ha Terassenanlagen um eine Bewässerung zu ermöglichen und gleichzeitig die Bodenerosion zu verhindern. Nach mehr als 1400 Jahren sind diese Terassen auch heute noch voll funktionstüchtig und erlauben den Anbau von Kartoffeln, 32 Maissorten, 12 Sorten Haba, 54 Sorten Quinua und viele weitere Lebensmittel für die Bewohner der Region. Auf dem Weg zum Tal passieren Sie die Dürfer Yura, Pampa de Arrieros, Pampa Cañahuas (wo sich das Vicuña Reservat Aguada Blanca befindet), Vizcachani und Tojra, wo sich wegen der vielen Teiche rund um das Jahr verschiedene Zugvögel aufhalten. Danach führt Sie die Reise weiter nach Cuccura und Patapampa. Von hier aus genießen Sie einen gradiosen Ausblick auf die Chila Bergkette, die Vulkane: Mismi (5597 m), Misti (5825 m), Chachani (6075 m) und die Gletscher: Ampato (6288 m), Sabancaya (5976 m) und Hualca Hualca (6288 m). Eine Vielzahl merkwürdiger kleiner Steinhaufen ziert den Wegesrand. Es handelt sich um so genannte Apachetas, die von den Einheimischen nach altem Glauben als Gabe an die Apus, die Berge, errichtet werden. Um die Mittagszeit erreichen Sie schließlich Chivay, den Hauptort des Colca Tals. Gemeinsames Mittagessen. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Thermalbäder von La Calera zu besuchen. Übernachtung im Colca Lodge.

Heute steht unser höchster Paß auf dem Programm. Während das knapp 2.400m hoch gelegene Arequipa noch zur Küstenregion gehört, begeben wir uns heute nun in das Hochland, das hier auf einer Höhe beginnt, bei der in Deutschland schon die Berge zu Ende sind. Auf kurvenreicher Straße und manchmal mit sehr sehr langsamen LKW vor uns geht es nun stetig bergauf.

Da es in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich geregnet hatte, waren die Flüße noch gut gefüllt und die Hochebenen durch die wir fuhren größtenteils grün. Links und rechts der Straße erhoben sich die schneebedeckten Kegel der Vulkane. Drei davon kannten wir schon von Arequipa her, weitere kamen hinzu.

Unterwegs waren auch viele Herden von Lamas und Alpacas zu sehen. Auch Vicunas mit ihrer ganz besonders feinen Wolle, die unter besonderem Naturschutz stehen und nur von einigen einheimsichen Stämmen geschoren werden dürfen, waren zu sehen. Zum Schutz dieser zeitweise schon vom Aussterben bedrohten Art dürfen Textilien aus Vicuna-Wolle nur mit einem speziellen Zertifikat verkauft und ausgeführt werden.

Auf der Fahrt löste ein grandioser Ausblick den nächsten ab. Unseren höchsten Punkt erreichten wir bei etwas über 4.890m. Hier auf dem Paß waren auch unzählige kleine Steinhaufen zu sehen, die von den einheimischen in alter Tradition hier den Berggöttern, den sogenannten Apus gestiftet werden.

Hier auf fast 5.000m mußten wir uns dann auch recht langsam bewegen, denn die Luft ist in dieser Höhe doch merklich dünner. Aber Edwin unser Reiseführer, der selbst aus dem Hochland stammt hat uns empfohlen, mit Kokablättern in Bonbons oder zum direkten Kauen der Höhenkrankheit vorzubeugen. Durch die Wirkstoffe in den Kokablättern wird zum einen der Kreislauf angeregt und zum anderen das Blut verdünnt, sodaß eine deutlich bessere Sauerstoffversorgung des Organismus gegeben ist.

Gleichzeitig wurden wir aber auch darauf hingewiesen, daß wir diese hier völlig frei und legal erhältlichen Koka-Blätter und Bonbons nicht mit nach Deutschland eingeführt werden dürfen, da diese bei uns unter die BTM-Regelungen fallen. Trotzdem hat uns unterwegs eine Tasse Koka-Tee gut geschmeckt.

Nachdem wir vom Paß aufgebrochen sind, ging es auf ebeson kurvenreicher Straße wieder rund 1.500m nach unten in das Colca-Tal hinein, dessen Ende wir vorgestern schon auf unserer Fahrt nach Arequipa kurz vor unserer Mittagspause durchquert hatten. Hier auf rund 3.400m Höhe liegt unser Hotel, die Colca-Lodge. Eine sehr schöne etwas außerhalb, direkt am Fluß gelegene Anlage mit kleinen Bungalows und einem sehr schönen Spa und Thermalquellen.

Nach der Ankunft am Mittag gab es zunächst im Hotel Mittagessen, bevor der Rest vom Tag zur freien Verfügung stand. Ich gönnte mir daraufhin einen Spa-Aufenthalt mit einer Hot-Stone-Massage. Als ich mich zunächst in den Thermal-Pool begeben hatte, mußte ich diesen wegen des abrupt einsetzenden und etwas schmerzhaften Hagelschauers schon nach wenigen Minuten wieder beenden. Ansonsten war aber der Nachmittag sehr entspannend.

Mittlerweile ist es schon wieder 19Uhr und wir sitzen neben dem Kamin an der Bar und genießen einen Pisco-Sour als Aperitiv.

12. März 2012

Frühmorgens (ca. 05:00Uhr) fahren Sie durch das Colca-Tal bis hin zum Condor-Cross (48km - ca. 1½ Stunden). Dort werden Sie einige Zeit verweilen, bis Sie die Condore in die Lüfte steigen sehen. Gegen Mittag fahren Sie durch den Altiplano weiter nach Puno am Titicaca.See (398km - ca. 6 Stunden). Vulkane, Seen, Vicunja- und Alpakaherden ziehen in Höhen von durchschnittlich 4500m an Ihnen vorbei. Sie erreichen Puno am späten Nachmittag. Übernachtung im Hotel Sonesta Posada del Inca.

Glücklicherweise hatte sich unsere Befürchtung, daß der länger anhaltende Regen von gestern einige Straßen unpassierbar gemacht haben könnte, nicht bestätigt. In der Nacht hatte der Regen dann auch irgendwann aufgehört und als wir um 5Uhr aufgestanden sind erwartete uns klarer Himmel und die Regen- und Hagelschauer, die über dem Hotel niedergingen hatten in den etwas höheren Lagen für Neuschnee gesorgt und so waren einige der Berge, die gestern noch grau waren nun schneeweiß überzuckert.

Als wir pünktlich um 630Uhr (es mußte glücklicherweise nicht 5Uhr sein) zur Fahrt ins Colca-Tal aufbrachen war die Sonne gerade aufgegangen und wir hatten einen wunderschönen und klaren Tag für unseren Ausflug zu den Kondoren.

Zuerst machten wir jedoch im kleinen Ort Yanque, wo Schüler in traditionellen Trachten für ihren nächsten Klassenausflug sammelten, indem Sie für Fotos posierten und Tänze um den Brunnen herum aufführten. Auch waren einige Frauen mit Adlern und anderen Greifvögeln da, die man so ganz aus der Näche betrachten und ablichten konnte.

Danach ging es auf unbefestigter Straße weiter das Colca-Tal flußabwärts, wobei die Straße selbst bergauf führte und an dem Beobachtungspunkt für die Kondore, dem Condor-Cross und Ziel unseres Ausflungs in den Canyon, über 1.400m über der Talsohle des Colca-Flußes auf rund 3.800m liegt. Schon nach wenigen Minuten waren die ersten Kondore zu sehen, die majestätisch in der frühmorgentlichen Thermik ihre Kreise drehten. Auch wenn viele Bilder auszusortieren waren, sind einige beeindruckende Aufnahmen dieser großen zur Art der Geier gehörenden Vögel entstanden, die eine Flügelspannweite von bis zu 3,50m erreichen können.

In Maca machten wir noch einen kurzen Besichtigungsstop bei der Kirche, die ein interessantes Zeugnis aus der Zeit der spanischen Kolonialisation ist.

Danach ging es den bereits bekannten weg in umgekehrter Richtung zurück bis zum Ort Chivai, in dem wir uns mit Proviant für die folgende Fahrt bis Puno versorgen konnten. Danach fuhren wir auf weiterhin bekannter Route wieder hinauf zu dem rund 4.900m hohen Paß, dem Mirador de Vulkanos, den wir bereits am gestrigen Tag passiert hatten.

Durch die Schneefälle der Nach bot sich uns heute auf der Fahrt zum Paß ein ganz anderes, weißes Bild. Denn obwohl die Bäche viel Schmelzwasser zu Tal förderten und die Temperaturen deutlich über Null lagen, war bis Mittag dennoch viel Schnee (noch) liegengeblieben, sodaß wir diese Landschaft in zwei Varianten kennenlernen konnten.

Hier auf der Paßhöhe bogen wir dann auf die Nationalstraße 30 wieder ein, auf der wir am Vortag schon aus Arequipa gekommen waren, um nun weiter nach Puno an den Titicacasee zu fahren. Die Fahrt führte uns weiter durch das Altiplano, das in einer Höhe um 4.000m hoch gelegene Anden-Hochland, in dem auch der Titicacasee als höchster schiffbarer See der Welt auf 3.810m Höhe über dem Meer liegt.

Gegen 17Uhr erreichten wir das Hotel, das direkt an einer Bucht des Sees liegt. Heute verabschiedeten wir uns dann auch von Edwin, der sich mit dem Fahrer gleich nach unserer Ankunft wieder auf den Rückweg nach Arequipa machte.

13. März 2012

Heute erleben Sie einen ganzen Tag auf den Weiten des blauen Titicaca-Sees, dem höchsten schiffbaren See der Welt. Mit dem Motorboot besuchen Sie die schwimmenden Inseln der Uros und die noch unbekannte Gemeinde von Llachón, ein kleines Dorf in den Hügeln der Capachica-Halbinsel. Dieser Landteil trennt die Bucht von Puno vom Hauptsee und bietet eine wunderschöne Aussicht. Die kleine Gemeinde mit nur 1300 Einwohnern gehört der Volksgruppe der Quechua an. In dieser ursprünglichen Umgebung folgen die Menschen ihren alten Traditionen und Gesetzen. Die meisten sind Bauern oder Weber, die noch immer ihre ursprünglichen Produktionstechniken anwenden. Besucher werden mit dem Blick in eine unberührte Welt belohnt. Der Besuch umfasst Wanderungen durch das Dorf, treffen mit lokalen Familien, die Beobachtung alter Anbau- und Webmethoden und die Verkostung von lokalem Essen. Übernachtung in Puno.

Da das Hotel direkt an einer Bucht des Sees liegt, konnten wir unseren Bootsausflug am Schiffsanleger des Hotels beginnen. Soledad, unsere Führerin für den heutigen Tag traf uns im Hotel um 8Uhr. Das Wetter erfreute uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Ein ideales Wetter für die Fahrt auf dem See, von dem wir heute aber nur einen kleinen Teil befahren werden. Der Titicacasee ist mit insgesamt 8.288km² der größte See Südamerikas und außerdem wegen seiner Höhe von 3.810m der höchste schiffbare See der Welt. An seinen tiefen Stellen erreicht der See eine Tiefe von rund 280m.

Unsere Fahrt, die sich nur über die Bucht von Puno erstreckte begann mit dem Besuch der schwimmenden Inseln der Uros. Der Stamm der Uros baut hier ausgehend vom Wurzelgeflecht der in der Bucht wachsenden Binsengewächse kleine schwimmende Inseln, auf denen ungefähr 4 Familien mit 20 bis 30 Familienmitgliedern leben und arbeiten.

Auf diesen schwimmenden Inseln, die in der ca. 15-20m tiefen Puno-Bucht verankert sind und selbst einen Tiefgang von rund 2m haben, bauen die Uro sogar Kartoffeln und andere Produkte an. Ansonsten leben sie vom Fischfang und Kunsthandwerk, vornehmlich aus Binsen und selbstgefertigten Textilien, die an Touristen verkauft werden.

Von den zahlreichen kleinen Inseln, die eine Größe von einigen 100m² haben, fahren die Ausflugsboote mit den Touristen jeweils eine andere Insel an, sodaß sich die Gruppen aufteilen und auf einer Insel jeweils eine Gruppe informiert wird. Zunächst erfuhren wir anhand eines kleines Modells, wie die Inseln, die eine Lebensdauer von rund 30 Jahren haben, gebaut werden.

Zunächst holt man sich im ufernahen Gebiet Blöcke aus Binsen incl. deren Wurzelgeflecht. Die Binsen mit Wurzelgeflecht werden mit Sägen oder durch natürliche Teilung als Folge von Unterspülung der Wurzelgeflechte während der Regenzeit zu möglichst rechteckigen Blöcken geformt. Diese werden zusammengebunden und dann zunächst einige Monate so belassen, sodaß die Blöcke in der gewünschten Form über die Wurzeln verwachsen können. Danach werden die Binsen abgeschnitten, sodaß nur noch das Wurzelgeflecht übrigbleibt. Nun werden mehrere Lagen Binsen auf diesem Wurzelblöcken aufgeschichtet, die dann den eigentlichen Boden der Inseln bilden. Diese Boden muß in der Regenzeit durchschnittliche alle zwei Monate erneuert werden, während in der Trockenzeit meist ein einmaliger Austausch der Binsen-Schichten ausreichend ist.

Darauf werden dann die Hütten und Feuerstellen gebaut. Die Inseln selbst werden mit Ankern am Boden verankert, sodaß diese nicht von Wind oder Strömung abgetrieben werden und gar bis nach Bolivien getrieben werden. Aus Binsen werden auch kleine Boote gebaut, mit denen sich die Bewohner auf dem See fortbewegen. Diese Bootkonstruktionen haben auch Thor Hayerdahl für den Bau seiner Floße Kontiki und Ra inspiriert.

Nachdem wir über Bau und Konstruktion der Inseln informiert waren, bekamen wir eine kleine Art Theateraufführung zu sehen, wo uns die Bewohnerinnen der Insel das Geschehen auf den Märkten darstellten, wo die einzelnen Erzeugnisse auf einer reinen Warenbasis ohne Geld getausch werden und deren Währung im Prinzip die Arbeitszeit für die Herstellung des jeweiligen Produkts ist.

Danach wurden wir noch eingeladen, die Hütten selbst zu besuchen und uns ein Bild des täglichen Lebens der Uros zu machen. Sogar ein Fernseher, der über ein Solarpanel gespeist wurde, war vorhanden. Bevor es weiterging unternahmen wir noch mit einem der Schilfboote einen kleine Rundfahrt um die Inseln.

Zurück auf unserem normalen Boot fuhren wir noch rund eine halbe Stunde weiter durch die Binsen, bevor wir in freiem Wasser auf die gegenüberliegende Capachica-Halbinsel zu fuhren, die auch gleichzeitig den Abschluß der Puno-Bucht zum restlichen Titicacasee bildet.

Dort angekommen ging es einige Stufen am Steilufer hinauf bis zu Valentin, der sich mit einigen anderen Bauern zusammengeschlossen hat und für Touristen einen Mittagsimbiss und bei Bedarf auch einige wenige Gästezimmer bietet. Bevor wir jedoch uns zum Mittgessen bei Valentin niederließen, machten wir noch einen kleinen Rundgang durch den Ort Llachón.

Nach einem leckeren Mittagessen in der sehr schön gelegenen und mit Blumen auch sehr schön ausgeschmückten Anlage bekamen wir von Valentins Frau noch eine Demonstration in der Kunst des Webens. Mit ganz primitiven Webstühlen, die aus ein paar Brettern und Stöcken zusammengebaut sind, werden die farbenfrohen und reich mit Mustern verzierten Wollstoffe hergestellt, die als Grundlage für die traditionellen Trachten dienen.

Auf der Rückfahrt konnten wir dann auf dem Boot noch einmal die Sonne und herrliche, spätnachmittägliche Stimmung genießen.

14. März 2012

Heute machen Sie eine interessante Bahnfahrt mit dem Andean Explorer durch gewaltige Landschaften Richtung Cusco. Bei der Überquerung des Altiplanos sehenSie verschneite Berge, winzige Dürfer und Herden Von Llamas und Vikunjas. Im Zug wird Ihnen zudem ein kleines Unterhaltungsprogramm geboten und im offenen Aussichtswaggon können Sie die abwechslungsreiche Fahrt genießen. Das Mittagessen wird im Zug eingenommen. Ankunft am späten Nachmittag in Cusco. Bitte beachten Sie, dass während der Zugfahrt keine Zwischenstopps eingelegt werden. Übernachtung im Hotel Posada Sonesta Cusco.

Heute hieß es wieder einigermaßen früh aufzustehen, denn um 715Uhr holte uns Soledad schon mit dem Bus ab, der uns zur Bahnstation in Puno bringen sollte.

Mit dem Andean-Explorer, einem Luxuszug mit sehr geschmackvoll eingerichteten Pullmann-Wagen, die an die Eisenbahnzeit vor 100 Jahren erinnern, und einem schönen Panoramawagen mit Aussichtsplattform und Bar, traten wir heute unsere Fahrt von Puno nach Cusco an.

Für die rund 360km durch das Altiplano, wobei auch noch einmal ein Paß mit 4.320m passiert wird, benötigt der Zug rund 10 Stunden, bis er im 3.400m, also rund 400m tiefer als Puno gelegenen Cusco ankommt.

Das Gepäck wurde in einem eigenen Gepäck-Wagen verstaut, während wir es uns im Salonwagen "A", direkt neben dem Aussichtswagen (mit Bar) bequem machen. Kurz nach der Abfahrt ergreift Wolfgang die Initiative und organisiert beim Barkeeper eine Flasche Sekt, sodaß unser Frühstück im Hotel sozusagen nachträglich zum Sektfrühstück upgegraded wurde.

Zunächst ging es nochmals an unserem Hotel vorbei und dann auf einem Damm durch Sumpf- und Überschwemmungsland, die letzten Ausläufer des Titicacasees mit nochmals schönen Ausblicken auf die großen Binsen-Gebiete hier an dieser Seite des Sees.

Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir dann den nicht sonderlich hübschen Ort Julianca. Eine Stadt, nicht ganz so groß wie Puno, die aber ein interessantes Erlebnis zu bieten hatte. Die Bahnstrecke führt nämlich mitten durch die Stadt und durch Straßen, in denen täglich Markt abgehalten wird. Die Stände sind dabei bis unmittelbar an die Gleise gebaut. Sogar auf den Gleisen breiten die Händler ihre Waren aus. Kommt dann der Zug (3x wöchentlich), werden Schirme und Markisen abgeebaut und die Waren bleiben zwischen den Gleisen liegen. Der Zug fährt darüber mit viel Gehupe hinweg und unmittelbar danach bauen die Händler ihre Stände wieder zusammen. Wenn man so die Straße wieder sieht, denkt man nicht, daß dort gerade ein Zug entlang gefahren ist.

Nach einem Vormittag auf der Plattform und einem leckeren Mittagessen nutze ich nun die Gelegenheit, meinen Bericht bei ein wenig Geholpere über die Gleise zu vervollständigen und diesen mit dem einen oder anderen Bild anzureichern.

Nachdem wir bei rund 4.200m zwischen Santa Rosa und Vilcanota den höchsten Punkt unserer Fahrt erreicht hatten, wechselte das Landschaftsbild deutlich. Während wir zuvor ein eher karges Altiplano durchquert hatten, wurde das Landschaftsbild nun viel fruchtbarer und üppiger. Bei diesem höchsten Punkt passierten wir auch die Wasserscheide und alles Wasser fließt von hier ab nun in den Atlantik und nicht mehr in den Pazifik.

Dies ist auch der Grund, weshalb auf dieser Seite der Berge die Feuchtigkeit aus dem Amazonas-Gebiet noch ankommt und für die üppige Vegetation und die fruchtbaren Landschaften sorgt.

Entlang des Urubamba-Flusses ging es nun abwärts bis auf eine Höhe von rund 3.000m, bevor wir das Urubamba-Tal kurz vor Cusco verließen und dann entlang eines Zuflusses des Urubamba wieder auf eine Höhe von ca. 3.400m fuhren, auf der Cusco liegt.

Zur Schreibweise des Namens ist zu sagen, daß der Name früher mit "Z", also Cuzco geschrieben wurde. Dies bedeutet im spanischen aber "kleiner Hund" und daher beschloß die Stadt Cusco zusammen mit der peruanische Regierung, den Namen auf Cusco, was aus dem alten Namen Qosqo abgeleitet ist, und somit die Schreibeweise zu ändern.

15. März 2012

Heute unternehmen Sie einen Rundgang durch die Altstadt der ehemaligen Hauptstadt der Inkas. Sie besichtigen die eindrucksvolle Kathedrale auf der Plaza de Armas und die Jesuitenkirche "La Compania". Anschließend besuchen Sie die umliegenden Ruinen der Inkastätten Sacsayhuaman (eine Inka-Festung), Quenco, Puca Pucara und Tambomachay. An einem ganz besonderen Ort, dem "El Pisquerito", werden Sie eine Pisco- und Cocktailprobe genießen. diese Bar zeichnet sich durch ein außergewöhnliches Angebot an neuartigen Cocktails aus, die vorwiegend auus dem bekannten peruanischen "Pisco" und einheimischen Früchten gemixt werden . Die Idee stammt von Hans Hilburg, einem Peruaner, dessen Leidenschaft seit über 30 Jahren das Mixen von Cocktails ist. Lernen Sie also mehr über die Geschichte des "Piscos", seine verschiedenen Sorten und natürlich über die Herstellung eines originalen "Pisco sour". Nach der Einführung werden Sie Ihren eigenen Cocktail mixen und dazu lokale Häppchen genießen. Am frühen Nachmittag Fahrt ins Heilige Tal der Inka. Übernachtung in der Hacienda del Valle o.ä. Das Hotel liegt in Yanahuara, inmitten der atemberaubenden Anden, etwa 15 Minuten vom Bahnhof von Ollantaytambo entfernt. Genißen Sie die Ruhe und die Stille, die das Heilige Tal der Inkas verkörpert.

Unsere heutige Besichtigung von Cusco begann mit einer Busfahrt zur Inka-Festung Sacsayhuaman, die nordwestlich an den Hängen oberhalb von Cusco erbaut worden war. Die weitläufige Anlage vermittelt einen interessanten Eindruck in die Zeit der Inkas, die Cusco als Hauptstadt ausgewählt hatten.

Die Mauern der Festungsanlage sind als polygonale und Mörtellose Mauer gebaut, wobei auch auf dem Platz vorhandene Monolithe von teilweise weit über 100t in die Konstruktion mit einbezogen wurden. Der ausgezackte Grundriß der Mauer liegt darin begründet, daß dieser Teil den Kopf des Pumas darstellt, der sich aus einer Kombination von Straßenzügen aus der Inka-Zeit und Bauwerken an entsprechend wichtigen Stellen zusammensetzt, wie hier der Festung am Kopf des Pumas.

sibirische IrisNach kurzer Weiterfahrt erreichten wir Quenco, einen heiligen Ort, an dem zu Inka-Zeit zeremonielle Handlungen und speziell auch Mumifizierungen hochgestellter Würdenträger stattfanden. Hier oben auf der Anlage von Quenco wuchsen auch viele wunderschöne, meist blaue, aber auch gelbe und weiße Iris, die bei uns unter dem Namen "Sibirische Iris" bekannt sein sollen. Überhaupt war hier oben auch eine wunderschöne und üppige Flora zu bewundern.

Außerdem hatten wir von hier aus einen grandiosen Blick über die Stadt Cusco, die sich über mehrere hundert Höhenmeter entlang eines Tals und der es umschließenden Hügel ausbreitet. Auf den gegenüberliegenden Hängen hat das Militär in die Vegetation das Wappen Perus und den Spruch "Viva el Peru" geschrieben.

Weitere, rund 10km nördlich von Cusco gelegene Halte waren die Anlage von Pukapukara, eine weitere Festungsanlage und die nah dabei gelegene Ausgrabung von Tambumachai.

Bei dem Wassertempel von Tambumachai konnte man an den ebenfalls polygonalen Mauern die Integration bereits vorhandener Felsen in die Architektur der Anlage betrachten.

Nachdem wir die etwas außerhalb gelegenen Besichtigungspunkte besucht hatten, ging es nun in die Stadt, um dort den Sonnentempel, bzw. das was heute noch davon vorhanden ist zu betrachten. Wie in der Zeit der Eroberer üblich, hatte die Spanier nämlich auf den Stellen der alten Inka-Tempel meist entsprechende christliche Gebäude überbaut. Hier wurde der Tempelkomplex aus mehreren Inka-Tempeln durch eine dominikanische Klosteranlage überbaut

Dennoch blieben viele der alten Tempelräume erhalten, sodaß sich heute ein interessantes Konglomerat von alter Inka- und christlicher Sakral-Architektur bietet. Auch bei den Außenmauern lassen sich gut die aus der Inkazeit stammenden Mauern von den später hinzugefügten Mauern der Spanier unterscheiden.

Nach dem Besuch des Dominikaner-Klosters und des Sonnentempels ging es durch kleine, enge Altstadt-Gassen zur Plaza de Armas, wo die Kathedrale (eigentlich sind das drei Kirchen) und die Jesuitenkirche sich um den Platz gruppieren. In der Mitte der Plaza steht ein großer Brunnen, auf dem seit neuestem die Statue von Pachakuti, dem Gründer des Inka-Reichs.

Bevor wir die eineinhalbstündige Fahrt nach Urubamba antraten, ging es noch zu Fuß über den Platz der Freude in eine kleine Gasse, in der sich das Lokal "El Pisquerito" befand. Dort erwartete und eine Pisco-Probe (zunächst pur und ohne sour), bei der wir auch über die Herstellung des Pisco aus vergorenem Traubensaft einiges erfuhren.

Wir lernten den Unterschied zwischen Aromatico und Neutral kennen, der sich im wesentlichen aus den verwendeten Trauben ergibt. Wir verprobten drei verschiedene sehr gute Pisco, zu denen auch kleine Snaks wie Bruschetta oder auch kleine Pizza serviert wurden.

Danach konnte sich jeder selbst einmal beim Mixen von Pisco-Sour oder auch Koka-Sour versuchen. Beim Koka-Sour wird ebenfalls Pisco verwendet, der jedoch zuvor mindestens zwei Wochen lang mit Koka-Blättern angesetzt wird und daher auch eine ganz grüne Farbe erhält.

Insgesamt hat uns der Besuch so gut gefallen, daß Wolfgang und nochmal für Samstag, nach unserer Rückkehr von Machu-Picchu, vor dem Essen ins "El Pisquerito" eingeladen hat.

16. März 2012

Heute erwartet Sie die heilige Stadt der Inka: Macchu Picchu. Mit der Andenbahn geht es durch das Urubambatal in die Berge nach Aguas Calientes, von hier aus nehmen Sie einen kleinen Bus (mit anderen Touristen zusammen), der sich die steilen Serpentinen bis zum Eingang der Zitadelle hinaufarbeitet. Die mystische Ruine ist wohl die berühmteste archäologische Stätte des ganzen Kontinents.

Erst 1911 wurde diese völlig überwachsene und sagenumwobene Inkastätte wiederenteckt. Ausführliche Besichtigung der großartigen Anlagen der "Verlorenen Stadt der Inkas", die majestätisch im Hügelland des Altiplano thront. Ein gemeinsames Mittagessen wird am Rande der archäologischen Zone im Restaurant des "Machu Picchu Sanchtuary Lodge" für Ihre Gruppe vorbereitet. Nachmittags erfolgt die Rückfahrt nach Ollanta. Weiterfahrt mit dem Bus nach Yanahuara. Übernachtung.

Heute hieß es mal wieder früh aufzustehen, denn die Abfahrt am Hotel war auf 630Uhr festgelegt worden. Zunächst ging es rund 30 Minuten mit dem Bus bis zum Bahnhof von Ollantaytambo. Da maximal 2.500 Besucher täglich Einlaß in die Ausgrabung erhalten, werden sämtliche Tickets mit Namen und Reisepaß-Nummer versehen und man erhält auch nur Zugang, wenn man sich entsprechend ausweisen kann.

Der Zug fuhr pünktlich um 745Uhr ab und die Fahrt führte entlang eines reißenden und tosenden Urubamba-Flusses. Unterwegs hatte sich dann eine Achse oder Bremse heißgelaufen, sodaß wir zum Abkühlen anhalten mußten und sich unsere Fahrt somit insgesamt auf knapp 2 Stunden statt der üblichen 90 Minuten verlängerte.

Während der Fahrt wurde auch nochmal ein kleines Frühstück serviert, bevor es dann in Agua Calientes in kleine Busse ging, die von dem 2.000m hoch gelegenen Bahnhof zu dem auf 2.400m gelegenen Eingang Machu Pichus fahren.

Auch hier mußten wir bei der Einlaß-Kontrolle neben unseren Eintrittskarten noch einmal unsere Pässe vorweisen. Gleich hinter dem Eingang stand dann auch ein Stempel zur Verfügung, mit dem man sich ein Andeken an diesen genialen Ort in den Reisepaß stempeln konnte.

Ein kurzes Stück ging es zunächst auf dem Hauptzugangsweg entlang, bis wir die ersten Gebäude erreichten und von einer der mittleren Terassen aus einen ersten Blick über den so grandios in die Natur eingefügten heiligen Ort der Inka.

Die Entdeckung Machu Pichus erfolgte im Jahr 1911 mehr zufällig durch den amerikanischen Professor Hiram Bingham, an dessen Namen auch der heute noch fahrende gleichnamige Luxuszug von Orient Express erinnert. Eigentlich war Hiram Bingham auf der Suche nach einer ganz anderen Inka-Anlage, als ihm einheimische von der auf einem Berg gelegenen Anlage erzählten. Er ließ sich daraufhin gleich zu dieser Anlage führen und erkannte sofort, daß es sich hier um eine der bedeutendsten Inka-Anlagen handeln mußte.

Auch wenn viele der Annahmen, die von Bingham zur Bedeutung und Nutzung von Gebäuden aufgestellt wurden, heute durch neuere Wissenschaftliche Erkenntnisse korrigiert oder geändert wurden, war es ein großer Verdienst von Bingham, diese Anlage wieder der Nachwelt vor Augen zu führen. Die terassenförmig angelegte Anlage erstreckt sich über ein großes Gebiet auf dem Berg und war damals 1911 nahezu vollständig zugewachsen. Bingham ließ die Anlage damals zu großen Teilen freilegen, sodaß ein Besuch möglich war und man sich ein Bild über das Leben der Inkas machen konnte.

Bis heute sind nur die wesentlichen Teile der Anlage freigelegt worden. Vieles ist aber auch heute noch verborgen und unter einem dicken grünen Dach den Blicken der Besucher entzogen. An einigen Stellen sieht man jedoch im Grün einige Terassen. Es handelt sich hier um Testgrabungen, um Umfang und Größe der Stadt zu ermitteln.

Das einmalige dieser Welterbestätte, die es auch in die Liste der 7 neuen Weltwunder schaffte, ist die absolute Harmonie der Integration der Anlage in die Natur.

Bis heute ist der Name des Ortes unbekannt. Bingham glaubte noch, die letzte Festung der Inkas, Vilcabamba entdeckt zu haben. Diese wurde aber 1999 rund 35km nordwestlich von Machu Picchu entdeckt. Der Name Machu Picchu bedeutet "alter Berg" und ist mit ziemlicher Sicherheit nicht der Name, der von den alten Inkas selbst verwandt wurde.

Die Inkas hielten diesen Ort extrem geheim. Es muß ein sehr wichtiger und für das religiöse Leben zentraler Ort gewesen sein, von dessen Existenz nur eine kleine Oberklasse der Inka wußte. Um den Ort geheim zu halten, wurden beispielsweise alle Handwerker und Arbeiter, die an der Errichtung der Terassen und Gebäude beteiligt waren, getötet, sobald ihre Arbeitskraft nicht mehr benötigt wurde. Nur um den Ort nicht zu verraten.

Diesem Umstand ist umgekehrt aber auch zu verdanken, daß die spanischen Eroberer diesen Ort nicht fanden und ihn somit auch nicht plünderten oder zerstörten.

Unser Rundgang durch die Anlage geriet leider etwas feucht, sodaß wir uns mit Regenkleidung schützen und die Kameras zwischen den einzelnen Fotos in Tüten oder ähnlichem einpacken mußten. Dennoch erklommen wir die einzelnen Hügel und Terassen bis hinauf zum Wächterhaus, von dem man einen einmaligen Blick auf die Anlage genießen kann.

Das faszinierende an dem eher schlechten Wetter war die Stimmung, die durch die ständig wechselnden von vorbeiziehenden Wolken geschaffene Szenerie geschaffen wurde. Bei strahlendem Sonnenschein wäre die Anlage vermutlich nicht so interessant gewesen, wie wir sie am heutigen Tag erlebt haben.

Nach unserem Rundgang gab es im Restaurant am Eingang ein sehr gutes Kalt-Warmes-Buffet mit einer leckeren Auswahl an Speisen. Danach bestand noch etwas Zeit, die Anlage auf eigene Faust zu erkunden. Da der Regen nun aufgehört und die Sonne herausgekommen war, unternahm ein Teil unserer Gruppe noch einmal den Aufstieg zum Wächterhaus, wo sich nun nochmals andere faszinierende Blicke boten.

Danach ging es wieder mit dem Shuttle-Bus hinunter zum Bahnhof nach Agua Calientes, wo es um 1745Uhr dann wieder mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo und von dort mit unserem Bus wieder zum Hotel zurück ging.

Der heutige Tag war trotz des Regens mit Abstand der schönste und interessanteste Tag der Rundreise, auch wenn die anderen Tage selbst ihre Höhepunkte und Besonderheiten hatten. Der Besuch von Machu Picchu hat dies aber alles noch einmal weit übertroffen.

17. März 2012

Nach dem Frühstück Besuch des farbenprächtigen Indiomarktes von Chincheros. Hier besuchen Sie eine lokale Weberfamilie auf ihrem Anwesen und lernen dort die verschiedenen Webtechniken kennen. Sie sehen wie die Wolle gekämmt, gesponnen und gefärbt wird und anschließend in Gürteln, Ponchos und Schals weiterverarbeitet wird. Das Mittagessen wird im ländlich gelegenen Restaurant Wayra eingenommen, das lokale Gerichte und ein hochqualitatives Barbecue anbietet. Probieren Sie "choclo", einen typischen Anden-Maiskolben, Brot aus Cusco, verschiedene Arten Kartoffeln, die im heiligen Tal angebaut werden oder "Chicha de Jora", ein köstliches Maisbier. Danach fahren Sie in Richtung Ollantaytambo, um dort den Sonnentempel (erschaffen aus sechs gigantischen Monolithen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 50 Tonnen) und die Terrasse der "10 Nischen" zu besichtigen. Ollantaytambo war der einzige Ort an dem sich die Inka den spanischen Invasoren erfolgreich zur Wehr setzen konnten. Bis heute konnte das Dorf seine ursprüngliche Inkabauweise erhalten. Rückfahrt nach Cusco. Übernachtung.

Die Abfahrt am heutigen Tag war auf 930Uhr festgelegt, sodaß ich die Gelegenheit am Vormittag nutzte, um die herrlichen Blumen, die in unserer Lodge überall blühten, zu fotografieren. Überhaupt haben wir hier bei Urubamba in einer sehr schönen Hotelanlage mit mehreren kleinen Bungalows gewohnt, in denen die Zimmer untergebracht waren. Schade, daß kaum Zeit blieb, die Hotelanlage selbst zu genießen.

Die Programmreihenfolge für den heutigen Tag hatten wir auf Anraten von Susanna geändert und so fuhren wir zunächst mit unserem Bus noch einmal nach Ollantaytambo, wo wir gestern in den Zug nach Machu Picchu umgestigen waren.

Auch dieser, im heiligen Tal der Inkas gelegene Ort hat eine beeindruckende Ausgrabung zu bieten. Weiterhin ist in diesem Ort interessant, daß bis heute die Leute in den alten Inka-Gebäuden wohnen und die Terassen zum Anbau weiterhin nutzen.

Auf dem gegenüberliegenden Berghang konnten wir Silo-Gebäude sehen, in denen die Inka ihre Vorräte über mehrere Jahre lagerten, um in schlechten Zeiten auf sie zurückgreifen zu können.

Diese Silogebäude waren in relativ großer Höhe am Hang so gebaut, daß sie durch Wind und eine möglichst schattige Lage gekühlt wurden und somit bessere Lagerbedingungen speziell für Lebensmittel boten.

Dabei wurden die Lebensmittel wie Kartoffeln oder Mais zunächst in der Sonne getrocknet, bevor sie im oberen Geschoß der zweigeschossigen Silo-Gebäude eingelagert wurden. Die Entnahme erfolgte im unterren Geschoß, wodurch immer die älteren Vorräte zuerst aufgebraucht wurden.

Auf dem höchsten Punkt befand sich der Sonnentempel, von dem aus sich ein atemberaubender Blick über die Landschaft und in das Urubamba-Tal bot.

Nach der Besichtigung der Ausgrabung gingen wir noch etwas durch die kleinen und engen Gassen, wo wir die alten, heute immer noch bewohnten Gebäude aus der Inka-Zeit betrachten konnten.

Das interessante hier an diesem Ort ist dabei, daß dieser Ort durchgängig seit der Inka-Zeit bewohnt ist und daher den Besucher auf besondere Weise in die Vergangenheit zurückversetzt, ähnlich vielleicht, wie bei uns ein Besuch in den noch vom mittelalterlichen Stadtbild geprägten Orten Deutschlands.

Nach dem Rundgang durch den Ort ging es dann mit dem Bus weiter durch das Urubamba-Tal zum Restaurant Wayra. Einer wunderschönen Hacienda mit geschmackvoller, moderner Einrichtung auf der einen Seite und typischer Gaucho-Atmosphäre auf der anderen.

Hier wartete zunächst ein üppiges BBQ auf uns. Immer wieder wurden vom Grill neue abwechslungsreiche Speisen gereicht, die auf offenem Feuer gegart gerade für uns zubereitet wurden. Zu den Fleisch- und Fischgerichten gab es den berühmten Choclo, einen Maiskolben mit besonders großen Maiskörnern und auch eine Vielzahl unterschiedlichster Kartoffelsorten.

Nachdem wir ausgiebig gespeist hatten, wechselten wir kurz unsere Plätze zum Garten hin, wo uns ein Gaucho-Spektakel geboten wurde. In traditioneller Kleidung und mit schönen Pferden führten uns hier die Gauchos ihr Handwerk vor. Komplettiert wurde das Programm durch einige Tanzeinlagen.

Bevor es dann zurück nach Cusco ging, besuchten wir noch den Ort Chinchero. Dort ging es zunächst zu einer alten Inka-Festung, die am oberen Ende des Ortes gelegen ist. Auf der obersten Terasse hatte man dann später auch die Kirche des Ortes errichtet. Faszinierend ist auch hier wieder, wie durch aufwändige Terrassierung selbst unwegsames, hügeliges Gelände fruchtbar gemacht und genutzt werden konnte.

Im Ort findet man auch auf vielen Dächern kleine Gibelfiguren. Diese bestehen meist aus zwei Ochsen, zwischen denen sich ein Kreuz geschmückt mit unterschiedlichsten Elementen befindet. Während die Ochsen und die diversen Gegenstände eine Bedeutung in der alten Inka-Religion haben, symbolisiert das Kreuz den christlichen bzw. römisch-katholischen Glauben. Diese zwei sehr unterschiedlichen Religionen mischen sich überhaupt hier in Peru sehr oft und der von den Spaniern "verordnete" Katholizismus wird oft auf subtile Weise von den althergebrachten Vorstellungen durchzogen. Besonders die Vererung der Berggötter, der Apus, wurde eigeentlich nie vom christlichen Glauben verdrängt, sondern vielmehr nur in ein neues Gewand gegeben.

Ein weiteres Highlight in Chinchero war der Besuch in einem kleinen Betrieb, wo die typischen Webstoffe in Handarbeit hergestellt werden.

Eine gerade mal 13 Jahre alte Tochter der Familie erläuterte uns detailliert die einzelnen Schritte vom Schafsfell bis hin zum fertigen Stoff und führte uns auch exemplarisch die einzelnen Verarbeitungsschritte vor.

Das Scheren der Schafe erfolgte früher fast ausschließlich mit scharfen Steinen. Heute werden teilweise noch Glasscherben oder etwas fortschrittlicher dann auch reguläre Scheren verwendet.

Nachdem man die Wolle so geschoren hat, wird diese zunächst in einer Lauge gewaschen, damit die Wolle weißer wird. Die Lauge gewinnt man aus einer lokal wachsenden Wurzel, die mit einer Reibe in das Waschwasser gerieben wird.

Wenn die Wolle gewaschen ist, folgt das Spinnen, das von den Frauen so nebenbei während ihrer anderen alltäglichen Tätigkeiten durchgeführt wird. Spinnräder gibt es nicht, nur Spindeln, die von Hand in Rotation versetzt werden und die Wolle verdrillt, die man auf dem Arm gerafft vorhält.

Nach dem ersten Spinnen folgt das Färben der Wolle in irdenen Gefäßen mit Naturfarben, die aus Pflanzen, Wurzeln oder beim Rot auch aus Läusen gewonnen werden, die speziell auf Kakteen gezüchtet werden. Durch Zugabe von Zitronensaft oder Mischen mit anderen Substanzen werden die unterschiedlichsten Farben gewonnen. In Tongefäßen erhizt man Wasser mit den Naturfarben und färbt dann die Wolle. Das Farbspektrum dieser natürlich gefärbten Wolle ist erstaunlich groß.

Nach dem Färben wird die Wolle noch ein zweites mal gesponnen, damit die Fäden feiner werden und für den Webprozeß geeignet sind.

Der "Webstuhl" ist auch eine relativ einfache Konstruktion aus einigen quer verlaufenden Bambusrohren oder Holzstäben zwischen denen die Wolle verspannt ist. Die Muster haben die Frauen im Kopf und das Weben mit einfachsten Mitteln produziert wunderschöne und ornamentreiche Stoffe.

18. März 2012

Der Tag steht Ihnen zur freien Verfügung.

Am späten Nachmittag Flug mit LAN-Peru (LA 2038) nach Lima. Dort Übernachtung im Flughafen-Hotel.

Für dem heutigen Vormittag hatten wir noch kurzfristig eine zusätzliche Wanderung in das Programm aufgenommen. Um 830Uhr ging es mit dem Bus zunächst zum Mondtempel von Sacsayhuaman. Den Sonnentempel dieses weitläufigen Gebiets im Nordosten Cuscos hatten wir ja schon am vergangenen Donnerstag besucht.

Aufgrund immer neuer Ausgrabungen und damit verbundener Sperrungen von Wegen und Zufahrtstraßen konnten wir nicht mehr, wie ursprünglich geplant bis zum Tempel fahren und dort mit der Wanderungen beginnen. Stattdessen fuhren wir so weit wie möglich und liefen den verbliebenen Kilometer zusätzlich, was durchaus angenehm war.

Besonders nach dem gestrigen Abend, der bei "El Pisquerito" seinen Anfang nahm und dann mit einem sehr guten und reichhaltigen Essen im Restaurant "Infusion" seine Fortsetzung fand, war die Bewegung am heutigen Vormittag eine willkommene Abwechslung.

Am Mondtempel besuchten wir noch eine alte Inka-Opferstätte, an der man drei Koka-Blätter den Berggöttern, den Apus darbringt. Im Halbdunkel der Höhle legten auch wir die drei zu einem Fächer gelegten Koka-Blätter auf dem Felsen nieder. Nach der Besichtigung des Mondtempels ging es dann über Wiesen und durch Wälder entlang eines kleines Flußtales in den nächsten, etwas tiefer gelegenen Ort Huayracpunco, wo nach gut 2-stündiger Wanderung der Bus auf uns wartete, um uns wieder in das Hotel zurückzubringen.

Gemeinsam stellten wir fest, daß dies mit einer mittleren Höhe von 3.600m die höchstgelegene Wanderung war, die vom Humboldt-Reiseclub bisher durchgeführt wurde. Und eigentlich sämtliche Teilnehmer unserer Gruppe sind auch regelmäßige Mitwanderer bei Wolfgangs Wanderreisen.

Im Hotel hieß es dann für mich, von der Gruppe Abschied zu nehmen, denn mein Transfer zum Flughafen war für 15Uhr bestellt. Aufgrund von Fluggerät-Wechsel blieb die Gruppe gegenüber der ursprünglichen Planung ja einen Tag länger und hatte für den heutigen Abend noch eine Folklore-Show in Cusco auf dem Programm. Sie würden dann morgen mit der gleichen Maschine von Cusco nach Lima fliegen, die auch mich heute nach Lima bring. Allerdings geht es dann für die Gruppe mit LAN weiter nach Madrid und dann nach Frankfurt, während für mich noch eine Zwischenübernachtung in Lima vorgesehen ist.

Nachdem ich pünktlich in Lima angekommen war, ging ich in das direkt am Flughafen gelegene Ramada, Costa del Sol Hotel, wo ich noch einmal übernachtete.

19. März 2012

Am Morgen zunächst Flug mit TACA (TA 48) nach Caracas. Von dort dann Weiterflug mit LH 535 nach Frankfurt.

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es um 8Uhr vom Hotel zum Flughafen. Dabei wurde mein Gepäck vom Hotel bis zum Check-In-Counter gebracht, ein rundum guter Service. Nach dem Check-In sitze ich nun in der Lounge und vervollständige die letzten Tage meines Reiseberichts.

Beim Umsteigen blieb ausreichend Zeit noch eine kleinen Drink in Caracas zu nehmen, bevor es mit Lufthansa zurück nach Frankfurt ging.

20. März 2012

Ankunft in Frankfurt am Vormittag.

Der Flug verlief erholsam und ruhig und in Frankfurt erlebte ich gleich zwei Premieren. Zum einen landete ich mit dem A340 erstmals auf der neuen Landebahn und es folgte eine ausgiebige Flughafenrundfahrt, bevor wir die Außenposition erreichten.

Außerdem kam ich dieses mal erstmals in den Genuß des privaten Transfers von einer Außenposition direkt zum Terminal B. So hoffte ich, nicht einen kilometerlangen Weg bis zur Gepäckausgabe zurücklegen zu müssen. Aber durch die ständigen Umbau-Arbeiten in Frankfurt war selbst der Weg von der Ankunft B bis zum Gepäckband noch lang genug.

Leider ist nun ein wunderschöner, sehr interessanter und auch viel zu kurzer Urlaub schon wieder zu Ende. Mal sehen, wohin mich die nächste Reise führt. Ziele gibt es auf jeden Fall noch genug. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr einmal mit Buthan.

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